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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Ostergottesdienst im katholischen Heiligkreuzmünster: Ein Feuer der Begeisterung entfachen

Im Münster hielt am Ostersonntag Münsterpfarrer Robert Kloker die Predigt über das, was den Glauben und Kirche ausmacht und was daran fasziniert. Auf diese Frage habe ein prominenter Katholik, der, nachdem er in einem Gottesdienst tief berührt wurde, geantwortet: „Ich lebe vom Feuer der anderen.“ Es sei anrührend, wie da jemand beschreibe, welche Strahlkraft von gelebtem Glauben ausgehen könne und beeindruckend, dass es tatsächlich Menschen gebe, die ein Feuer in sich tragen; Menschen, die der Glaube an Gott brennen lasse.

Montag, 09. April 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 41 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (kos). In der Osternacht habe ein Feuer gebrannt und jeder, der dabei gewesen sei, eine Flamme dieses Feuers empfangen, das an an den auferstandenen Christus erinnere. Dieser lebe heute noch bei uns und in uns. Das Feuer der Osternacht brenne in den kommenden 50 Tagen in der Osterkerze weiter. Das Symbol des Feuers sei für Christen heute wichtiger denn je. Es hätten sich in der Kirche Resignation und Lähmung breit gemacht, so dass in Vergessenheit gerate, welches Potential an Kraft im Glauben verborgen sei. Das Osterfest jedoch locke aus dieser pessimistischen Haltung heraus — wie damals die beiden Jünger an einem Morgen, der ihr Ostermorgen werden sollte. Sie hätten allen Grund zur Resignation gehabt; ihr Herr und Meister war gescheitert. Von Lähmung gebe es freilich sehr schnell keine Spur mehr: Sie hörten vom leeren Grab, liefen dorthin, und in ihnen beginne ein Feuer zu brennen.
Bald gebe es keinen Zweifel mehr für sie: „Christus lebt. Seine Botschaft war nicht Lug und Trug. Der Gott, den er verkündete, existiert. Das Leben macht Sinn.“ Damit könnten sich die Glaubenden heute auch identifizieren und selbst Jünger sein, die in Bewegung kommen und glauben, und zwar auch ohne handfesten Beweis, einfach aus einer Gewissheit heraus, die Gott und seinen Zeugen vertraue. Denn das, was uns Christen und unsere Kirche wirklich berühre und was in uns wirklich ein neues Feuer der Begeisterung entfachen könne — das habe einzig und allein mit Christus zu tun.
In den vielen Diskussionen um die Zukunft der Kirche scheine das oft zu kurz zu kommen. Die Lebendigkeit der Kirche hänge nicht zuerst von von kirchenpolitischen Richtungsdebatten ab, sondern einzig und allein davon, ob und wie wir uns von Christus selbst berühren ließen. Ostern sollte uns dazu verlocken, als Jüngerinnen und Jünger von heute eine Erfahrung zu machen, „die uns spüren lässt, dass es Gott gibt, dass er wirkt und dass er stärker und kraftvoller ist als alles, was unser Leben lähmt, bedroht und gefährdet“.

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