Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Ostalb

Bürgerversammlung speziell für die älteren Bürgerinnen und Bürger von Böbingen

Über eine sehr große Resonanz durfte sich Bürgermeister Jürgen Stempfle gestern bei der Bürgerversammlung für die Böbinger Senioren freuen. Neben dem Rückblick auf 2011 stellte Stempfle laufende Projekte vor und machte mit der künftigen Entwicklung vertraut.

Freitag, 20. Januar 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 59 Sekunden Lesedauer


Von Gerold Bauer
BÖBINGEN. Unter dem Motto „Integration statt Isolation“ kümmert sich der Böbinger Elisabethenverein seit vielen Jahren darum, Kontakte zwischen den Generationen zu vermitteln und darüber hinaus die im Ort lebenden Senioren mit den Bewohnern des Seniorenzentrums zusammen zu bringen. Der „Donnerstags-​Treff“ findet in der Begegnungsstätte des Seniorenzentrums jede Woche statt. Dank eines ehrenamtlich tätigen Teams von zwei Dutzend Personen, die sich abwechselnd um Programm und Bewirtung kümmern, ist dieses Angebot möglich.
„Die Arbeit ist bei uns auf recht viele Schultern verteilt“, freut sich Gisela Titze. Ihr oblag gestern auch die Begrüßung der rund 60 Seniorinnen und Senioren. Dabei dankte sie Bürgermeister Stempfle für dessen Bereitschaft, eine eigene Bürgerversammlung für die älteren Böbingerinnen und Böbinger abzuhalten und für Fragen und Anregungen aus dem Kreis der Zuhörer zur Verfügung zu stehen.
„Das sind ja fast mehr Leute als bei einer ganz normalen Bürgerversammlung“, kommentierte Stempfle den sehr guten Besuch der zum zweiten Mal durchgeführten Seniorenversammlung. Normalerweise treffen sich donnerstags im Seniorenzentrum immer so etwa 25 bis 30 Leute – aus dem besonderen Anlass kamen gestern doppelt so viele. Aufgrund des guten Anklangs hat Jürgen Stempfle versichert, dass er die Bürgerversammlung für Senioren zu einer Tradition machen möchte und auch im nächsten Jahr wieder gerne zu den älteren Bürgerinnen und Bürgern kommen werde. „Und wenn Sie das Jahr über ein Anliegen haben, dann kommen Sie doch einfach im Rathaus vorbei. Meine Tür ist offen!“
In seinem Vortrag, denn er mit vielen Lichtbildern illustrierte, lenkte der Bürgermeister die Aufmerksamkeit auf durchgeführte Baumaßnahmen, erläuterte Hintergründe für politische Entscheidungen, rief gelungene Veranstaltungen in Erinnerung und machte im Rahmen eines Ausblicks mit dem vertraut, was die nahe Zukunft so alles bringen wird.
Eine prägende Maßnahme war und ist die Dorfentwicklung in Oberböbingen. Dort habe man mit der Neugestaltung der Ortsdurchfahrt, der Öffnung des Bachbetts als Erlebnisraum und dem Anlegen eines Dorfplatzes langgehegte Wünsche der Oberböbinger erfüllen können. Außerdem wurden in diesem Zuge die vielen Ver– und Entsorgungsleitungen in Ordnung gebracht. Stempfle dankte der Bevölkerung für die Geduld und das Verständnis, mit dem die Behinderungen im Rahmen der Baumaßnahmen mitgetragen worden seien.
„Sind Ihnen eigentlich die vielen schwarzen Striche auf unseren Ortsstraßen aufgefallen?“, wollte der Böbinger Bürgermeister von den Senioren wissen. Dabei handle es sich um die Abdichtung von Rissen im Asphalt, um das Eindringen von Wasser und daraus resultierende Frostschäden zu verhindern. „Damit werden die Straßen zwar nicht besser, aber immerhin wird der Bestand geschützt“. Zähle man all diese schwarzen Striche zusammen, komme man auf eine Strecke von rund 20 Kilometer, sagte Stempfle.
Erneuert wurde eine 100 Jahre alte Wasserleitung aus dem Lappertal, und viele Abwasserkanäle habe man mit Hilfe von Robotern von Innen saniert. „Unser Kanalsanierungsprogramm ist damit abgeschlossen, und alle größeren Schäden an unserem Kanalnetz sind beseitigt“, versicherte Stempfle. Im Zuge der Arbeiten wurden auch Leerrohre für ein leistungsfähiges Internet-​Kabel verlegt. Am Beispiel der Firma TIA verdeutlichte Stempfle, dass eine schnelle Datenleitung für viele Betriebe ein unverzichtbarer Standortfaktor sei und diese Firmen (und damit Arbeitsplätze) abwandern würden, wenn nichts geschähe. Dass Böbingen als eine von 30 Gemeinden bundesweit in den Genuss sehr hoher Zuschüsse für ein schnelles Internet kommt, fügte der Bürgermeister erfreut hinzu. Auch die Ansiedlung eines Filterbau-​Unternehmens (von ehemaligen Pall-​Mitarbeitern gegründet) sowie eines REWE-​Markts seien für Böbingen sehr gute Nachrichten. Fast eine Million Euro werde die Gemeinde für den Hochwasserschutz investieren, stellte der Bürgermeister in Aussicht, räumte aber ein, dass ein 100-​prozentiger Hochwasserschutz nicht bezahlbar wäre.
Immer sei in Böbingen eine sehr starke Nachfrage nach Bauplätzen zu verzeichnen, so dass jene bald zur Verfügung stehenden zehn Grundstücke im letzten Hagenäcker-​Bauabschnitt wohl im Nu verkauft sein werden. Bei der künftigen baulichen Entwicklung werde man sich auch auf die so genannte „Nachverdichtung“ im Innenbereich konzentrieren – zum Beispiel durch Schließen von Baulücken. Nach den Sommerferien werde wohl der Bau neuer Wege im Zuge der Flurneuordnung beginnen.
In seinem Vortrag ging Bürgermeister Jürgen Stempfle auch auf die gute Betreuung der Kinder in den Kindergärten und in der Schule ein, wo es zum Beispiel einen Mittagstisch und eine Hausaufgabenbetreuung gebe. Die schönste Nachricht präsentierte Stempfle zum Schluss: Die Gemeinde sei weiterhin schuldenfrei und habe vollen Handlungsspielraum.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

2538 Aufrufe
719 Wörter
4480 Tage 17 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 4480 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2012/1/20/buergerversammlung-speziell-fuer-die-aelteren-buergerinnen-und-buerger-von-boebingen/