25 Jahre Münsterchörle: Zum Jubiläum sang man die Gospelmesse „Body and Soul“

Kultur

Rems-Zeitung

25 Jahre sind es jetzt her, seit sich 1985 junge Leute des Münsterchores zusammen taten, um sich verstärkt neuem geistlichen Liedgut zu widmen. Der Name war mit „Münsterchörle“ schnell gefunden. Seither hat der Chor, dem 40 Sängerinnen und Sänger angehören, einen großen Bekanntheitsgrad erworben.

Dienstag, 18. Mai 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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KONZERT (kos). Zum Repertoire gehören Gospels und Spirituals aber auch Popsongs und Musicals. Auch in Gottesdiensten im Münster und anderswo ist der Chor immer wieder zur Freude der Gottesdienstbesucher zu hören, gibt der Chor doch jedes Mal den Gottesdiensten eine besondere Note. Auch viele Hochzeiten, Taufen und Jahrgangsfeste wurden vom Münsterchörle musikalisch bereichert und verschönt.
Aus Anlass des Jubiläums in diesem Jahr hörten nun die Gottesdienstbesucher am Sonntagmorgen im Münster die vom „Münsterchörle“ vorgetragene Gospelmesse „Body and Soul“ von dem zeitgenössischen österreichischen Komponisten Lorenz Maierhofer. Fußend auf den Elementen der Gospelsongs und Spirituals der schwarzen Bevölkerung, die entscheidend die Entstehung des Jazz beeinflussten, trug der Chor eine Messe vor, die in ihrer Intensität und Musikalität viel von der Hingabe, mit der die Nachfahren der amerikanischen Sklaven noch heute ihre eindrucksvollen Gottesdienste gestalten, erahnen ließ. Der Titel der Messe „Body and Soul“ selbst geht auf eine der bekanntesten Jazzballade des vorigen Jahrhunderts zurück, die 1930 entstand und bis heute mit ihrem Körper und Seele berührenden Text immer wieder gespielt und den unterschiedlichsten Künstlern interpretiert wird. Die rhythmische und doch auch meditative Komposition verbindet musikalische Stilmittel aus Gospel, Swing und Pop mit auf Psalmen basierenden Liedtexten.
Das „Jubiläumschörle“ unter der Leitung von Andrea Beck zeigte stimmlich und rhythmisch, mitgetragen von Rainer Fischer (Geige), Anne Mareike Schmitt (Klavier) und an der Orgel Münsterorganist Stephan Beck, bei seiner Darbietung ein gutes Gefühl für Ausdruck, Rhythmus und Tempo und so einen in hohem Maße ansprechenden und schönen auf hohem Niveau stehenden gefühlvollen und auch swingenden Gesang.
Über die Mitwirkung des Münsterchörles im Gottesdienst hatte sich zu Beginn des Gottesdienstes Münsterpfarrer Robert Kloker gefreut. Zum Jubiläum gratuliere auch die Münstergemeinde. Ausgehend vom Ökumenischen Kirchentag und der Botschaft des Evangeliums: „Alle sollen eins sein“, kam er zum Schluss, dass auch in einem Chor alle eins sein müssten. Die Suche nach der Einheit war dann auch Thema seiner Predigt aktuell zum ökumenischen Kirchentag und seinem Motto: „Damit ihr Hoffnung habt.“ Diese Worte Jesu seien geradezu prophetische, wenn man sie auf die heutige Situation beziehe mit wenig Hoffnungsvollem für die Kirche. Trotzdem seien Tausende zum ökumenischen Kirchentag gezogen. In diesem Sinne legte der Münsterpfarrer ein beeindruckendes Bekenntnis zur Ökumene ab. Er würde gerne Christen anderer Konfessionen begegnen, da würde es vieles geben, was seinen Glauben anrege. Bischof Walter Kasper habe immer zu einer Ökumene des Lebens eingeladen. Das solle auch bedeuten, dass die Taufe alle zu Glaubensgeschwistern mache. Deshalb achte er alles in den Schwesterkirchen, was Gott verherrlichen würde. Und wegen der starken Gemeinsamkeit stehe er hinter dem Ausspruch: „Was dem einen schadet, schadet auch dem anderen, und was dem einen nutzt, nutzt auch dem anderen.“