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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Oswald Metzger warnt davor, in einer „saturierten Republik“ die Zukunft zu verschlafen

Unter dem Motto „Arbeitgeber im Dialog“ war gestern der CDU-​Politiker Oswald Metzger zu Gast in der „Villa Hirzel“. Metzger – ehemaliger Bundestagsabgeordneter sowie stellvertretender Vorsitzender der Ludwig-​Erhard-​Stiftung und Botschafter der Initiative „Neue soziale Marktwirtschaft“ – ist dafür bekannt, dass er von Rot über Grün bis hin zu Schwarz fast das ganze Parteienspektrum als Mitglied erlebt hat. Und er nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er Entwicklungen anprangert, die seines Erachtens in eine falsche Richtung gehen. Aktuell warnte er vor einer „saturierten Republik“ und einem Beamtenstaat, der aus lauter Zufriedenheit die Zukunft verschlafe.

Montag, 06. Oktober 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 28 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (gbr).
„Im Fußball sind wir Deutschen Weltmeister — im Export auch. Doch dafür muss man sich immer wieder neu anstrengen. Und die Politik sollte sich zuerst Gedanken darüber machen, wie man Geld erwirtschafte, bevor sie über das Verteilen spricht!“ Mit diesen Aussagen lieferte Dr. Michael Fried, der Vorsitzende der Südwestmetall-​Bezirksgruppe Ostwürttemberg, dem Gastredner eine echte Steilvorlage. „Die Politiker sind in der Regel bestens abgesichert, genau wie Beamte – und mit vollen Hosen lässt es sich eben gut stinken!“, erteilte Metzger den aktuell vorherrschenden Strukturen eine Absage, die nicht klarer hätte sein können. „Dass Deutschland gut durch die Krisen gekommen ist, verdanken wir nicht zuletzt der damals von allen Parteien getragenen Agenda 2010“, sagte er und verwies darauf, dass sinnvolle Änderungen für den Arbeitsmarkt, zum Beispiel die Hartz-​IV-​Regelungen oder die Rente ab 67, richtige Entscheidungen waren. „Doch kaum gehe es der Wirtschaft besser, rücken die Gewerkschaften vom zukunftsträchtigen Reformkonsens ab“.
„Erfolg macht satt und träge!“, so Oswald Metzger. Dies gelt auch für Arbeitgeber, die sich zurück lehnen, „weil ja alles gerade so gut läuft“. Stattdessen sollten sie laut Metzger schon jetzt die Weichen für eine Weiterentwicklung stellen, um künftige Krisen meistern zu können.
Angesichts dessen, dass in den nächsten Jahren über sechs Millionen qualifizierte Fachkräfte in den Ruhestand gehen, seien drei Gegenmaßnahmen opportun: Anreize für eine längere Lebensarbeitszeit schaffen, mehr Frauen in den Beruf zurück bringen und eine Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften (nicht von potenziellen Sozialhilfe-​Empfängern) zulassen. Niemand dürfe vergessen, dass es ohne Unternehmer auch keine Jobs gäbe. „Deshalb brauchen wir nun Laut-​Sprecher, die den Zusammenhang von Wirtschaft und Wohlstand thematisieren.

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