Am Sonntag ist in Spraitbach Bürgermeisterwahl /Polizei ermittelt wegen einer anonym publizierten Schmähschrift
Am Sonntag dürfen die Bürger von Spraitbach darüber entscheiden, wer in den nächsten acht Jahren ihr „Meister“ sein soll. Zur Wahl stehen der amtierende Bürgermeister Ulrich Baum und als Herausforderer der derzeitige Dürbheimer Bürgermeister Alfred Pradel. Eine anonyme Schmähschrift sorgt derzeit für Ärger. Von Gerold Bauer
Freitag, 04. Dezember 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
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In Spraitbach gibt es knapp 2700 Wahlberechtigte, die am 6. Dezember in der Zeit von 8 bis 18 Uhr im Vereinszimmer der Gemeindehalle zu den Urnen gerufen werden. Zirka um 19 Uhr wird der Vorsitzende des Gemeindewahlausschusses, Gemeinderat Erich Pommerenke, das Wahlergebnis vor dem Rathaus bekannt geben. Der Musikverein Spraitbach, der an diesem Tag auch auf dem Weihnachtsmarkt aufspielt, hat bereits angekündigt, dem Wahlsieger ein Ständchen zu spielen.
Im Gespräch mit der Rems-Zeitung bedauerte Erich Pommerenke, dass der von den Kandidaten fair geführte Wahlkampf durch Äußerungen von einzelnen Bürgern eine unschöne Nuance bekommen habe. In der Endphase hätten Unbekannte nun sogar noch damit begonnen, eine „Schlammschlacht“ zu inszenieren. Anonym wurden per Post an verschiedene Spraitbacher, darunter Geschäftsleute und Vereinsvorsitzende, Briefe verschickt. Inhalt seien üble Schmähungen gegenüber dem Amtsinhaber gewesen, so Pommerenke. Der Vorsitzende des Wahlausschusses appellierte deshalb an alle Bürger, nun in den letzten Tagen vor der Wahl von unseriösen Flugblättern, Plakaten etc. Abstand zu nehmen.
Bürgermeister Ulrich Baum hat sich entschlossen, wegen des anonymen Schmähbriefes Strafanzeige zu erstatten. „Der Inhalt ist beleidigend, verleumderisch und erfüllt den Tatbestand der üblen Nachrede. Der Text ist auf so niedrigem Niveau, dass ich mich nicht dazu äußern will“, so Baum. Er wolle sich auch nicht an Spekulationen beteiligen, wer die Urheber sind. „Das Ermittlungsverfahren läuft. Das ist Sache der Polizei!“.
Alfred Pradel distanzierte sich von den unbekannten Verfassern des Schreibens. Er betonte gegenüber der RZ, dass er sich eine solche Art der „Unterstützung“ nicht wünsche.
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