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Normannia-​Trainer Dieter Märkle sieht optimistisch in die Zukunft

Ein turbulentes Halbjahr hat Trainer Dieter Märkle mit dem FC Normannia hinter sich. Späte Wechsel, Vertragsauflösungen und langfristige Ausfälle von wichtigen Akteuren führen zu einer durchwachsenen sportlichen Bilanz. Die Schwerzer-​Elf geht auf dem 13. Platz mit 20 Punkten in die Pause.

Dienstag, 06. Dezember 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

Alexandar Kasunic und Matthias Gruca gingen verletzt in die Saison, Beniamino Molinari, Patrick Faber, Patrick Krätschmer und Manuel Grampes spielten als Vertreter Deutschlands beim UEFA-​Regionen-​Cup die Sommerpause durch – denkbar schlechte Voraussetzungen für eine erfolgreiches Spieljahr. Dennoch steckten sich die Normannen hohe Ziele und wollten sich in der Spitzengruppe der Oberliga etablieren. Schnell wurde klar, dass dies nicht möglich sein würde. Zumal noch Stani Bergheim sich Ende Juli in Richtung VfR Aalen verabschiedete. Es folgten noch drei Vertragsauflösungen mit Fabian Ammon, Dominik Pelerin und Jonas Bohner – der Kader wurde damit dünner und dünner. Erst im Juni stand mit Dieter Märkle der Nachfolger von Helmut Dietterle fest. „Für mich war es sehr schwierig. Die Personalplanungen waren zu diesem Zeitpunkt so gut wie abgeschlossen“, erklärt Märkle. Vor allen Dingen Bergheim trauert der Coach nach. „Seine Qualität war nicht zu ersetzen. Die Geschichte mit Kirchheim war deshalb noch ein Glücksfall für uns“, so der Fußballlehrer. Vom Rückzug des VfL profitierte der FCN, wie kaum ein anderer Verein. Mit Benjamin Huber, Mischa Welm und Abdulsamed Akin konnten so noch wichtige Positionen besetzt werden.
„Mit Licht und viel Schatten. Alle Beteiligten haben sicherlich mehr erwartet“, lautet das Fazit von Märkle zur Winterpause. Licht gab es in den letzten sieben Partien vor der Winterpause zu sehen, als die Normannen sich mit zehn Punkten von den Abstiegsplätzen lösen konnten. „Wir haben fast noch das Optimale herausgeholt. Man muss den letzten Mohikanern Anerkennung zollen“, sagt Märkle unter der Berücksichtigung der vielen personellen Probleme. Den Tiefpunkt erreichten die Gmünder nach dem 13. Spieltag Ende Oktober. Nach der 1:3-Niederlage in Spielberg hatten die Normannen als Schlusslicht die rote Laterne inne. Deshalb mahnt Märkle auch davor sich zurückzulehnen. „Wir sind nur drei Punkte von einem Abstiegsplatz weg. Das müssen wir weiterhin realistisch einschätzen.“ Mit den zurückkehrenden Akteuren und einigen schon angekündigten Verpflichtungen wollen sich die Stauferstädter ab März endgültig aus der gefährdeten Zone verabschieden.
„Es gibt verschiedene Kontakte, aber es muss alles passen“, will Märkle nicht über potenzielle Kandidaten spekulieren. Sein Wunsch ist es aber, dass bis zum Trainingsauftakt Mitte Januar alle Neuen an Bord sind. Wobei er sehr realistisch in seinen Einschätzungen bleibt. „Erfahrungsgemäß entscheiden sich viele Dinge auf den letzten Drücker. Man muss einen langen Atem beweisen“, so Märkle. Von Panikkäufen und Kurzschlussreaktionen hält der 49-​Jährige nichts und freut sich vielmehr auf die Rückkehrer. Während er sich bei Matthias Gruca und Manuel Grampes sehr sicher ist, dass sie zum Trainingsauftakt wieder mitwirken können, sieht er hinter Aleksandar Kasunic noch ein kleines Fragezeichen. Seine Wertschätzung für den Verteidiger gibt er aber schon kund: „Er ist sportlich und menschlich ein wichtiges Element der Mannschaft.“ Unter Druck setzen wird er die drei Rekonvaleszenten aber nicht. „Man darf die Erwartungen nicht zu weit nach oben setzen, schließlich haben sie sehr lange nicht gespielt.“
Trotz der zu erwartenden Zugänge, will Märkle im Winter keine weiteren Spieler verlieren. Talent Pascal Volk hegt sich mit Abwanderungsgedanken, der Coach würde diesen gerne einen Riegel vorschieben. „Ich habe es ihm klar gesagt. Ich würde es schade finden, wenn er so eine Möglichkeit wegwerfen würde. Er war bis zu seiner Verletzung vor drei Wochen in jedem Spiel dabei. Ich halte viel von Pascal.“
Trennen musste sich Märkle vor wenigen Wochen von Torwarttrainer Christoph Gruca, der sich in Zukunft um die Keeper bei den A– und B-​Junioren kümmert. „Ich möchte mich nicht ausführlich äußern. Mein Wunsch war es, dass er bis zur Winterpause weitermacht und wir dann in Ruhe zusammensitzen, aber ich respektiere und akzeptiere seine Entscheidung“, so Märkle über den Rücktritt des langjährigen Torwarttrainers. Der Ulmer beschäftigt sich mehr mit Dingen, die er beeinflussen kann und das ist die Arbeit mit dem Team. „Für uns ist es wichtig, dass wir einen guten Start hinlegen. In Nöttingen erwartet uns gleich ein richtiges Kaliber“, so Märkle. Überhaupt wartet auf die Normannen ein heißer März mit den Auswärtspartien bei den Spitzenteams VfR Mannheim und Nöttingen sowie den Duellen mit den direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Villingen, den Bahlinger SC und Offenburg empfangen die Gmünder im März. „Hier gilt es zu punkten“, weiß der erfahrene Coach.
Punkten im Abstiegskampf und gleichzeitig die Planungen für die Zukunft vorantreiben – so sieht die Arbeit für die Normannen nach der Winterpause aus. Dann geht es auch um eine mögliche Vertragsverlängerung des Trainers.
„Ich kann es mir sehr gut vorstellen, weiterhin zu bleiben“, sagt Märkle ohne Umschweife, sieht aber gleichzeitig noch genügend Zeit für die Gespräche. Zuerst will er zurück in die sportliche Erfolgsspur.

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