Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Schwäbisch Gmünd

„Ellen Dietrichs Kinder“ und sechs junge Leute aus dem Gmünder Raum im „Haus der Hoffnung“ in Kathmandu sind wohlauf

Sie sind alle gesund. Wunderbare Nachricht gestern von Ellen Dietrich nach dem furchtbaren Erdbeben in Nepal: Den jungen Gmünderinnen und Gmündern, denen sie in Kathmandu ein Praktikum organisiert hat, ist nichts passiert. Mittlerweile wird von 2450 Toten berichtet, von ganzen Stadtvierteln Kathmandus, die in Schutt und Asche liegen. Mittendrin in all dem heillosen Chaos, inmitten von Tod und Verwüstung ist das „Haus der Hoffnung“, 1998 als Privatinitiative Ellen Dietrichs gegründet. „Ihre“ Kinder, die Mitarbeiterinnen und insgesamt neun Praktikanten in den beiden Heimen haben die Katastrophe unbeschadet überstanden.

Montag, 27. April 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 45 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (bt).
Leonard aus Böbingen ist derzeit im Haus der Hoffnung, hat dort jüngst seinen Geburtstag gefeiert, ebenso Lukas, Jahrgang 1992 aus Gmünd, Pia aus Mutlangen, sowie die drei Gmünderinnen Nina, Gwendolyn und Anna, alle Jahrgang 1995 bzw. 1996. Von zwei jungen Nepalesinnen aus dem Haus der Hoffnung gibt es noch keine Nachricht; die eine war auf dem Rückweg von ihrem Dorf, die andere ist in der Stadt Bhaktapur, aus der bekannt ist, dass Kulturdenkmäler zerstört wurden.
Sie haben noch genügend zu essen im „Haus der Hoffnung“, doch das Wasser wird schon jetzt knapp. Da dort immer zum Monatsbeginn „Großeinkäufe“ getätigt werden, mithin die Vorräte zur Neige gehen und niemand so recht weiß, wie es weitergeht, wie die Bevölkerung versorgt werden kann, gibt es Grund zur Sorge. Ellen Dietrich: „Wir gehen davon aus, dass die Lebensmittel teurer werden.“
Die vergangene Nacht haben Heimleitung, Kinder und Paktikanten im Freien verbracht; auch in den kommenden Nächten wollen sie im Freien schlafen. Nachbeben werden befürchtet, eines der Häuser zeigt zudem schon jetzt große Risse. Des Weiteren zeichnet sich ab, dass obdachlose Nachbarn vorbeikommen, dass weitere Kinder gebracht werden, obwohl beide Heime voll belegt sind.
Es ist durchaus ein Gmünder Thema, dieses Haus der Hoffnung. Erst am Freitag hat die RZ vom fröhlichen Osterfest auf dem Dach der Welt berichtet, von Tänzen und Sketchen und schönen Stunden, die „Ellen Dietrichs Kinder“ nicht zuletzt Dank der Praktikantinnen und Praktikanten aus dem Gmünder Raum erleben durften. Wahl-​Gmünderin Dietrich, die bis Ende 2012 in der Schulabteilung des Regierungspräsidiums Stuttgart als Personalreferentin arbeitete, hatte und hat das Ziel, Waisenkindern in Nepal – oder eben Kindern, um die sich niemand kümmern kann – ein Zuhause zu geben und ihnen eine Schulausbildung zu ermöglichen. Über die Jahre haben sich nicht wenige Gmünder mit dem „Haus der Hoffnung“ beschäftigt, haben gespendet, Benefizveranstaltungen organisiert. Jüngere haben dort Praktika geleistet – etwa im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres –, Ältere haben sich von Ellen Dietrich angebotenen Nepal-​Reisen angeschlossen, bei denen natürlich immer auch „ihre“ Kinder besucht wurden.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

1893 Aufrufe
423 Wörter
3287 Tage 4 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 3287 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2015/4/27/ellen-dietrichs-kinder-und-sechs-junge-leute-aus-dem-gmuender-raum-im-haus-der-hoffnung-in-kathmandu-sind-wohlauf/