Fußball, 2. Bundesliga: Der VfR Aalen besiegt den FC St. Pauli mit einer starken Mannschaftsleistung mit 2:0 (1:0)

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Rems-Zeitung

Zum ersten Heimspiel der noch jungen Saison hat Fußball-​Zweitligist VfR Aalen den FC St. Pauli empfangen. 9583 Zuschauer haben ein 2:0 (1:0) gesehen, was den VfR zumindest für einige Stunden an die Tabellenspitze der 2. Liga klettern lässt.

Freitag, 08. August 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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„Zum Spiel gibt es nicht viel zu sagen, außer das wir absolut verdient verloren haben. Wir waren nicht präsent genug, wir waren zu langsam und das hat sich ausgewirkt auf unser Zweikampfverhalten und auf unseren Ballbesitz. Wenn man keine Optionen bietet, dann kann man auch keinen Fußball spielen“, sagte ein enttäuschter Pauli-​Trainer Roland Vrabec.
In der Startformation hat Ruthenbeck nur eine Veränderung im Vergleich zum Auftakt in Leipzig vorgenommen. Nejmeddin Daghfous rückte für Michael Klauß in die Startformation. Ruthenbeck hatte zuvor erklärt, mit der Art und Weise des Spiels seiner Mannschaft in Leipzig nicht zufrieden gewesen zu sein. Das hatten seine Kicker offenbar verstanden. Vom Anpfiff weg suchten sie ihr Heil in der Offensive — und brachten die Hamburger nicht nur einmal mächtig ins Schwitzen. Manuel Junglas schlug einmal ein Luftloch in aussichtsreicher Position (5.) nach Vorarbeit von Daghfous und schloss dann zu harmlos ab, als Phil Ofosu-​Ayeh ihn stark bediente (11.). Die Belohnung für den famosen Auftakt sollte jedoch nicht lange auf sich warten lassen. Erneut schnell umgeschaltet kam der Ball von Junglas zu Dominick Drexler, der geschickt verzögerte und Daghfous im Sechzehner bediente. Der Deutsch-​Tunesier traf mit dem Außenrist zum 1:0 (13.). Nur vier Minuten später war es umgekehrt. Daghfous bediente Drexler, doch Philipp Tschauner im Pauli-​Tor rettete in höchster Not. Nur eine Minute später tauchten plötzlich die Gäste nach einem langen Ball von Sebastian Schachten in Person von Pauli-​Neuzugang Ante Budimir vor dem Aalener Tor auf. Aalens Schlussmann Jasmin Fejzic parierte stark, den Nachschuss von Christopher Nöthe klärte Innenverteidiger Oliver Barth.
Ab Minute 20 legte der VfR noch einen Zahn zu. Angriff auf Angriff rollte auf das Gästetor zu. In Verteidiger Lasse Sobiech und Torwart Tschauner hatten die Hamburger jedoch ihre besten Spieler. Sobiech klärte vor Junglas (23.), dann vor Barth (24.). Der Nachschuss von Barth ging weit drüber (24.). Das 2:0 lag in der Luft, wollte jedoch nicht fallen. In der 32. Minute war es Drexler, der es hätte erzielen können. Sein Schuss vom Strafraumeck wurde jedoch abgefälscht, so dass Tschauner kein Problem hatte. Immer wenn Aalen schnell spielte, wurde es gefährlich. Wieder Drexler bediente VfR-​Kapitän Leandro Grech, der jedoch nicht das Tempo mitnahm, sein Schuss war harmlos (42.). Kurz vor dem Pausenpfiff wäre Ofosu-​Ayeh nach einem missglückten Rückpass von Paulis Sören Gonther frei an den Ball gekommen, doch erneut Tschauner hat aufgepasst.
St. Pauli-​Trainer Roland Vrabec brachte zur Pause Dennis Daube für den kaum in Erscheinung getretenen Michael Görlitz. Das störte die Aalener jedoch wenig, sie machten da weiter, wo sie in der ersten Halbzeit mit aufgehört hatten. Grech hatte nach nur einer Minute die Riesenchance, wartete aber zu lange, so dass sein Schuss im Strafraum noch geblockt werden konnte. Wieder Drexler scheiterte an Tschauner und auch den Nachschuss von Andreas Hofmann parierte Hamburgs Schlussmann, der wie kein anderer auf Seiten der Gäste die Note eins verdient hatte (60.). Zwei Minuten später scheiterte Daghfous nach einer scharfen Hereingabe von Arne Feick.
Doch auch die Gäste sollten wieder eine Chance erhalten — und zwar erneut eine hundertprozentige. Doch Fejzic zeigte sich wieder gegen Budimir auf dem Posten, der es aus kurzer Distanz per Kopf versuchte. Doch es sollte noch fallen, das 2:0. Nach einem langen Ball zog Junglas in den Strafraum, schoss und der Ball war drin (70.). Sören Gonther hatte das Leder für Tschauner unhaltbar abgefälscht. Was danach kam, das kennt man so noch nicht vom VfR. Die in schwarz-​weiße Trikots gehüllten Spieler ließen den Ball und damit auch die Hamburger laufen. Bis zum Schluss.
Nach dem Abpfiff gab es beim Großteil der Fans kein Halten mehr. „Gegen Aalen kann man mal verlieren“, stimmten sie süffisant an, um dann in gellenden Chören „Spitzenreiter, Spitzenreiter“ zu rufen. Bescheiden sagte Ruthenbeck: „Wir haben uns gegen St. Pauli etwas zurecht gelegt, wie wir ihnen wehtun können. Davon ist ein bisschen aufgegangen.“ Es hat zumindest zum ersten Heimsieg im ersten Spiel gereicht.
Aalen: Fejzic — Ofosu-​Ayeh, Barth, Hainault, Feick — Andreas Hofmann, Mössmer — Daghfous (81. Quaner), Grech (88. Mockenhaupt), Junglas (75. Klauß) — Drexler
St. Pauli: Tschauner — Schachten, Sobiech, Gonther, Buballa — Kalla, Buchtmann — Görlitz (46. Daube), Rzatkowski (72. Thy) — Budimir, Nöthe (78. Verhoek).
Schiedsrichter: Peter Gagelmann
Tore: 1:0 Daghfous (13.), 2:0 Junglas (70.)
Zuschauer: 9583