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Alfred Bast: Von der Lein ans Mittelmeer

Eine einzigartige Ausstellung ging zu Ende. Die „Laubacher Phase“ von Alfred Bast war am Sonntag zum letzten Mal geöffnet. Wieder kamen hunderte interessierte Gäste zur „Kunscht-​Deutung“ nach Laubach. Die nächste Ausstellung Basts findet in Antibes statt, der französischen Partnerstadt Gmünds.

Samstag, 06. Oktober 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 13 Sekunden Lesedauer

AUSSTELLUNG (rz). In Käsers Stall erinnerte Alfred Bast an seine Zeit als „revolutionärer Kunststudent“ und seine künstlerische Ausbildung im Dialog mit Umwelt und Natur. Sein Aufenthalt in Laubach von 1971 bis 1986 sei für ihn eine sehr lehrreiche und wichtige Zeit gewesen. Beispielhaft zeigte er ein Werk, das in dieser Phase entstanden war und ließ es durch den Hausherrn und Kabarettist Ernst Mantel interpretieren.
Als beflissener Kunstsachverständiger mit Hang zu Witz und Ironie hatte Mantel die schmunzelnden Besucher auf seiner Seite. Im Anschluss lud Alfred Bast in den größeren Teil der Ausstellung in der ehemaligen Gaststätte Löwen ein. Hier erklärte er Zusammenhänge zwischen Mensch und Natur. Wie fruchtbar die Kombination Bast – Mantel ist, zeigte sich nicht nur bei den verschiedenen Aktionen, sondern auch im Verlauf der Ausstellung. Immer schlugen die beiden Künstler den Bogen zwischen Tiefgang und Humor und ermöglichten damit eine eingehende und doch lockere Beschäftigung mit Kunst. Diese besondere Atmosphäre zog in den drei Wochen fast tausend Besucher nach Laubach. Die Gemeinde Abtsgmünd dankt allen, die die Ausstellung mit Interesse und Engagement begleitet haben.
Alfred Basts Ausstellungen gehen gleich weiter: Die „Sprache des Lichts“ zeigt er in Gmünds französischer Partnerstadt Antibes in der Galerie Les Bain Douches vom heutigen 6. Oktober bis 4. November. Als Alfred Bast im Februar mit Monika Buchheit nach Antibes kam, war er von dem Licht, das so viele weltberühmte Künstler anregte (darunter Picasso), der wundervollen Landschaft am Meer, den Pflanzen — und nicht zuletzt von der freundlichen Gastlichkeit begeistert. Seit vielen Jahren steht Licht im Zentrum von Alfred Basts Schaffen: Licht als optische Erscheinung, doch auch als physikalische Realität und philosophisch-​spirituelle Dimension. Deshalb war es naheliegend, in der Galerie Les Bain Douches Arbeiten zu zeigen in denen das Licht thematisiert wurde. In der Ausstellung „Sprache des Lichtes“ wird dies auf verschiedene Weise anschaulich gemacht. Da sind zum Beispiel Pflanzenbilder zu sehen, in einer unverwechselbaren Weise gemalt. Pflanzen, insbesondere Blüten, sind Sensoren, Empfänger des Lichts, „sie atmen es ein und leiten es weiter ins Dunkel der Erde. So verbindet sich der Himmel mit der Erde in ihnen“, meint der Künstler. In Quitten, ein Lieblingsmotiv Basts, versammelt sich das Licht und die Wärme eines ganzen Sommer in den gelben runden Fruchtkörpern.
Alfred Bast zeichnet auch seit 1995 mit „außerirdischer Licht-​Energie“, wie er es nennt. Mit einer starken Lupe fängt er das Sonnenlicht ein und brennt damit rhythmische Zeichen in feine, farbig grundierte Leinwände. Diese Chiffren erinnern an visionäre Stadtpläne oder Spuren im Wüstensand. Auch die moderne technische Anwendung des Lichtes wird in der Ausstellung präsentiert. Die bemalten Eisenskulpturen, die Klangzeichen aus Edelstahl, sind mit Laserlicht geschnitten. Im Kontrast zu diesem neuen technischen Medium wird der Künstler zur Eröffnung mit dem ältesten Malwerkzeug der Geschichte zeichnen, mit einem brennenden Stock, also mit Kohle, die unmittelbar durch das Verbrennen des Holzes entsteht.
Auch hier verweist der 64-​Jährige auf „Sprache des Lichts“ und darauf, dass diese unmittelbar zugänglich ist.: Ohne Licht gebe es kein Wachstum, keine Natur, keine Menschen, keine Schönheit.

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