Die neue Gmünder Theater-​Reihe: Leidenschaftliches Theater im attraktiven Abonnement

Kultur

Rems-Zeitung

Das Theater solle Leidenschaftenerregen, forderte Lessing. Diesem Appell kommt die Theater-​Reihe des Gmünder Kulturbüros auch in der Spielzeit 2011/​2012 nach.

Freitag, 19. August 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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THEATER (sv). Von Kleists „Michael Kohlhaas“ bis zu Ibsens „Stützen der Gesellschaft“ spannt sich das Programm, das fünf Schauspiel-​Produktionen mit begeisternd agierenden Ensembles präsentiert.
Mit attraktiven Abonnements können Theaterfreunde über den Schauspielgenuss hinaus noch bares Geld sparen. Über die vielen Vorzüge eines Abonnements, das bis zum ersten Veranstaltungstag gezeichnet werden kann, informiert das Kulturbüro Gmünd, Waisenhausgasse 1 – 3, Telefon: 0 71 71/​6 03 – 41 18.
Michael Kohlhaas, laut Heinrich von Kleist „einer der rechtschaffensten und zugleich entsetzlichsten Menschen seiner Zeit“, zählt zu den eindrucksvollsten Gestalten der Literaturgeschichte. Vom Junker Wenzel von Tronka unrechtmäßig um zwei seiner Pferde gebracht, streitet er für Gerechtigkeit – ein Thema von ungeheurer Zeitlosigkeit, wie die Badische Landesbühne Bruchsal beim Start in die Theater-​Reihe am Mittwoch, 5. Oktober, zeigt. Wie geschaffen für Interpretationen durch das Theater ist Miguel de Cervantes’ „Don Quijote“. Mit seinem Knappen Sancho Pansa und seinem Pferd Rosinante versucht er, längst vergangene, glorreiche Zeiten aufleben zu lassen und Recht und Ordnung wieder herzustellen. Im heldenhaften Kampf gegen Windmühlen, Barbiere und den Zauberer Frestón scheitert der „Ritter von der traurigen Gestalt“ jedoch grandios. Dem Mann von la Mancha und unsterblichen Anti-​Helden der Weltliteratur widmet sich das Theater Lindenhof am Dienstag, 22. November, in der Regie von Heiner Kondschak.
Mit Peter Shaffers Theaterkrimi „Amadeus“, gespielt von der Württembergischen Landesbühne Esslingen, geht es am Mittwoch, 11. Januar, in das Neue Jahr: Antonio Salieri, Hauskomponist am Hof von Kaiser Joseph II., muss angesichts Mozarts atemberaubender Produktion großer Werke neidvoll dessen Genialität erkennen, die er nie erreichen würde. Mozart starb 35-​jährig unter mysteriösen Umständen. Peter Shaffers Stück voll wunderbarer Musik legt die Spur zum Rivalen …
„Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner“ heißt es am Freitag, 2. März, in Ingrid Lausunds Satire mit dem Landestheater Tübingen. Das Stück balanciert auf dem schmalen Grat zwischen scharfzüngiger Ironisierung, politischer Korrektheit und ernsthafter Auseinandersetzung mit der Güterverteilung in einer globalisierten Welt – und dient zugleich einem guten Zweck: Ein Teil des Erlöses soll an ein Schulprojekt in Afrika gespendet werden, für das sich die Autorin einsetzt. Mit Henrik Ibsens großem Gesellschaftsdrama „Die Stützen der Gesellschaft“ aus dem Jahr 1877 beendet das Landestheater Tübingen am 19. April die Gmünder Theatersaison.

Alle Aufführungen finden im Congress-​Centrum Stadtgarten Schwäbisch Gmünd statt und beginnen jeweils um 20 Uhr. Immer um 19.15 Uhr gibt es eine Einführung in das Stück.