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Spraitbach: Neuer Entwurf für Ortsmitte

Das Rathaus ist das zentrale Element, es wird deutlich größer, und der Platz davor soll es auch werden – was nur möglich ist, wenn das Polizeigebäude abgerissen wird. Für die Ortsmitte von Spraitbach liegt ein neuer Entwurf vor.

Dienstag, 25. November 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 3 Sekunden Lesedauer

SPRAITBACH (rw). Architekt Dieter Guttenberger und Landschaftsarchitekt Michael Olesch, beide aus Stuttgart, stellten den Entwurf, Pläne und Modelle am Dienstagabend in einer Sondersitzung des Gemeinderats vor, der in der Kulturhalle tagte.
Im Sommer hatte die Gemeinde das Planungsbüro gewechselt und das Projekt Ortsmitte neu ausgeschrieben. Für die neuen Planer sei es ein „großer Kraftakt“ gewesen, sich einzuarbeiten, so Bürgermeister Ulrich Baum. Der Schultes erinnerte an die mittlerweile 35 Jahre alten Anläufe, in Spraitbach eine neue Ortsmitte zu schaffen. Ein Teil davon ist mit dem Geschäftszentrum in den späten 70-​er Jahren entstanden, lange Jahre dauerte es, die weiteren Grundstücke – oft alte Hofstellen – zu erwerben. Spraitbach sei ein Straßendorf, die Bundesstraße sei Lebensader und Trennlinie zugleich. Die historische Ortsmitte liege „um die Kirchen herum.“ An sie knüpft man an, will aber deutlich mehr: „Jetzt geht es um den erlebbaren Raum.“ Eine Aussage, die Michael Olesch variierte: „Ein Platz ist nur ein Platz, wenn Leben drauf ist.“ Die Architekten bauen auf dem Vorhandenen auf – und räumen das Polizeigebäude ab: Es müsse wegen der „richtigen Maßstäblichkeit“ des Platzes weichen, es gäbe sonst auch keinen angemessenen Zugang zum „Rathaus– und Kirchplatz“. Gegenüber vom Rathaus, südlich der B 298, sehen die Planer einen „Baumplatz“ vor, nicht benannt nach dem Schultes, sondern nach den dort zu pflanzenden großkronigen Bäumen. An der Nordseite des Platzes, oberhalb von Rathaus und Michaelkirche, könnte das neue Evangelische Gemeindehaus platziert werden.
Das historische, 107 Jahre alte Rathaus wird mit einer deutlichen, niedrigeren Fuge vom Neubauteil abgesetzt, der jetzige Anbau wird abgerissen. Im Erdgeschoss des Neubaus befindet sich der „Bürgersaal“ mit einer zum Platz hin vollständig zu öffnenden Glasfront. Im darüber auskragenden Obergeschoss liegt der Sitzungssaal, im Altbau kommen Bürgerbüro und Verwaltung unter. Die Bücherei bleibt am bisherigen Standort im historischen und unter Denkmalschutz stehenden Rathaus. In der Verlängerung der Nordfassade des Anbaus begrenzt den Platz eine Mauer mit Pergola, auch, um die Höhenunterschiede auszugleichen. Eine kleinere Entsprechung befindet sich im Süden am Aufgang zur Kirche. Vorgesehen hatten die Architekten an der nördlichen Mauer auch ein kleines Backhaus mit den Grundmaßen von fünf auf fünf Meter, für das sie sich nachdrücklich aussprachen. Für Pkw soll der Platz befahrbar bleiben, geparkt wird auf der anderen Straßenseite.
Die Brutto-​Kosten einschließlich der Außenanlagen bezifferten die Architekten auf 3,315 Millionen Euro. Erster Bauabschnitt soll der Rathaus-​Anbau sein (Fertigstellung im Herbst 2016), dann könne der zweite Abschnitt und der Abriss des Polizeigebäudes erfolgen.
Die Finanzierung, dies machten die Ausführungen von Kämmerer Bernhard Deininger deutlich, wird ein ebenfalls großer Kraftakt sein: Die Fördergrenze für den Ausgleichsstock liege bei maximal einer Million Euro, Zuschüsse aus dem Landessanierungsprogramm seien beim Neubauteil niedrig, beim Altbau höher. Eine Gesamtfinanzierung müsse aufgezeigt werden. Das Projekt führe zu einer deutlichen Belastung des Gemeindehaushalts und schränke Spielräume künftig ein.

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