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Theaterwerkstatt: Gefällig und manchmal rabenschwarz

Gmünds Kleinkunstszene muss nicht darben, gewiss nicht. Die Theaterwerkstatt holt regionale Talente und Könner von außen auf die intime Bühne in der Theaterwerkstatt, die für manchen schon zum großen Sprungbrett wurde.

Montag, 25. Juni 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 14 Sekunden Lesedauer

KLEINKUNST (rw). Jeden Monat ein bis zwei Aufführungen, beginnend im September, endend im Mai, dieses Ziel setzten sich die Macher des Theaterwerkstatt-​Vereins für ihr Programm in der Saison 2012/​13, sagen Walter Knauß und Petra Rohaczek. Literatur, Schauspiel, Kabarett und Gesang auf hohem Niveau sollen für gute Unterhaltung bürgen – und der Theaterwerkstatt ein volles Haus bescheren. Die Theaterwerkstatt will ein jüngeres Publikum ansprechen, ein Mittel dazu ist das frei wählbare Abonnement. Wer sich ein Fünferpack aus den beiden Aufführungsreihen zusammenstellt, kann mit 20 Prozent Ermäßigung gegenüber dem Einzelpreis der Vorstellungen rechnen. So will man auch die fällige Preiserhöhung kompensieren.
Den Anfang am 22. September macht Asita Djavadi, den Gmündern wohlbekannt als Hauptdarstellerin des Kolping-​Musicals „Sweet Charity“: Die Sängerin und Schauspielerin singt Chansons von Edith Piaf, ja sie lässt die Sängerin wieder aufleben. „Je ne regrette rien“, das können hinterher vermutlich auch die Zuhörer unterschreiben.
Eine szenische Lesung über Mozarts Leben und Tod präsentieren Franz Sodann und Peter Sodann (20. Oktober). Vater und Sohn Sodann laden ein, in das Mysterium Mozart einzutauchen. Untermalt wird die Lesung durch ausgewählte Kompositionen.
Andrea Weiß und Robert Kast machen Kabarett-​Pop und sind „Stilsicher“, so der Titel ihres Programms (10. November). Es geht auch um die Fragen, wie glamourös die Maultasche ist und was das Charisma von Tanja Gönner ausmacht. Beide sind sich sicher, dass die Schwaben mehr Stil haben, als Stefan Mappus vermuten lässt. Emotional tiefgründig und musikalisch erstklassig ist das Duo auch.
Hermann Hesse ist seit 50 Jahren tot. Aber so richtig lebendig für eine Generation wurde er sowieso erst nach seinem Ableben – die verschlang in den späten 60-​ern, frühen 70-​ern Hesses Romane „Demian“ und „Steppenwolf“. Hesse war einer der populärsten und erfolgreichsten deutschen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Stefan Österle von Dein Theater, bekannter Gast in der Theaterwerkstatt, kommt mit „Reiselust – Flucht aus Normalien§ (23. November). Ein Mosaik aus Gedichten, Kurzgeschichten und essayistischer Prosa. Erhellend für den modernen Menschen.
Bernd Kolhep, bekannt als Hämmerle, geht am 14. Dezember weiter zurück in die Literaturgeschichte mit „Die Räuber oder so.“ Ein Mann, alle Rollen: Er kriegt die Amalie ebenso hin wie die ganze Räuberbande. Nochmals literarisch wird’s am 19. Januar mit den Schauspielern und SWR-​Sprechern Michael Speer und Franz Stöckle. In „Wunschzettel“ lesen sie ihre Lieblingstexte. „Salt und Pepper“ kommen wieder mit „Mir singed älles“ (23. Februar). Die drei Herren und zwei Damen kommen rasant in musikalische Fahrt, auch auf Spanisch, Englisch, Hochdeutsch, aber immer gefällig.
Theaterwerkstatt ohne Bernd Lafrenz? Schlecht denkbar. Am 8. März ist er nach einigen Jahren mal wieder Macbeth: Shakespeare total, einer für alle Rollen.
„Honey Pie“ ist „Back in Town“ (20. April), aber in einer modifizierten Version. Die drei Damen packen gerne rabenschwarze Chansons aus. Im letzten Dezember war das Haus ausverkauft, anzunehmen, dass sie auch im nächsten Frühjahr die Theaterwerkstatt füllen. Urkomisches zum Schluss: die „Showbuddies“ (4. Mai) ziehen aller Register des Improvisationstheaters. Immer wieder anders, immer wieder neu.

Der Vorverkauf für die Saison 2012/​13 der Theaterwerkstatt in Schwäbisch Gmünd beginnt am Montag, 2. Juli, im i-​Punkt im Spital (Tel. 07171 /​603 4250).

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