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Jazz-​Mission-​Heimspiel: Vier Bands in drei Stunden

Jazzige Klänge von vier Bands genießen, mal drinnen auf den grünen Plüschsesselchen im Café Margrit, mal draußen bei noch angenehmen Temperaturen, mal an der Bar im Bassano und das alles ganz „umsooscht“. Das ist der Reiz, wenn die Jazz-​Mission zur neuen Saison einlädt.

Dienstag, 30. September 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 34 Sekunden Lesedauer

JAZZ (brd). Am experimentierfreudigsten erwiesen sich die vier Jungs vom „Klangforum Zimmerbach“, Clemens und Felix Gottwald, Daniel Geßler und Johannes Glöckler. Mit Didgeridoo, Stahltrommel und ordentlich viel weiterem Percussion– Equipment erzeugten sie Klangteppiche, die das alte Gmünd-​Bild hinter ihnen so wohl noch nie gehört hatte. Nur bei der Technik und bei ihren Ansagen, da müssen sie noch ein bisschen üben, wobei gute Musiker selten gute Erzähler sind. Sie erzählen lieber mit ihren Instrumenten. Vom Bassano her groovte es beim ersten fliegenden Wechsel schon ganz gewaltig. Mit Frank Balint, Jürgen Fälchle, Christoph Müller und Hartmut Ott als „Groove Connection“ waren ja auch Profis am Werk, die seit über zehn Jahren zusammenspielen und sich dabei immer wieder neu erfinden.
Im ausgeräumten Innenraum war fast kein Durchkommen. Ob Eigenkompositionen oder auch mal eine Rantala-​Interpretation, ihre Connection funktionierte und sie machten ihrem Namen alle Ehre.
Danach hatte man leider schon wieder den Anfang vom Bebop-​Projekt nebenan verpasst. Dieses für diesen Auftritt zusammengestellte Quintett begeisterte mit Titeln von Parker bis Coltrane, hatte aber auch eigene Titel im Gepäck. Da flogen bei Volker Held und Thilo Schimmele die Finger über den Bass und die Gitarre, da trieben sich Harry Berger mit dem Saxophon und Eberhard Budziat mit der Posaune in musikalische Höhen und Schlagzeuger Alois Geiger sorgte mit seinem Beat dafür, dass keiner hinterherhechelte.
Den Abschluss machten im Bassano „Die Schönen und das Biest“ aus Nürnberg. „Kalter Kaffee“, so einer ihrer Titel, war das absolut nicht. Die vier mit vielen Preisen ausgezeichneten Musiker, Konstantin Herleinsberger, Alex Fuchs, Ali Broumand und der Heidenheimer Martin Sörös, der geniale Mann am Klavier, hatten mit Johanna M. Iser wahrlich kein Biest, sondern eher eine Sound-​Zauberin an der Front. Gefühle, Rhythmus, Feuer, Farben, alles legte sie in ihre begeisternde Stimme. Sie überzeugte im jazzigen „di-da-du“-Scat-Gesang genauso wie mit ihrer „Sehnsucht nach schönen Tagen“.
Einen von dieser schönen Sorte hatten die Besucher beim „Heimspiel“ erwischt. Herbst und Winter können kommen und damit fünf Jazzkonzerte mit dem Highlight im Prediger im Dezember: Paolo Fresu mit seinem „Devil Quartet“.

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