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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Noch ein hohes Maß an Verunsicherung im Baldung-​Turbokreisel

Man kennt das aus vielen Situationen: Wenn etwas neu ist, fehlt es nicht an Skeptikern. So auch beim am Samstag eröffneten Baldung-​Turbokreisel. Viele Autofahrer zeigten noch ein hohes Maß an Verunsicherung. Dabei ist die Sache nicht schwer, wie ein aktuelles Video auf „YouTube“ beweist.

Sonntag, 23. November 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 15 Sekunden Lesedauer

Von Manfred Laduch

SCHWÄBSICH GMÜND. RZ-​Leser Albert Seitzer kann sich in seiner Zuschrift an die Redaktion mit der neuen Verkehrsanlage noch nicht anfreunden, was er aber in erster Linie auf manches Fehlverhalten zurückführt: „Über die Hälfte der Turbokreiselbenutzer verstoßen gegen die Straßenverkehrsordnung, überfahren durchgezogene Striche, nehmen die Vorfahrt. Da könnte die Stadt doch Verwarnungsgelder abkassieren. Wahrscheinlich würde, wenn alle die Straßenverkehrsordnung einhielten, nichts funktionieren. So wie man es aus Frankreich und Italien kennt. Geländewagen nehmen sogar den weißen Strich genau zwischen die Räder. Sie verhindern so, dass jemand rechts oder links an ihnen vorbei fährt. So machen sie den Spiralkreisel für sich zu einem einspurigen überschaubareren Kreisel. Der Zebrastreifen führt natürlich zu Rückstaus in den Kreisel, aber der Zebrastreifen ist für die Fußgänger notwendig. Schon sieht man Besserwisser, die theatralisch aufs Lenkrad schlagen und den Genervten spielen, wenn vor ihnen jemand zögerlich die richtige Spur sucht. Positiv fällt auf, dass der unsinnige U-​Turn über den Glockekreisel nicht verlangt wird, oder fehlt da nur noch ein Schild dazu?“
Mathilde Böttigheimer beschäftigt sich in erster Linie mit der Befahrbarkeit aus der Schmiedgasse heraus: „Es mag zwar außer für Busse und Taxis nicht erlaubt sein aus der Schmidgasse heraus in den Turbokreisel zu fahren, aber möglich ist das schon. Wie eine Besichtigung am Samstagnachmittag ergab, sind innerhalb zehn Minuten etwa 25 Pkw auf die linke Spur gewechselt und in den Kreisel entweder nach links oder Richtung Aalen gefahren. Da mag nicht einmal böse Absicht dabei gewesen sein. Die Verkehrsführung ist so unübersichtlich und unlogisch, dass offensichtlich viele Autofahrer meinen, sie machen es richtig und das blaue Verkehrsschild das die Busspur kennzeichnet, ist so ungünstig positioniert, dass man es gar nicht wahrnimmt. Man sieht in erster Linie die Richtungspfeile auf der Straße. Wer nicht in Richtung Glocke-​Kreisel will, wechselt automatisch die Fahrspur. Einmal auf der linken Spur darf man ja auch nicht mehr nach rechts, da die Fahrstreifenbegrenzung anschließend durchgehend ist. Die Ortskundigen werden zwar mit der Zeit merken wie die Verkehrsführung gedacht ist. Es wird aber immer wieder Fahrzeuglenker geben, die hier zum ersten Mal fahren oder bei etwas geringerem Verkehr sich den Umweg sparen.“
Wobei in beiden Zuschriften je ein Irrtum enthalten ist: Der richtige Weg aus der Schmiedgasse in Richtung Aalen führt tatsächlich über den Glockekreisel und die Ausfahrt von dort ist durchaus erlaubt – allerdings nur auf der rechten Spur.
Natürlich hat sich die Rems-​Zeitung auch bei der Polizei erkundigt. Dem Gmünder Revier war bis gestern Abend nichts von Problemen mit dem neuen Baldungkreisel bekannt.
Sehr verdienstvoll ist in diesem Zusammenhang eine Aktion, die sich der Gmünder Fahrlehrer Volker Weiss ausgedacht hat. Er hat ein Video produziert, das für alle zulässigen Verkehrsbeziehungen den richtigen Weg aufzeigt. Und zwar zunächst in Form eines Trick-​Autos, das sich über eine Aufsichtszeichnung des Kreisels bewegt und anschließend real mit dem Fahrschulwagen abgefahren und mit einer stationären Kamera auf dem Armaturenbrett gefilmt. Dieses Video hat er auf YouTube ins Internet gestellt, wo es Interessierte unter http://​youtu​.be/​x​v​l​B​H​R​TQtSw finden.

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Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 3441 Tagen veröffentlicht.


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