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Kommunikationstraining für Lehrer an der Realschule in Heubach

Vor Kurzem fand an der Realschule Heubach ein eineinhalbtägiges Kompaktseminar zum Thema „Kommunikationstraining“ statt. Dieser vierte Themenbaustein schloss die über zwei Jahre gehende Lehrerfortbildung zur Schulentwicklung nach Dr. Heinz Klippert ab.

Samstag, 30. April 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 40 Sekunden Lesedauer


HEUBACH (pm). Freies Argumentieren und Erzählen, sinnvolles miteinander Reden, gestörte und nonverbale Kommunikation sowie das „kleine Einmaleins der Rhetorik“ bildeten Schwerpunkte der Fortbildung. Den Lehrerinnen und Lehrern wurden von den Teamleitern Jacob/​Steinle hilfreiche Methoden gezeigt, wie kommunikatives, zwischenmenschliches Handeln im Unterricht geübt und qualitativ verbessert werden kann.
Zunächst ging es um die Gesprächsbeteiligung. Erforscht wurden dabei die Ursachen für eine mangelnde mündliche Beteiligung von Schülern im Unterricht. Es wurde deutlich, dass viele sich aus Angst, etwas Falsches zu sagen, aber auch aus Desinteresse nicht melden und somit nicht am Unterrichtsgeschehen teilnehmen. In Kleingruppen erarbeiteten die Lehrer wertvolle Tipps gegen Sprechangst und Starthilfen, um die Kommunikationsbereitschaft im Unterricht bei schüchternen oder unmotivierten Schülern zu erhöhen. Als Arrangements für kommunikatives Handeln, die in den Unterricht integriert werden können, sind Viereckengespräch, Hearing, Kugellager, Talkshow oder Wochenschau denkbar.
Auch die nonverbale Kommunikation, über die wir – man glaubt es kaum – zu etwa 70 Prozent kommunizieren, wurde in den Mittelpunkt gerückt. Wie nonverbale Verhaltensweisen wie Blicke, Mimik, Gestik und Tonfall beim Gegenüber ankommen und interpretiert werden, konnte in Rollenspielen erfahren werden.
Gestörte Kommunikation gehe über die lustigen „Verhörer“ (wie „Bis morgen ihr alten Fische“ anstatt „Bis morgen in alter Frische“) weit hinaus. Gespräche im Schulalltag basierten leider oft, so führte Jacob aus, auf tiefgründigen kommunikativen Missverständnissen. Diese wirkten sich auf die Beziehungsebene und dadurch auch auf den Umgang miteinander negativ aus.
Anhand des Kommunikationsmodells von Schulz von Thun, machte er „die vier Ohren einer Botschaft“ deutlich: Der von einem Beifahrer geäußerte Satz „Du, da vorne ist grün!“ könne über die Feststellung des reinen Sachverhalts vom Empfänger auch als Appell „Gib Gas!“ verstanden werden. Als Selbstoffenbarung erfahre der Angesprochene „Ich habe es eilig!“ und „Du brauchst meine Hilfe!“ richte sich an die Beziehung. So sei jede Botschaft das „Konstrukt des Empfängers“.
Ziel dieser Fortbildung, welche durch viele Übungsphasen praxisnah aufgelockert wurde, war es, Lehrerinnen und Lehrern dafür zu sensibilisieren, feinfühliger zu sein, um Reaktionen des Gegenübers nachvollziehen zu können. Verschiedene Lernspiralen zum Thema Rollenidentifikation, die jeder Lehrer, vor allem beim Trainieren von sozialen Kompetenzen, mit Schülern durchführen kann, wurden erprobt.
Die Sensibilisierung von Schülern ist in der heutigen Zeit äußerst wichtig, um das häufig oberflächliche und ich-​bezogene Denken zu reflektieren und Verständnis und Einfühlungsvermögen.

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