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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

„Equal Pay Day“-Aktion auf dem Marktplatz

„Das ist keine Demonstration“, sagte Felicitas Nick (IG Metall), „wir lösen uns jetzt auf und sehen uns in zehn Minuten wieder am Spital.“ Bis dahin gingen die Frauen und ein paar Männer mit den roten Taschen und roten Schals spazieren. Das Ganze nannte sich „Flashmob-​Aktion“.

Donnerstag, 21. März 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 21 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Eingeladen zur Teilnahme hatten der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Katholische Arbeitnehmer-​Bewegung (KAB) und die IG Metall: Es war „Equal Pay Day“ – der Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen, der gestern bundesweit stattfand und einen Widerhall auch auf dem Gmünder Marktplatz und am Kalten Markt fand.
Der Termin des Equal Pay Day markiert den Tag, bis zu dem Frauen in Deutschland über den Jahreswechsel hinaus arbeiten müssen, um auf das durchschnittliche Vorjahresgehalt von Männern zu kommen. Im Durchschnitt beträgt die Entgeltlücke in Deutschland 22 Prozent, was bedeutet, das Frauen bis zum gestrigen 21. März arbeiten mussten, um das Vorjahresgehalt von Männern zu erreichen. In Baden-​Württemberg ist der Unterschied sogar noch ein bisschen größer – hier beträgt die Differenz 26 Prozent, ähnlich sieht es in Bayern aus. In kaum einem EU-​Land sei die Differenz so groß wie in Deutschland.
Felicitas Nick und DGB-​Regionssekretär Lillo Chianta sprachen an den drei Stationen auf dem oberen und unteren Marktplatz sowie auf dem Kalten Markt. Auf dem Marktplatz ging es um die Entlohnung von Frauen in Kinderkrippen und Kindergärten, im Unterrichtswesen sowie in Verwaltungen und Dienstleistungen, ferner um die Arbeit in der Pflege und Produktion. Am Kalten Markt ging es um die Einkommenssituation im Hotel– und Gaststättengewerbe, bei Gebäudereinigung und im Handel.
Geringfügige Beschäftigung und Teilzeitarbeit führten zu niedrigeren Einkommen, so Felicitas Nick, „die Arbeit von Frauen wird schlechter bewertet, die Arbeit von Menschen an Menschen gilt als weniger wert als die Arbeit an Maschinen.“ Es müsse sich einiges ändern: Eingeführt gehöre ein gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro/​Stunde, weil Frauen häufig für Dumpinglöhne arbeiten müssten. Gefordert wurde die Gleichbehandlung aller Arbeitsverhältnisse, damit auch Minijobberinnen sozial abgesichert seien, ferner Regelungen zur Durchsetzung der Entgeltgleichheit.

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