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Älteste Lorcherin feierte den 100.

„Ein Foto von mir – aber ich bin doch gar nicht prominent“, wundert sich Anna Buske. Doch, ist sie. Immerhin trägt sie den Titel der ältesten Lorcherin und feierte jetzt ihren 100. Geburtstag.

Freitag, 01. August 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 29 Sekunden Lesedauer

LORCH (ml). Natürlich war der Bürgermeister in der Uhlandstraße zu Besuch. Er brachte eine Urkunde des Ministerpräsidenten mit. Doch das ist längst nicht alles. Auch der Bundespräsident gratulierte der 100-​Jährigen per Brief aus dem Schloss Bellevue.
„Wollen Sie auch 100 Jahre alt werden?“ fragt Anna Buske. Und die Antwort kann nur lauten: Wenn man dabei so bleibt, wie die überaus liebenswürdige, aufgeschlossene und humorvolle Dame, dann ja. Zumal bei ihr die geistige und körperliche Fitness gar nicht zu ihrem Alter zu passen scheint.
Einiges von diesen Dingen war ihr wohl in die Wiege gelegt. Denn auch wenn sie in einem bitter armen Elternhaus am Nordrand des Nördlinger Rieses aufwuchs – als zweitjüngstes von 13 Kindern –, hat sie ihren Vater als humorvollen und hilfsbereiten Menschen in Erinnerung, und ihre Mutter als freundlich und sanft.
Eine lange Schulbildung war ihr nicht vergönnt: Schon mit 13 begann sie, in der Landwirtschaft zu arbeiten – elf Jahre lang, für geringen Lohn. Und weil es in ihrer Heimat kaum Arbeitsplätze gab, folgte sie 1938 dem Ruf von zweien ihrer Brüder, die inzwischen nach Lorch gezogen waren. Die Reise dorthin legte sie mit dem Fahrrad zurück.
Unterm Kloster lernte sie ihren ersten Ehemann kennen, bekam mit ihm zwei Kinder. Doch ebenso wie ihre beiden Brüder fiel ihr Mann im Zweiten Weltkrieg. Mit ihrem zweiten Mann Hugo Buske bekam sie zwei weitere Kinder. Gemeinsam baute man das Reihenhaus in der Uhlandstraße. Anna Buske arbeitete bei der Firma Stößer, später war sie Hausmeisterin bei der Firma Seidel.
Dass ihr Humor und ihr Lebensmut stets bewahrt blieb, schreibt Anna Buske dem tiefen Glauben zu, der ihr auch über manchen Schicksalsschlag hinweghalf. Eine Tochter verunglückte jung mit dem Auto, ein Sohn starb mit 54 Jahren. Ihren zweiten Mann verlor sie 1996.
„Jeden Morgen bete ich und danke dafür, dass ich aufstehen kann“, erzählt die rüstige Seniorin, die sich nach wie vor selbst versorgt. Unterstützt wird sie im Alter von Tochter Renate und Sohn Hugo.

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