Theater-​Reihe des Gmünder Kulturbüros

Kultur

Rems-Zeitung

Der Blick in den Theater-​Spielplan des Kulturbüros verheißt auch für die Saison 2012/​2013 spannende und anregende, vergnügliche, aber auch zum Nachdenken anregende Theater-​Abende im Stadtgarten. Das Publikum kann sich auf ein abwechslungsreiches Programm freuen.

Donnerstag, 30. August 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
142 Sekunden Lesedauer

THEATER (sv). Fünf Stücke spannen den Bogen vom modernen Klassiker des Literaturkanons bis zur Gegenwartsliteratur, von Max Frischs „Homo faber“ bis zu „Der Gott des Gemetzels“ von Yasmina Reza, einer aberwitzigen Komödie, mit der die französische Starautorin weltweit Erfolge feiert.
Zum Saisonauftakt spielt die Badische Landesbühne Bruchsal am Donnerstag, 11. Oktober, Max Frischs „Homo faber“ in der Inszenierung von Carsten Ramm. Walter Faber, die Hauptfigur in Frischs Roman, glaubt als Techniker nicht an Schicksal. Seine rationale Weltanschauung lässt weder Zweifel noch Emotionen zu. Und dann, entgegen aller Wahrscheinlichkeit, begegnet er dem Unvorhersehbaren – er verliebt sich in seine Tochter, von der er nichts wusste. Auch über 50 Jahre nach Erscheinen des Romans berührt diese Metamorphose des Rationalisten Faber zum Liebenden.
„Die Firma dankt“ heißt es am Mittwoch, 14. November, wenn das Landestheater Tübingen mit Lutz Hübners neuem Schauspiel kommt. Hübner, einer der produktivsten und meistgespielten deutschen Gegenwartsautoren, beschreibt in diesem Stück die neue Arbeitswelt als angstbesetzten Raum voller Fallstricke und Unwägbarkeiten: eine kafkaeske Ökonomiekomödie, mit überraschendem Ausgang geschrieben, die in ihrer Absurdität besticht.
Das Neue Jahr eröffnet am Donnerstag, 24. Januar, das Theater Lindenhof aus Melchingen. Gespielt wird „Theatertreffen – Ein Singspiel aus den Alpen“ von Erik Gedeon. Als Volkstheater übers Volkstheater bietet das von der Kritik enthusiastisch gefeierte Stück allerhöchstes Vergnügen. Auf einem einsamen Bergbauernhof hat das Theaterspielen lange Tradition. Bauer, Bäuerin, Knecht, Magd und Pfarrer – jeder kennt seine Rolle, die er mit Inbrunst und Leidenschaft verkörpert. Bis eines Tages Gerüchte von einer Einrichtung namens „Theatertreffen“ den Hof erreichen und dem Jüngsten die Freude am schlichten Spiel vergällen. Unbedingt will er fort, in die Stadt, und dort das Neue, Andere entdecken …
„Die Verwandlung des Packers Galy Gay in den Militärbaracken von Kilkoa im Jahre neunzehnhundertfünfundzwanzig“ untertitelte Bertolt Brecht sein Lustspiel „Mann ist Mann“, das am Mittwoch, 20. März, mit der Württembergischen Landesbühne Esslingen zu sehen ist. Der Packer Galy Gay geht aus, einen Fisch zu kaufen, und gerät unter die Soldaten einer englischen Maschinengewehrabteilung, die ihren vierten Mann beim Einbruch in eine Pagode verloren haben. Gay erhält eine Uniform und wird Jeraiah Jip. Menschenmaterial ist austauschbar.
Die Badische Landesbühne Bruchsal beschließt am Donnerstag, 25. April, die Saison. Auf dem Programm steht die Tragikomödie „Der Gott des Gemetzels“ von Yasmina Reza. Seit der Uraufführung 2006 am Schauspielhaus Zürich feiert das von Roman Polanski erfolgreich verfilmte Stück der französischen Dramatikerin weltweite Triumphe. Zwei Jungs sind aneinandergeraten, es kam zum Zahnverlust. Die Eltern treffen sich, um den Versicherungsfall zu klären. Man ist gewillt, die Angelegenheit vernünftig zu besprechen. Aber wer trägt eigentlich die Schuld an der Rauferei? Und ist so ein brutales Verhalten eines Kindes nicht auch ein Zeichen dafür, dass in der Familie irgend – etwas nicht stimmen kann?
Die Veranstaltungen können in drei Abonnement-​Varianten gebucht werden: Das „klassische“ Abo bietet einen erheblichen Preisvorteil gegenüber dem freien Verkauf und garantiert darüber hinaus einen festen, selbst gewählten Platz. Beim Wahl-​Abo (drei aus fünf) und beim gemischten Abo (fünf der insgesamt zehn Veranstaltungen der Theater– und Musiktheater-​Reihe) gibt es zehn Prozent Vergünstigung.

Die Abonnements können bis zum ersten Veranstaltungstag beim Kulturbüro Schwäbisch Gmünd, Waisenhausgasse 1 – 3, Telefon (07171) 603‑4118, gezeichnet werden. Einzelkarten und das neue Spielzeit-​Heft gibt es beim i-​Punkt am Marktplatz, Telefon (07171) 603‑4250.