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Pilotprojekt für die Gesundheit von Berufs– und Freizeitmusikern beginnt auf Schloss Kapfenburg

Musikschullehrer aus der Region Ostwürttemberg befassen sich in einer Mentorenausbildung mit den Grundlagen des gesunden Musizierens auf der Kapfenburg.

Freitag, 11. September 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 46 Sekunden Lesedauer

OSTALBKREIS (kap). Die Weiterbildung qualifiziert sie zu Ansprechpartnern für Musikergesundheit an ihrer Musikschule. Das Projekt ist beispielgebend für die Weiterentwicklung eines gesundheitsbewussten Musikschulunterrichts.
Die Mentorenausbildung besteht aus fünf Modulen, welche die gesamten musikphysiologischen Grundlagen von den anatomischen Aspekten bis hin zu den mentalen Voraussetzungen abdecken. Dabei werden die Gegebenheiten des Musikschulunterrichts stets einbezogen. Somit können die Teilnehmer das Gelernte direkt in ihren Unterricht integrieren. „Hier nehme ich viel für meine Schüler mit: die richtige Körperhaltung, die Bedeutung der Atmung usw. Wichtig ist für mich aber auch die eigene Körperwahrnehmung — nur wenn ich die Übungen am eigenen Leib gespürt habe, kann ich sie auch an meine Schüler weiter geben“, erklärt Angela Isidora Leal-​Rojas, Lehrerin an der Musikschule Ebermannstadt.
Nach der Mentorenausbildung vermitteln die Teilnehmer ihr Wissen an ihre Kollegen. Außerdem organisieren sie einen Aktionstag zum Thema „Fit mit Musik“. „Die Musikergesundheit soll mit dem Projekt direkt in den Musikschulen ankommen. Denn dort findet der erste Kontakt mit dem Instrument statt“, fasst Erich W. Hacker, Direktor der Internationalen Musikschulakademie Kulturzentrum Schloss Kapfenburg, zusammen. Musizieren sei gut für die Gesundheit, durch einseitige und statische Haltungen werde der Körper aber an bestimmten Stellen überdurchschnittlich belastet. Dazu gehören vor allem Rücken, Arme und Hände. Durch Ausgleichssport und spezielle Übungen am Instrument kann dem jedoch vorgebeugt und ein entspanntes Musizieren gewährleistet werden. Dies gilt übrigens für Berufs– wie für Freizeitmusiker. Während professionellen Musikern die langen Probenphasen zu schaffen machen, sind es bei den Hobbymusikern die eher unregelmäßigen Übezeiten. Dadurch sind sie die besonderen Haltungen am Instrument nicht gewöhnt.
Für die Pilotmusikschulen, die sich in dem Projekt „Fit mit Musik! an der Musikschule“ mit dem gesunden Musizieren auseinander setzen, gibt es das Zertifikat „Gesunde Musikschule“. Die Gmünder Ersatzkasse, das Freiburger Institut für Musikermedizin und die Internationale Musikschulakademie vergeben dies gemeinsam. Bisher sind an der Initiative die Musikschulen aus Tettnang, Ostfildern, Schwäbisch Gmünd, Meckenbeuren, Eber mannstadt, Hechingen, Mosbach und Nördlingen beteiligt. Das Projekt richtet sich an Musikschulen in allen Bundesländern, die motiviert und engagiert sind, aktiv Gesundheitsförderung für junge Menschen zu betreiben. Gern können sich noch weitere Einrichtungen anschließen. Die Projektdurchgänge starten jedes Jahr im Herbst. Das Projekt wurde vom Zentrum für Musik, Gesundheit und Prävention (ZMGP) ins Leben gerufen. Diese Einrichtung auf Schloss Kapfenburg gibt Musikern Einblicke in Präventionstechniken wie Entspannungsübungen und leistet Aufklärungsarbeit zum Thema Musikergesundheit.

Weitere Infos zum Projekt „Fit mit Musik an der Musikschule“ sowie zum Thema Musikergesundheit auf der Internetseite www​.fit​-mit​-musik​.de oder
www​.schloss​-kapfen​burg​.de.

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