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Waldhäuser „Kirchle“ ist nun in der Martin-​Luther-​Kirche zu sehen

Das Kirchle auf Wanderschaft: Das alte „Kirchle“ der Waldhäuser ist seit Samstag vor Ostern in der modernen Martin-​Luther-​Kirche aufgestellt. Und zwar als Modell.

Mittwoch, 03. April 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 26 Sekunden Lesedauer


LORCH-​WALDHAUSEN (mew). Entstanden ist die Nachbildung zum Ortsjubiläum im Jahr 1981. Seitdem stand es wohl verwahrt, geschützt und gepflegt in einem Lager unweit der heutigen Kirche. Nun, im Zusammenhang mit der geplanten Umgestaltung des Vorplatzes zwischen Rattenharzer Straße und Kirchweg erinnerte Erika Mahle an das Modell, das einst von ihrem Mann gefertigt worden war. Sie stellt es der Kirchengemeinde zur Verfügung. Nun rechtzeitig zu Ostern und vor der anstehenden diamantenen Konfirmation versetzten sechs wackere Waldhäuser das Kirchle in die Kirche.
Alte Waldhäuser, darunter vor allem jene, die demnächst den 60. Jahrestag ihrer Konfirmation feiern, erinnern sich an „ihr Kirchle“. Mit seinen drei Altären wurde es am 9. Juni 1507 vom Generalvikar aus Augsburg geweiht. Von da ab war das Kirchle — eigentlich eher eine Kapelle — das geistige Zentrum des Dorfes. Auch nachdem die Waldhäuser im Zuge der Reformation evangelisch geworden waren, blieb es ihr Zentrum in der Ortsmitte. Die war genau an der Stelle, die heute als Kirchvorplatz gilt.
Bereits 1935 heißt es in der Chronik der Kirchengemeinde, bereitete der bauliche Zustand des Kirchles „großes Beschwer“. 1936 wurde ein Neubau in Aussicht gestellt, Karfreitag 1937 sammelte man in der ganzen Landeskirche Geld für eine neue Kirche in Waldhausen. Allein: sie wurde nicht mehr gebaut, der Zweite Weltkrieg zerstörte auch diese Hoffnung. 1948 nach der Währungsreform waren alle Ersparnisse wertlos. Das Kirchle indes immer baufälliger. Doch dann wendete sich das Blatt. 1954 wurde mit einem Neubau direkt neben der alten Kirche begonnen. 1956 war die heutige Martin-​Luther-​Kirche fertig. Wenige Wochen standen beide Gebäude nebeneinander. Dann begann der Abriss der alten Kirche.
Dort wo sie einst stand soll in den nächsten Wochen der Grundriss sichtbar gemacht werden. Steinplatten, die jetzt als Wege genutzt werden, sollen neu verlegt werden und dann zeigen, wo einst das Kirchle stand. Wie es aussah lässt sich im Vorraum der heutigen Kirche besichtigen, denn über dem Modell hängen Fotos die beide zeigen: das alte Kirche und die heutige Martin-​Luther Kirche.

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