Kunst und Goldhase

Der Lindt-​Goldhase ist seit 2006 Uwe Küssners Medium, um mit ihm durch die Welt der Geschichte, der Kunstgeschichte und der Kunst zu spazieren.

Mittwoch, 15. Juni 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
100 Sekunden Lesedauer

AUSSTELLUNG (rz). Und außerdem, erzählt der in Gmünd wohnhafte Künstler, mache es Spaß, einem so stoischen und statischen Wesen wie einem Schokoladen-​Goldhasen Bewegung und Emotionen zu verschaffen. Leicht ist es keinesfalls, einen Goldhasen zu Papier zu bringen. Denn Gold, so erklärt Uwe Küssner, sei schwierig zu malen.
Sechs bis acht Übermalungen seien nötig, bis ein Hase golden glänze. Um eine Tiefenwirkung zu erzielen, seien generell mindestens drei bis sechs Lasuren erforderlich. Ein Grund, weshalb Küssner trotz langer Trocknungszeiten ausschließlich mit Ölfarben malt. Nur so erreiche man tiefe und intensive Farben, erklärt er.
Vom 24. Juni bis zum 3. Juli findet eine Ausstellung mit dem Titel „Von Bierflaschen und Goldhasen“ im Königsturm in Schwäbisch Gmünd statt. Uwe Küssner, geboren 1957 in Esslingen, lebt und arbeitet seit 1981 in Schwäbisch Gmünd. In Gmünd studierte er dann Produkt-​Design, einen Beruf, den er neben dem eines Illustrators bis heute ausübt. Schon früh interessierte er sich für Kunst, erlernte die Grundlagen der Ölmalerei bei seinem Großvater, einem Kunstmaler aus Bielefeld. Ganz hat ihn die Malerei und das Zeichnen nie los gelassen, und seit dem Jahr 2007 wieder voll erfasst.
Der Schokoladenhase ist in den vielfältigsten Situationen zu sehen
Seitdem entstanden und entstehen Werke, in denen oft der Schokoladen-​Goldhase in den vielfältigsten Situationen zu sehen ist: Man sieht den Goldhasen als Zitat des Bildes Maria mit dem Kinde von Hans Baldung (naheliegend, denn der Künstler wohnt in der Baldungstraße), findet ihn in den 20-​er Jahren bei Bunuel und Dali, in Filmsequenzen von Alfred Hitchcock, und trifft ihn wieder als Pop-​Art-​Ikone bei Roy Lichtenstein. Außerdem staut sich der Goldhase durch die Tunnelbaustelle, findet sich in Lindau wieder – erstaunlich und sehenswert, was einem Goldhasen alles widerfahren kann.
Gewissermaßen als Fingerübungen entstanden dazwischen immer wieder Bilder mit Astra-​Bierflaschen, schnell gemalte Bilder, die diese Bierflaschen zeigen als Schwätzer auf dem Marktplatz, als Dummschwätzer vor dem Baumarkt, oder bei allzu menschlichen Bedürfnissen.
Bereits 2009/​2010 bevölkerten die Goldhasen in einer Ausstellung die Stadtvilla, und ab Freitag, 24. Juni, bis Sonntag, 3. Juli, sind die aktuellen Bilder von Uwe Küssner im Königsturm zu sehen. Von Bierflaschen und Goldhasen, so der Titel der Ausstellung, ist geöffnet jeweils von Freitag bis Sonntag, 14 Uhr bis 20 Uhr; der Künstler ist anwesend.

Unter www​.kunst​.ag/​k​u​e​s​s​n​e​rmalt
sind die Werke vorab zu sehen.