Holger Sanwald will den zweiten Pokalsieg

Sport

Rems-Zeitung

„Für uns ist es das wichtigste Saisonspiel“, erklärt Holger Sanwald, Geschäftsführer des Drittligisten FC Heidenheim. Die Vorfreude auf das WFV-​Pokalfinale ist riesengroß. Der Gewinner steht in der ersten Runde des DFB-​Pokals. Anpfiff ist am Mittwoch um 19 Uhr in Kirchheim.

Samstag, 07. Mai 2011
Rems-Zeitung, Sportredaktion
140 Sekunden Lesedauer

Herr Sanwald, der FC Normannia hätte das Finalspiel lieber um eine Woche verschoben – aus Gründen der Regeneration der Spieler und der damit verbundenen Wettbewerbsverzerrung.

Holger Sanwald: Wir beginnen am 6. Juni mit der Vorbereitung auf die neue Drittliga-​Runde. Unsere Spieler haben eh nur eine kurze Sommerpause, so dass ein späterer Termin als der 11. Mai aus unserer Sicht nicht möglich ist. Der Württembergische Fußballverband legt die Termine fest. Bereits vor dem Finaleinzug war klar, wo und wann gespielt wird.

Wäre es Ihnen lieber, wenn das Finale zwischen dem FC Normannia und dem FC Heidenheim in Aalen stattfinden würde?

Holger Sanwald: Natürlich wäre uns Aalen als Austragungsort lieber, da wahrscheinlich mehr Zuschauer kommen. Aber der WFV hat sich für Kirchheim entschieden, und wir akzeptieren es.

Über die Favoritenrolle müssen wir nicht sprechen, oder?

Holger Sanwald: Der FC Heidenheim ist klarer Favorit. Wir sind der Drittligist und treffen im Pokalfinale auf einen Oberligisten. Unser Saisonziel ist der Einzug in den DFB-​Pokal. Es ist unser wichtigstes Saisonspiel.

Gegen die unterklassigen Gegner hat sich der FCH sehr schwer getan. Nur ein 1:0 gegen Göppingen oder das knappe 2:0 gegen Donzdorf, als zwei Beispiele.

Holger Sanwald: Das stimmt. Wir tun uns als Favorit gegen die niederklassigeren Teams schwer. Aber wir müssen mit der Favoritenrolle leben. Gegen den VfR Aalen hatten wir am wenigsten Mühe, aber das war mir schon vor der Partie klar, da der Gegner aus der Liga bekannt war.

Kann es passieren, dass die Profitruppe des FC Heidenheim den FCN unterschätzt?

Holger Sanwald: Auf gar keinen Fall. Wir wollen unbedingt gewinnen. Bei einer Finalniederlage wäre ich richtig sauer.

Wegen den fehlenden wirtschaftlichen Einnahmen?

Holger Sanwald: Mit dem Erreichen des DFB-​Pokals würden wir 200 000 Euro erwirtschaften. Aufgrund der großen Investitionen in den letzten Jahren ist der DFB-​Pokal wirtschaftlich sehr attraktiv für uns. Aber es geht auch um das Prestige. Die Spiele zwischen dem FC Normannia und dem FC Heidenheim waren schon immer etwas Besonderes.

Zumal in Gmünd zahlreiche Kicker auflaufen, die schon beim FCH unter Vertrag standen.

Holger Sanwald: Ich freue mich riesig auf das Finale gegen die Normannia. Es waren immer heiße Duelle. Ich freue mich auch auf das Wiedersehen mit Helmut Dietterle, der mit dem FCH als Trainer in die Oberliga aufstieg, und auf unseren Kapitän Bernd Maier. Mit dem Spieler Bernd Maier, der jetzt Co-​Trainer in Gmünd ist, haben wir nämlich den WFV-​Pokal gewonnen. Egal ob Ertac Seskir, Patrick Faber, Stanislaus Bergheim, Alexandar Kasunic oder Cassio da Silva – es ist schon extrem, wie viele ehemalige FCHler in Gmünd kicken. Aber auch für unseren Co-​Trainer Alexander Raaf, der einige Jahre bei der Normannia Fußball spielte, ist es eine besondere Partie.

Bisher stand der FC Heidenheim erst fünf Mal in der 100-​jährigen Vereinsgeschichte im WFV-​Pokalendspiel. Einmal holte der FCH den Pott. Folgt nun beim sechsten Versuch der zweite Streich?

Holger Sanwald: Es wird nicht einfach, aber die Mannschaft geht hoch motiviert ins Finale gegen die Normannia. Es wäre für den Verein eine super Sache, zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte den WFV-​Pokal zu gewinnen.