Festival Europäische Kirchenmusik: Weltweit renommierte Musiker und junge talentierte Künstler geben sich ein Stelldichein

Kultur

Rems-Zeitung

Das Thema „Jung und Alt“ zieht sich in diesem Sommer als roter Faden durch das reiche Konzertprogramm beim Festival Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd.

Dienstag, 08. Juni 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
98 Sekunden Lesedauer

FESTIVAL (joh). 23 Ensemble-​, Chor– und Orgelkonzerte spannen vom 16. Juli bis 8. August den Bogen von der Musik des Mittelalters über klassische Oratorien bis zur Moderne – und verbinden so Altes mit Neuem, Vergangenheit und Gegenwart. Dazu gastieren weltweit renommierte Musiker und Ensembles wie auch junge, talentierte Künstler.
Ein Kaleidoskop ganz wunderbarer Brechungen präsentiert das SWR Vokalensemble Stuttgart am Mittwoch, 21. Juli, im Heilig-​Kreuz-​Münster: Unter seinem Chefdirigenten Marcus Creed lässt das „Ensemble des Jahres 2009“ Bach und Mahler aus heutiger Perspektive erklingen – aus der von Heitor Villa-​Lobos, Knut Nystedt, Clytus Gottwald und Sven-​David Sandström. Marcus Creed, der das SWR Vokalensemble an die Weltspitze führte, erhält im Anschluss an das Konzert den Preis der Europäischen Kirchenmusik 2010.
Antike, Klassik und das
21. Jahrhundert
Antike, Klassik und 21. Jahrhundert treten am Donnerstag, 22. Juli, in der Augustinuskirche in einen spannenden Dialog: Die griechische Komponistin und Dirigentin Konstantia Gourzi ergänzte Joseph Haydns Opernfragment „Philemon und Baucis“ und macht – zusammen mit dem Ensemble „oktopus für musik der moderne“ – das Alte neu erlebbar. Als Auftragswerk der Berliner Staatsoper war diese Musiktheater-​Produktion zuletzt beim Budapester Frühling 2009 mehrfach ausverkauft.
Geistliche Vokalmusik der Renaissance und der Moderne stehen am Dienstag, 27. Juli, in der Augustinuskirche in einem spannungsvollen Dialog: Unter der Leitung von Manfred Schreier kontrastiert das Ensemble „Polyphonie T“ Palestrinas legendäre „Missa Papae Marcelli“ mit Dieter Schnebels „… missa est“, einem tönenden Kosmos der menschlichen Stimme. Dieter Schnebel zählt zu den innovativsten und einflussreichsten Komponisten unserer Zeit und erhielt 1999 den Preis der Europäischen Kirchenmusik. Von Kontrasten lebt nicht zuletzt auch das Konzertprogramm, das Jörg-​Hannes Hahn zusammen mit dem Bachchor Stuttgart und der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz am Donnerstag, 5. August, im Heilig-​Kreuz-​Münster gestaltet: Der erregenden Spiritualität der „Morning Prayers“ von Gija Kantscheli und „Fratres“ von Arvo Pärt stehen Psalmvertonungen mit aufleuchtendem Orchester entgegen – die ausdrucksstarke „Psalmensinfonie“ von Igor Strawinsky und die kraftvoll-​elegischen „Chichester Psalms“ von Leonard Bernstein, die den Bogen zwischen jüdischen Traditionen und klassischer Musik spannen.

Karten für diese Konzerte gibt es beim i-​Punkt Schwäbisch Gmünd, Telefon (07171) 603‑4250. Online-​Bestellungen sind möglich unter www​.kirchen​musik​-fes​ti​val​.de oder per E-​Mail unter tourist-​info@​schwaebisch-​gmuend.​de. Das Festival Europäische Kirchenmusik wird vom Kulturbüro Schwäbisch Gmünd veranstaltet.