Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Nach der Verfolgungsjagd: Täter auf freiem Fuß

Die Polizei rätselt immer noch über die Frage, warum sich am Samstag ein 31-​jähriger Gmünder mit seinem Geländewagen eine derart halsbrecherische Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert hat. Er schweigt und deutet auf sein Aussage-​Verweigerungsrecht. Wie berichtet, waren zwischen 4 und 8.15 Uhr bis zu 15 Streifenwagen und dazu auch ein Polizeihubschrauber im Einsatz, um den rätselhaften Zeitgenossen zu stellen.

Montag, 27. Oktober 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 33 Sekunden Lesedauer

Nachdem er zuvor eine Verkehrsinsel demoliert und ein Polizeifahrzeug gerammt hatte, setzte der Mann mit seinem schwer beschädigten Hyundai Santa Fe die Flucht noch einige Kilometer durch die Innenstadt fort, ehe er in einer schmalen Sackgasse am Zeiselberg stecken blieb. Der Flüchtende ließ sich widerstandslos festnehmen, wurde am gleichen Tag wieder in die Freiheit entlassen.
Wie dazu Polizei-​Pressesprecher Holger Bienert am Montag erläuterte, habe es keine hinreichende Gründe für die Beantragung eines Haftbefehls beziehungsweise Untersuchungshaft gegeben. Der Mann habe in Gmünd einen festen Wohnsitz. Mit Flucht– oder Verdunklungsgefahr sei nicht zu rechnen. Sowohl Führerschein als auch der Geländewagen seien sichergestellt. Nach Befragung der betroffenen Kollegen sei auch nicht davon auszugehen, dass der flüchtige Fahrer es darauf angelegt habe, die Polizisten zu überfahren. Anfangs sei ein Ermittlungsverfahren wegen eines versuchten Tötungsdeliktes zwar in Erwägung gezogen worden, doch nach genauer Prüfung wäre dieser schwerwiegende Vorwurf rechtlich nicht zu halten gewesen. Die Befragung von allen an der Verfolgungsjagd beteiligten Kollegen gehe jedoch weiter.
Klar sei jedoch, dass eine ganze Anzahl von Verkehrsdelikten, Gefährdungen plus Sachbeschädigungen zusammen kommen werde, für die er sich zu verantworten habe. Weil er schon einmal seinen Führerschein habe abgeben müssen, werde es sehr schwierig werden, die Fahrerlaubnis zurück zu bekommen. Er sei schon einmal ein Strafverfahren gegen ihn anhängig gewesen. Ein erster Alkoholtest am Samstag habe einen Wert von 0,7 Promille ergeben. Ob Drogen im Spiel gewesen seien, werde noch ein Bluttest zeigen.
Der personelle und technische Aufwand bei der Verfolgungsjagd sei zwar riesig gewesen, doch weil es sich sozusagen um eine staatliche Kernaufgabe der Strafverfolgung handle, müsse der Täter nicht damit rechnen, dass er an den Kosten für Einsatz von Hubschrauber und der 15 Streifenwagen beteiligt werde.
Bislang schweige der Täter zu seinen Beweggründen, warum er sich so panikartig verhalten habe. Hätte er sich der Verkehrskontrolle in der Innenstadt unterzogen, wäre wegen des Alkohols und Fahrstils allenfalls Ordnungswidrigkeits-​Verfahren auf ihn zugekommen.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

3550 Aufrufe
373 Wörter
3474 Tage 0 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 3474 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2014/10/27/nach-der-verfolgungsjagd-taeter-auf-freiem-fuss/