Christoph Dangelmaier stellt seine neue CD vor und ist mit seiner Band unterwegs

Kultur

Rems-Zeitung

Es war ein langer Weg vom Flügelhorn zum Bass, von der Hussenhofer Halle auf Bühnen in Südostasien, USAund im europäische Ausland.Aber Christoph Dangelmaier,der 2011 den 40. Geburtstag feiern wird, ist diesen Weg gegangen.

Freitag, 07. Januar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
131 Sekunden Lesedauer

KONZERT (pm). Er ist ein richtig guter Bassist geworden — hat freilich auch entsprechend hart dafür gearbeitet. Er sieht sich als Kind des Musikvereins Hussenhofen; hier wurden die Grundlagen gelegt, hier lernte er Noten lesen, intonieren, zuhören. Musik lieben
Als er sich mit 16 Jahren dem Bass zuwandte, hat er viel gelernt, wenn er einfach nur zusah, wenn er sich, etwa bei „Ronnys Popshow“, an den Bass-​Männern orientierte. Das hat sein Leben verändert. Jürgen Schubert wurde sein Lehrer, der damals mit Volker Schuh und Michael Roth in einer Gmünder WG lebte — dass er von ihnen lernen durfte, dass sein Vater es ihm ermöglichte, diese Leidenschaft auszuleben, macht ihn heute noch dankbar. Und bis heute gibt es gute Kontakte zur Jazz Mission. Damals spielte er Rock und Blues; ganz vorsichtig fiel dann das erste Liebäugeln mit dem Jazz aus.
Nach der Schule war er ein Jahr lang in den USA, wo er am Berklee College of Music lernte, ein angesehenes, unabhängiges Musikcollege in Boston, Massachusetts. Zurück in Deutschland brachte er den Zivildienst hinter sich und studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart — nicht zuletzt, weil er hier von Thomas Heidepriem lernen konnte, der ihm alles abverlangt hat.
Christoph Dangelmaier hat sich mit den Jahren rund ein Dutzend renommierter Preise gesichert — etwa beim Internationalen Jazzfestival in Vienne /​Frankreich. Heute unterrichtet er an den Musikschulen in Waiblingen und Göppingen, ist Vater einer zauberhaften Tochter und nach wie vor Herzblutmusiker. Er spielt hauptsächlich amerikanische E-​Bässe, aber auch einen alten deutschen Kontrabass aus dem Jahr 1904, wobei das „Deutsch“ nur die Bauart bezeichnet. Seine ersten beiden CDs „Time remembered“ und „Roots hat er 2003 und 2005 veröffentlicht, jetzt ist „13 Moons“ erschienen — der Titel bezieht sich auf 2007, das Jahr das 13 Vollmonde zählte, das seinem Bekanntenkreis eine Menge Pech bescherte und ihm die Tochter.
Mit seiner Band „The Open Electric“, einem Deutsch-​Holländischem Quartett, präsentiert er ausschließlich seine eigenen Stücke; alle Titel hat er selbst komponiert und arrangiert. War er bislang vor allem traditionellen und modernem Jazz verpflichtet, so öffnet sich sein jüngstes Projekt „The Open Electric“ stilistisch in Richtung Pop, Funk und Rock. Mit geschmeidig-​verträumten und doch auch immer wieder rockigen Melodiebögen einerseits und virtuosen Improvisationen andererseits begeistern die Musiker das Publikum: Lyrischer, warmer Sound, stilübergreifender Jazz, der Pop, Funk und Rock, Western und Eastern, elektrisch und akustisch verbindet, der Country, Soul und Weltmusik anklingen lässt, Dangelmaiers singender Bass immer mittendrin. Er ist das Herz der Formation
„Mehr Richtung Filmmusik, mehr Offenheit, mehr Fluss“ beschreibt er selbst die Richtung, die seine Arbeit genommen hat; letzteres vor allem, diesen „Fluss in der Musik“ hat er jahrelang gesucht.

Seit November touren sie durch Deutschland. Im Gmünder Raum zu hören sind die Jungs um Christoph Dangelmaier — Ekkehard Rössle, James Geier, Thorsten Grau und Ingo Schmidinger — am Freitag, 21. Januar, um 20 Uhr im Bilderhaus Gschwend. Am Dienstag, 22. Februar ist er zu Gast im Bassano in Gmünd.