Kicker des FCN verpassen drei Punkte
Wenig Verständnis für die Leistung seines Teams brachte Rainer Kraft nach dem 2:2 gegen den FSV Hollenbach auf. Der Trainer sah einen Auftritt der Normannen „leblos, ohne Emotionen, ohne Courage“. Ließen die Gmünder in der ersten Hälfte noch alle Wünsche offen, drehten sie im zweiten Durchgang die Partie, kassierten aber zum Frust ihres Coachs noch den späten Ausgleich.
Donnerstag, 17. Mai 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 23 Sekunden Lesedauer
(pat). Wie eine launische Diva präsentiert sich die Normannia in dieser Spielzeit, einem fast schon berauschenden 5:1-Erfolg in Reutlingen folgte beim 2:2 gegen Hollenbach wieder einmal Tristesse. „Ich war stellenweise fassungslos, was wir in der ersten Halbzeit abgeliefert haben“, so ein bedienter Rainer Kraft. Unnötig ließen die Gmünder Punkte im Kampf um den Klassenerhalt liegen, denn der Gegner war beinahe mit dem letzten Aufgebot angereist. „Wir hätten den Sack zu machen können. Die wollten nichts von uns“, ärgerte sich Kraft vor allen Dingen über die Fehler, die sein Team im Spielaufbau produzierte. Schon in der zweiten Minute jubelten die Gäste das erste Mal. Maximilian Gebert traf nach einem Fehler von Nico Wagner zur frühen Hollenbacher Führung. Der junge rechte Verteidiger gab in der ersten Hälfte kein gutes Bild ab und sah sich immer wieder gegen Gebert auf dem verlorenen Posten. Nach einer guten halben Stunde war es Maximilian Albrecht, den Wagner nicht am Flanken hindern konnte. Seine Hereingabe verwertete der im Strafraum allein gelassene Gebert zum Glück für die Normannen nicht. Gästetrainer Ralf Stehle haderte nach dem Spielende deshalb auch mit dieser Situation. „Das 2:0 wäre in der ersten Halbzeit möglich gewesen“, analysierte der Coach. Immer wieder kam der FSV nach dem gleichen Muster Richtung Gmünder Tor: Tief in der eigenen Hälfte stehend, wartete Hollenbach auf Fehler der Hausherren, um dann mit Diagonalbällen auf die Außen zum Erfolg zu kommen. Die Kontertaktik hätte sich fast bezahlt gemacht, doch nicht nur nach 32 Minuten, sondern auch kurz nach dem Seitenwechsel verpassten die Gäste den entscheidenden Treffer. So konnten die Gmünder nochmals den Spieß umdrehen. Giuseppe Catizone, der mit Daniel Glück die Seite getauscht hatte, sorgte über links für mächtigen Schwung. In der 59. Minute jubelten die Normannen, aber Schiedsrichter Tobias Reichel sah Beniamino Molinari bei seinem Treffer im Abseits und verweigerte folgerichtig die Anerkennung. Vier Minuten später zappelte nach einer Standardsituation der Ball wieder im Netz. Innenverteidiger Albert Alex sprang das Leder nach einem Freistoß an den Fuß und wurde zur perfekten Vorlage für Patrick Faber, der aus wenigen Metern keine Mühe hatte, das 1:1 zu erzielen. Die Normannen blieben am Drücker und wurden in der 85. Minute für ihren Einsatz belohnt, als sich Glück auf dem rechten Flügel durchsetzte und Molinari die Hereingabe zur Führung ins Tor lenkte. Den Schwerzer-Buben war es aber nicht vergönnt einen Sieg einzufahren, weil sie nur vier Zeigerumdrehungen später nach einer Ecke die Zuordnung verloren und der eingewechselte Pascal Sohm zum 2:2 traf. So wurde es nichts mit dem vorzeitigen Klassenerhalt. Am Wochenende sind die Gmünder zum Zusehen verdammt und können nur hoffen, dass die Konkurrenz nicht näher rückt. Eines wollen die Normannen, die am Wochenende spielfrei sind, vermeiden: Dass es zum Saisonabschluss vor heimischem Publikum zu einem Endspiel gegen den SV Bonlanden kommt.
FC Normannia: Gruca – Wagner, Göhl, Alex, Fröhlich, Catizone, Seskir (61. Bauer), Faber (87. Welm), Glück, Olumide (81. Moro), Molinari
FSV Hollenbach: Schoppel – S. Walz, Volk, Nierichlo, Hofmann, Schenk, Nzuzi, Schmelzle, Albrecht (74. T. Walz), Fameyeh (69. Sohm), Gebert (90. Uhrhan)
Tore: 0:1 Gebert (2.), 1:1 Faber (63.), 2:1 Molinari (85.), 2:2 Sohm (89.)
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