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Kocher-​Renaturierung auf der Gemarkung der Gemeinde Abtsgmünd

Auf einer Länge von 270 Metern lassen die EU und das Land Baden-​Württemberg den Kocher auf Höhe der Firma Kessler & Co in Abtsgmünd renaturieren.

Donnerstag, 24. April 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 33 Sekunden Lesedauer


ABTSGMÜND (ga). Für Bürgermeister Armin Kiemel ist die Maßnahme im Zuge der Wasserrahmenrichtlinie der EU ein weiteres Aushängeschild für die Gemeinde: „Mit einer Gesamtsumme in Höhe von 1,1 Millionen Euro hat dies hier Champions-​League-​Größe“, so der Bürgermeister. Der Kocher, der in diesem Bereich nahe dem überregional bedeutenden Kocher-​Jagst-​Radweg verläuft, werde dadurch erlebbar gemacht. Für die Gemeinde Abtsgmünd als staatlich anerkannter Erholungsort und Mitglied im Naturpark Schwäbisch-​Fränkischer Wald ein zusätzlicher Anziehungspunkt.
Mit den weiteren Planungen im Sport– und Freizeitbereich „Täferwiesen“ mit Kocher und Lein kann in Abtsgmünd, aber auch bis nach Untergröningen noch bemerkenswertes geschaffen werden, wenn das Förderprogramm verlängert werde. Der Schutz der Gewässer als Lebensraum für Pflanzen und Tiere sowie die Erholungsfunktion für den Menschen sind ein wichtiges Thema in der Gemeindepolitik.
Flussbaumeister Arnulf Hauber vom Regierungspräsidium Stuttgart, Dienstsitz Ellwangen, sagte, dass das Land die EU-​Vorgabe bis 2015 umzusetzen habe. Konkret bedeute das, den Kocher an besagter Stelle ökologisch durchgängig zu machen. „Momentan fließt er noch monoton und hat erhebliche Defizite bei der Durchgängigkeit“, so Arnulf Hauber. Betroffen davon seien nicht nur Fische, sondern auch wirbellose Gewässertiere, Algen, Wasserpflanzen und Kleinstlebewesen, die nicht flussaufwärts wandern könnten.
Arnulf Hauber erinnerte daran, dass der Fluss bereits an zwei Stellen in Abtsgmünd – am ehemaligen Wehr der Ausägmühle sowie beim Autohaus Funk – erfolgreich renaturiert worden sei.
Unterhalb des Wehrs wird das Flussbett nach Süden mäandrierend verlegt und wird dadurch 80 Meter länger, so Landschaftsarchitekt Thomas Riedel. Nach seinen Angaben werden insgesamt 30 000 Kubikmeter Boden bewegt und der neue Flusslauf zu 70 Prozent mit Uferbeschattung versehen. Die Verlegung des Kochers diene nicht nur der Durchgängigkeit des Gewässers, sondern zudem dem Hochwasserschutz. Die reinen Baukosten belaufen sich auf rund 970 000 Euro.
Thomas Rieger, Vorsitzender des Sportfischereivereins Abtsgmünd, begrüßt die Renaturierungsmaßnahme außerordentlich und hofft, dass durch die naturnahe Verlegung des Kochers die heimischen Fische hier laichen und selbst für Nachwuchs sorgen können, sobald entsprechende Kiesbänke entstanden sind.
Mit den Bauarbeiten, die bis zum Sommer abgeschlossen sein sollen, wurde die Firma Gebrüder Eichele aus Untergröningen beauftragt. Von den Baukosten trägt die EU 40 Prozent, das Land 60 Prozent.

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