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Nachrichten Ostalb

Wolga-​Workcamp 2012 vom 28. Juli bis 8. August in Tutajev/​Russland

„Auch dieses Jahr sind wir wieder eingeladen, nach Tutajev zu kommen“, freut sich die Vorsitzende des Fördervereins Kinderheim Malachowa, Irmhild Betz-​Haberstock. Seit mittlerweile 15 Jahren besteht die Freundschaft zwischen jungen Deutschen und gleichaltrigen Russen.

Donnerstag, 12. April 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 29 Sekunden Lesedauer


WALDSTETTEN (rz). Wieder einmal werden heuer 20 Jugendliche und junge Erwachsene rund 300 Kilometer von Moskau entfernt weiter am Begegnungszentrum an der Wolga arbeiten, und nicht zuletzt werden sie singen, wandern und den Sommer gemeinsam genießen. Das Sommercamp findet vom 28. Juli bis 8. August in Tutajew in der Nähe von Jaroslawl statt. Das Klima dort ist im Sommer mit dem in Deutschland vergleichbar, vielleicht sogar ein bisschen wärmer, sonniger und trockner. Die Anreise und Rückreise erfolgt mit dem Flugzeug.
Wer zwischen 16 und 26 Jahre alt ist und Freude daran hat, an einer solchen Begegnung teilzunehmen, um eine andere Kultur kennenzulernen, ist herzlich willkommen, sich zu bewerben; handwerkliche Fähigkeiten sind von Vorteil aber keine Bedingung. Interessenten benötigen bis zum 1. Juni einen Reisepass, der noch bis mindestens 31. Februar 2013 Gültigkeit besitzt. Dieses Workcamp wird durch die Stiftung Deutsch-​Russischer Jugendaustausch, den Förderverein Kinderheim Malachowa Tutajev e.V. und die Stadt Tutajev gefördert. Daher ist nur ein Eigenbeitrag von 190 Euro selbst zu tragen. Geplant sind die Teilnahme an einem Kennenlern– und Vorbereitungstreffen vom 7. bis 8. Juli in Süddeutschland; ein Kurzaufenthalt in Moskau mit Blick auf Kreml, den Roten Platz und das Lenin-​Mausoleum samt Programm, Unterbringung und Verpflegung an drei Tagen. Dann geht’s ins Zeltlager am Wolga-​strand – in ein Workcamp, in dem Arbeiten anstehen wie Umbau der Lagerdusche, Erdbau, Vertäfeln des Freundschaftshauses, Gestaltung des zweiten Hauses, Erneuern des Bodenbelags am ersten Haus und Bau einer Feldküche. Weiter ist geplant: Wanderungen an der sagenumwobenen Wolga, dem größten Fluss Europas; Kennenlernen russischer Traditionen mit Schaschlik-​Grillen und Lagerfeuer; Besichtigungen in der Region, etwa im „Kreml von Jaroslawl“.
Irmhild Betz-​Haberstock und ihre Mitstreiter und Mitstreiterinnen kennen Tutajev und seine Einwohner seit über 15 Jahren; mit dabei sind auch Ortrud Betz, Mitbegründerin des Vereins, Dr. Gernot Wiegand Urenkel des Gründers der Leinenmanufaktur in Tutajev, sowie weitere Partner aus Tutajev, die junge Russen einladen wollen. Veranstalter ist der „Förderverein Kinderheim Malachowa in Tutajev /​Russland e.V.“ aus Waldstetten. Weitere Informationen sowie die Anmeldeformulare gibt es unter www​.mala​chowa​.com und www​.tuta​jev​.com. Anmeldeschluss ist der 1. Juni. Gerne gibt auch Irmhild Betz-​Haberstock Auskunft, Telefon 0 74 78 – 91 31 13.
Es war nicht einfach für Gebhard Betz, vor 15 Jahren Russland, das Land seiner mehrjährigen Gefangenschaft, wieder zu betreten. Doch es gelang ihm, den Menschen in Tutajev und Umgebung mit offenem Herzen zu begegnen; so wurde er freundlich aufgenommen. Es entwickelten sich Beziehungen, die bis heute anhalten. Diese Freundschaften auf Dauer zu festigen und auszuweiten, war seine Bestrebung: „Nie wieder Krieg, und das gelingt nur, wenn Menschen sich respektieren und schätzen.“
Diesen Weg geht heute seine Tochter, Irmhild Betz-​Haberstock weiter. Seit einigen Jahren organisiert sie den Austausch von Jugendlichen zwischen Tutajev und Waldstetten im Ostalbkreis, wo Gebhard Betz zu Hause war. Seit nunmehr drei Jahren sind nicht nur Jugendliche aus Waldstetten in Tutajev zu Gast, sondern aus ganz Deutschland. „Leider kann mein Vater dies nicht mehr miterleben, er starb vor fünf Jahren“, berichtet Irmhild Betz-​Haberstock, „er hätte sich riesig gefreut“. Jugendliche aus München, Hamburg, Bad Bevensen, Kiel und vielen anderen Städten Deutschlands bekräftigen nun diese Freundschaft. Gemeinsam mit russischen Jugendlichen renovieren sie ein altes Holzhaus, das vom Förderverein vor einigen Jahren gekauft wurde. Auf dem Grundstück wurde ein Brunnen gebaut und zum alten Haus kam ein neues dazu. 2011 bauten die Jugendlichen eine Sommerküche und eine Freilanddusche. Sie übernachteten in einem großen Zelt, einer Jurte, die eigens für den Jugendaustausch angeschafft wurde.

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