Ein SCHILLERnder Abend an der Franz-​von-​Assisi-​Schule

Kultur

Rems-Zeitung

Die Aufführung der Theater-​AG der Franz– von-​Assisi-​Schule Waldstetten war für die Besucher zwar kostenlos, aber keineswegs umsonst. Die Schüler präsentierten kürzlich ein buntes Programm aus dem Werk Schillers „auf den Brettern, die die Welt bedeuten“.

Mittwoch, 05. August 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
77 Sekunden Lesedauer

THEATER (pm). Der Wettergott meinte es gut mit den kleinen und großen Akteuren. Anlässlich des Schillerjahres 2009, dem 250. Geburtsjahr des Dichters, wurden im Pausenhof der Schule unter freiem Himmel mehrere Stücke aus dessen Werk aufgeführt.
Keine leichte Kost hat sich die Theater-​AG, die hauptsächlich aus Schülern der Klassenstufen fünf bis sieben besteht, mit dieser Thematik herausgesucht. Die Schüler schafften es dennoch ihr Publikum zu begeistern und „Glanz in ihre Hütte“ zu bringen.
Neben kürzeren Gedichten wie „Der Jüngling am Bache“, „Hoffnung“ und „Punschlied“ kamen auch die Balladen „Der Handschuh“, „Der Taucher“ und „Die Bürgschaft“ zur Aufführung. Für eine Szene aus dem Drama „Kabale und Liebe“ kamen sogar zwei Schüler, die im vergangenen Jahr ihren Abschluss gemacht hatten, zurück an ihre alte Wirkungsstätte. Beeindruckend war die schauspielerische Ausdrucksfähigkeit der einzelnen Schüler. Die anspruchsvolle Dichtersprache, die sich von der Alltagssprache der Schüler doch deutlich unterscheidet, wurde von ihnen überzeugend präsentiert und sinngestaltend vorgetragen. Neben den Schülern zeigten auch die betreuenden Lehrer Andreas Häufele und Tilman John ihr schauspielerisches Können mit dem Stück „Ode an die Freude“, welches mit Beethovens gleichnamiger Vertonung unterlegt war.
Zwischen den einzelnen Aufführungen wurden mehrmals in chronologischer Abfolge Ausschnitte aus Schillers Lebenslauf verlesen, was dem literarischen Genuss zusätzlich einen informativen Aspekt verlieh.
Besonders beeindruckend war auch die Interpretation der „Ode an die Frauen“. Die beiden interpretierenden Zehntklässlerinnen hatten diese mit einer Parodie von August Wilhelm Schlegel kombiniert. Nach dem Dank an alle Aktiven und die Referendarin Veronika Gromann, die mit Schülerinnen der neunten Klasse für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt hatte, ließ man den gelungenen Abend bei Schillerwein und den selbst gebackenen „Schillerbrocken“ ausklingen.