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Fußball: Gewaltprävention steht im Bezirk Kocher-​Rems weit oben – Seminar in Aalen stößt auf reges Interesse bei den Vereinen

Das Seminar des Fußballbezirks Kocher-​Rems zum Thema Gewaltprävention ist bei den Klubs auf großes Interesse gestoßen. 80 Vereinsvertreter kamen zusammen und einigten sich spontan darauf, bei ihren Aktivenspielen künftig vor und nach der Partie ein Shakehands unter allen Spielern anzustreben. Von Manuela Harant

Freitag, 29. Januar 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 33 Sekunden Lesedauer

Es war eine der Situationen, die zeigen, dass Veränderungen keiner großartigen Bürokratie bedürfen, wenn alle an einem Strang ziehen. Der Vorsitzende des Fußballbezirks Kocher-​Rems, Jens-​Peter Schuller, hatte in seinem Vortrag zum Thema „Gegen Gewalt auf unseren Sportplätzen“ Vorschläge erläutert, mit denen ein gewaltfreies Miteinander bei Fußballspielen gefördert werden kann. Nur ein kleiner Punkt darunter war das Shakehands der Teams vor und nach der Partie, wie es beim Mädchenfußball bereits gang und gäbe ist. „Es klingt banal, aber wer seinem Gegner zuvor die Hand gereicht hat, ist erwiesenermaßen weniger gewaltbereit“, sagte Schuller. In der anschließenden Diskussionsrunde dauerte es keine fünf Minuten, da hatten sich die 80 Anwesenden darauf geeinigt, bei ihren Spielen der Aktiventeams ein Shakehands einzuführen. Ein entsprechender Antrag soll beim nächsten Bezirkstag eingereicht werden, so dass diese Regelung schon bald für alle Clubs wieder verbindlich werden kann. „Schließlich gab es das schon vor vielen Jahren, wurde aber aus irgendwelchen Gründen abgeschafft“, wusste Schuller dazu.
Weitere Möglichkeiten, die die Fußballvereine zur Vorbeugung von eskalierendem Verhalten haben, ist das Einsetzen eines autoritär wirkenden Ordnungsdienstes oder das Ausarbeiten eines verbindlichen Verhaltenskodex für Spieler und – in der Jugend – für deren Eltern. Der Ostalbkreis habe zwar kein großes Gewaltproblem und Spielabbrüche seien die große Ausnahme, erklärte Sportgerichtschef Herbert Mayer. „Doch es ist auffällig, dass sich schon in der E– und F-​Jugend manche Betreuter zu ehrgeizig zeigen und in höheren Klassen zunehmend gemobbt wird.“
Vereine arbeiten schon
an Lösungsansätzen
Lösungsansätze haben die hiesigen Vereine zum Teil schon selbst gefunden. So müssen die Spieler des FC Bargau eine schriftliche Stellungnahme einreichen, wenn sie ein Sportgerichtsverfahren haben, und sich bei einer rote Karte vor versammelter Mannschaft entschuldigen. Bei der TSG Hofherrnweiler sind die Jugendtrainer für das Verhalten ihrer Akteure verantwortlich. Außerdem zeigte Schuller eine DVD von Fußballvereinen aus Berlin, die praktische Tipps zur Gewaltprävention geben. So wurde dort bei Jugendspielen ein beaufsichtigter Elternfanblock eingerichtet, in dem positive Werte und kein falscher Ehrgeiz gelebt werden.

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