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Nachrichten Ostalb

Kein privater Sicherheitsdienst im Ostalbkreis

Die menschenunwürdige Behandlung von Flüchtlingen durch Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes hat viele Menschen auch im Ostalbkreis schockiert. So etwas könne vor Ort schon deshalb nicht passieren, weil der Ostalbkreis keine privaten Aufseher einsetze, betonte das Landratsamt.

Montag, 29. September 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 21 Sekunden Lesedauer

Von Gerold Bauer OSTALBKREIS. „Das A und O ist bei uns eine gute Betreuung der Flüchtlinge vor Ort – zum Beispiel durch regelmäßige Sprechstunden von Sozialpädagogen“, machte Stefanie Rieger, die persönliche Referentin von Landrat Klaus Pavel, gestern auf Nachfrage der Rems-​Zeitung deutlich. Natürlich seien angesichts der Unterbringung von teilweise traumatisierten Flüchtlingen und Menschen aus so unterschiedlichen Nationalitäten und Kulturkreisen gewisse Spannungen nie ganz auszuschließen, aber dank eines sehr guten Netzwerks aus ehrenamtlichen Betreuern werden solche Konflikte normalerweise erkannt, bevor es zu einer Eskalation komme. „Wenn es wirklich einmal Auseinandersetzungen gibt, dann setzt der Ostalbkreis nicht auf private Sicherheitsdienste, sondern auf die Polizei.“ Die Beamten seien erfahrungsgemäß sehr um ein sensibles Vorgehen bemüht, so die Sprecherin des Landkreises. Die Flüchtlingsproteste in jüngster Vergangenheit in Gmünd seien keineswegs repräsentativ für die Situation. „Der überwiegende Teil der Flüchtlinge ist froh und dankbar, hier eine sichere Unterkunft zu haben!“, so Stefanie Rieger. „Kriege, Verfolgung und Vertreibung, Elend, Not und Diskriminierung in vielen Teilen der Welt machen wütend und hilflos zugleich. Wir müssen mit ansehen, wie Menschen vor diesen Schrecken fliehen oder gar ihr Leben verlieren“, so die Aussage der beiden Dekane im Ostalbkreis, Dr. Pius Angstenberger für die katholische und Ralf Drescher für die evangelische Kirche zur allgemeinen Situation von Flüchtlingen. Deshalb müsse man diesem Menschen helfen und ihnen eine menschenwürdige Zuflucht zu bieten. „Mit dem Vorschlag, in der ehemaligen Kaserne in Ellwangen eine Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge einzurichten, bietet sich die ganz konkrete Chance, dass wir uns an der Ostalb aktiv mit den Menschen solidarisieren, die, um Ihr Leben zu retten, alles hinter sich gelassen haben und aus ihrer Heimat geflohen sind.“ Die katholischen und evangelischen Gemeinden im Ostalbkreis begrüßen nach den Worten der beiden Geistlichen deshalb ausdrücklich die Bereitstellung von Wohnraum in der Kaserne.

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