„Resonanzen“ — Es brennt sich etwas ins Herz
Wo selbst das frisch gebackenen Brot mit weiblichen Formen verführte und mit Hilfe des Brotmessers schnell zum Torso wurde, konnte man sich nur bei Hubert Minsch im Mühlbergle bei seiner Ausstellungseröffnung „Resonanz in Bild und Ton“ befinden.
Samstag, 15. September 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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Landschaften, Torsi, Strukturen, einen „Energieaustausch“ nennt es der große Mann, den sie als sensiblen Ästheten beschreibt. Die zarte, quirlige Frau sieht sich dagegen eher als die mit dem Holzhammer. Ein spannendes Duo.
Dazu gesellte sich Dieter Iby aus Heiningen, ein Crocodile-Dundee-Typ, nur etwas größer, mit seinen Didgeridoos und seiner pentatonisch gestimmten Caisa. Der Zauber der teilweise in Neuseeland gefertigten Skulpturen von Karin Siegel und Minschs Torso-(Schmetterlings-)Träume, symmetrisch, janusköpfig, hätten nicht besser unterstrichen, untermalt werden können als mit den intuitiven Klängen dieses Spielers.
Wiederum große Resonanz! Und dann wäre da noch die Geschichte von den Rastalocken und dem Fisch: Ein neuseeländischer Fischer hatte sie sich vor der Sorgerechtsverhandlung um seine Tochter abgeschnitten, um einen seriöseren Eindruck zu verbreiten. Er schenkte sie damals Karin Siegel, die — Hubert Minschs Fisch im Hinterkopf– ihre Fischskulptur damit bereicherte und zum Leben erweckte. Ein Glücksfall für alle, auch für den Fischer, der sich später davon begeistert zeigte.
Torsi und Torsion, Eros und Erosion, Idole und Ideogramme, Hubert Minsch und Karin Siegel, zu sehen am Samstag, 15. September, 17 bis 20 Uhr und jeden Mittwoch von 18 bis 21 Uhr . Finissage: Samstag, 27. Oktober um 18 Uhr.
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