Picasso fürs kulturelle Band
Am kulturellen Band zwischen Antibes und Schwäbisch Gmünd flicht die Picasso-Ausstellung, die am Vorabend des Gartenschau-Beginns eröffnet wurde. „Europa basiert auf den Städten und Gemeinden“, sagte Oberbürgermeister Richard Arnold.
Dienstag, 29. April 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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Ein heiteres Treffen unter Freunden: Neben dem Bürgermeister von Antibes, Jean Leonetti, seinem Stellvertreter Audouin Rambaud, dem Museumsdirektor Jean-Louis Andral und der Kuratorin Isabelle Le Druillennec begrüßte das Gmünder Stadtoberhaupt Mayor Ken Richardson aus Barnsley, den stellvertretenden Bürgermeister von Faenza Massimo Isola und Zsuzsanna Deák als Vertreterin von Székesfehérvár.
„Das ist der Endpunkt einer langen Entwicklung, eines mit Widerständen gepflasterten Wegs“, sagt OB Arnold. Die Bilder aus Antibes zu bekommen, sei nur gelungen, weil Jean Leonetti und Jean-Louis Andral zugestimmt und Gmünds Anliegen in Paris unterstützt hätten. „Das ist ein besonderer Moment, dafür herzlichen Dank.“ Es sei ein Glück, dass Picasso nach dem Zweiten Weltkrieg nach Antibes gegangen sei, die zweite Seite des Glücks sei die 1976 geschlossene Partnerschaft mit Antibes, und schließlich, größtes Glück, dass es 100 Jahre nach der Katastrophe des Ersten Weltkriegs möglich sei, in einer Zeit des europäischen Friedens zu leben. So sei die Ausstellung auch ein Ausdruck dessen, was Städte zu einem besseren Zusammenleben beitragen könnten. Bürgermeister Jean Leonetti hielt seine Rede auf deutsch und beschwor darin heiter den Geist der Freundschaft. Für die „nicht einfache Ausleihe“ dankte Museumsleiterin Monika Boosen, die daran erinnerte, dass es 24 Jahre zurück liegt, dass Bilder von Picasso aus Antibes in Gmünd zu sehen waren, 1990 in der Ausstellung „Picasso Linograveur“, seinerzeit im Stadtgarten. In den sieben ausgestellten Bildern spiegelten sich antike Mythologie und mediterranes Lebensgefühl.
Über Picasso und die Frauen sprach Elke Heer, die sich als Frauenbeauftragte mit Selbstironie zu ihrer „déformation professionelle“ bekannte. Picasso hat „genommen und bekommen von den Frauen“, andererseits: Picasso wäre ohne die Impulse von Frauen kaum möglich gewesen. Picasso sei ein „Meister der inneren Freiheit“ gewesen, er habe sich in der Kunst und auch sonst neue Heimaten gesucht, mit ihm sei es nach der Barbarei des Weltkriegs in eine Ära der Erneuerung gegangen. „Diese Ausstellung ist mehr als sieben Bilder, sie ist positive kulturelle Energie, wahr gewordene Imagination.“ Bis zum 14. Juli kann man sich im Prediger davon überzeugen.
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