Fußball: Essingen quält sich zum Klassenerhalt

Sport

Rems-Zeitung

Mit einem glanzlosen, aber verdienten 1:0 (1:0)-Sieg über den FV Nürtingen hat der TSV Essingen dafür gesorgt, dass er ein weiteres Jahr in der Fußball-​Landesliga spielen darf. Daniel Eisenbeiß erzielte auf neutralem Boden im Ellwanger Waldstadion schon in der fünften Minute das Tor des Tages.

Montag, 24. Juni 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
147 Sekunden Lesedauer

Von Ansgar König
„Wir haben uns zum Klassenerhalt gequält“, sagte frei von der Leber weg nach dem Spiel Essingens Trainer Helmut Dietterle, der seiner Mannschaft aber auch ein Kompliment machte. „Für meine Begriffe war es ein für Ende der Saison hervorragendes Spiel.“
Dabei lebte die Partie vor gut 700 Zuschauern im Ellwanger Waldstadion aber weniger von der Klasse, dafür umso mehr von der Spannung. Das frühe Tor sorgte beim TSV Essingen nicht für die notwendige Sicherheit, auch wenn der Landesligist durchweg den abgeklärteren und souveränen Eindruck machte. So richtig gefährlich wurde der Gegner, der Tabellenzweite der Bezirksliga Neckar/​Fils, nie. Aber die Essinger machten es sich selbst schwer. Denn die Mannschaft hätte eigentlich schon zur Pause alles klar machen müssen.
Der Auftakt war furios. Vom Anpfiff weg nahm der TSV das Heft und das Herz in die Hand und wurde früh belohnt. Marek Sajewicz schickte in der fünften Minute seinen Sturmpartner Daniel Eisenbeiß sehenswert in die Gasse. Eisenbeiß umkurvte sicher Nürtingens Torwart Max Mausch und schob zum 1:0 ein. Dass dies das einzige Tor der Partie bleiben sollte, daran dachte in diesem Moment niemand.
Zunächst taten sich noch die Fans der 09er lautstark hervor, aber mit zunehmender Spieldauer wurde es ruhiger rund ums Feld. Der TSV ließ Nürtingen nicht zur Entfaltung kommen, hatte dafür selbst zwei, drei dicke Chancen. So scheiterte Sajewicz in der zwölften Minute bei einer Direktabnahme. Nürtingen blieb – noch – ruhig. In der 18. Minute ging’s dann schnell. Nach einem Fehler im Essinger Mittelfeld startete der FV 09 einen blitzschnellen Konter. Martin Geister, der bis zur 53. Minute, als er verletzt vom Feld musste, auffälligster Nürtinger war, stürmte alleine aufs Tor von Fabian Pohl zu, verzog aber, bedrängt von Dominik Maier. Hier hatte Essingen Glück.
Der Angriff hatte wenigstens einen Hallo-​Wach-​Effekt. Essingen zog das Tempo an, blieb aber bis zur Pause, sieht man von einem Kopfball von Dennis Hillebrand in der 35. Minute ab, eher ungefährlich. Nach dem Wechsel bot sich zunächst ein ähnliches Spiel. Zuerst vergab Essingens Nico Brenner (51.), dann verpasste Eisenbeiß nach einem schön vorgetragenen Angriff über rechts per Kopf (67.). In der 69. Minute dann ein Aufschrei, denn der Ball zappelte plötzlich im Essinger Tor. Karl Höfer von der Schiedsrichtergruppe Backnang, der das Spiel sicher leitete, hatte aber aufgepasst und gab den Treffer wegen Abseitsstellung nicht. Obwohl Schiri Höfer insgesamt nur drei gelbe Karten zeigen musste, so sah doch Essingens Dimas Bechthold zwei davon. In der 78. Minute musste er mit Gelb-​Rot vom Platz.
Essingen ging also nur zu zehnt in die Schlussphase. Zwar stürmte der FV 09 Nürtingen gegen Ende der Partie mit dem Mut der Verzweiflung an, aber auch die mittlerweile eingewechselten Davor Messerschmidt und Kevin Sen sorgten nicht mehr für Gefahr vor dem Essinger Tor. Nur einmal musste Dominik Maier im eigenen Strafraum in allerhöchster Not klären (87.). So stand dem Jubel der Essinger nichts mehr im Weg. Beide bleiben wo sie waren: Essingen in der Landesliga, Nürtingen in der Bezirksliga.
TSV Essingen: Pohl — Ruth, D. Bechthold, Sajewicz (91. A. Bechthold), Eisenbeiß, T. Brenner, Maier, Civelek, N. Brenner (72. D. Skowron), Jannik (80. Weller), Hillebrand.
FV Nürtingen: Mausch — Bosch, Gaygusucz, Burkhardt, Scherb, Schäfer, Mader, Kelava (53. Sen), Geister (57. Messerschmidt), Schwindt, F. Klingenfuß.
Schiedsrichter: Karl Höfer (Unterweißach).
Zuschauer: 700.