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Alb-​Marathon: Mirco Berner und Karin Kern holen sich die Qlocktwo als Prämie für den Sieg beim 50-​Kilometer-​Lauf

Bestes Laufwetter, großes Lob für die Organisatoren von der DJK Gmünd, eine gute Stimmung. Dies alles kennzeichnete den 24. Alb-​Marathon am Samstag. Auf verschiedenen Distanzen gab es zum Teil gute Zeiten, auch wenn der Streckenuntergrund teilweise durch die Herbstfeuchte und Blätter rutschig war.

Montag, 27. Oktober 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

Der erst 20-​jährige Mirco Berner aus Kempten, in diesem Jahr noch für den TV Jan Kempten startend, hat am Samstag überzeugend den 50-​Kilometer-​Ultramarathon für sich entschieden. Profitiert hat der junge Läufer allerdings von unglücklichen Umständen, die es mit sich brachten, dass Richard Schumacher, der endlich den Nimbus des zweiten Siegers abstreifen wollte, wiederum nur als Zweiter die Ziellinie überquerte.
„Ich musste unterwegs austreten und bin dann noch am Hohenstaufen bergab gestürzt“, so Schumacher, der zunächst nicht zufrieden war und mit dem Lauf haderte. „Es hat heute gedauert, bis ich in einen ordentlichen Laufrhythmus gekommen bin, für mich kommt die Platzierung nach der Tagesform. Dies war heute meine siebte Teilnahme am Alb-​Marathon und wenn ich gesund bleibe, dann komme ich im kommenden Jahr wieder.“
Wenig ausgepowert, aber zufrieden, wenn auch nicht mit der gelaufenen Zeit, war der Sieger des Ultramarathons, der zu den anspruchsvollen Strecken im Laufzirkus zählt. Mirco Berner, der erst von eineinhalb Jahren mit den Langstrecken angefangen hat, wollte eigentlich unter 3:20 Stunden laufen, 3:23 h sind es letztendlich geworden. „Die Strecke war teilweise ziemlich rutschig, aber so ist es im Herbst“, so Berner in einem ersten Resümee. „Aber ich bin ein Bergläufer und dass ihr hier so tolle Berge habt, das hätte ich nicht gedacht.“
1000 Höhenmeter hatten die Läufer am Samstag zu absolvieren, was auch Mirco Berner am Ende spürte. „Der Lauf war sehr schön und kam mir sehr entgegen, da ich in Kempten nur am Berg trainiere und keine Flachstrecken laufe.“ Der junge Läufer, der in Innsbruck Mathematik studiert, war in diesem Jahr im Duo mit Stephan Gugenschmidt beim Transalpin erfolgreich, bei dieser Serie sind in acht Tagen Teilstrecken zwischen jeweils 40 und 50 Kilometern zu absolvieren. Für Berner, der im nächsten Jahr für das Salomon Trail Running Team an den Start geht, ist der Mont-​Blanc-​Marathon, ein Ultramarathon Trail mit 160 Kilometern Distanz bei 10 000 Höhenmetern die nächste Herausforderung. Aus diesem Grund wird es vermutlich im kommenden Jahr kein Gastspiel von ihm in Gmünd mehr geben. „Der Alb-​Marathon ist ein herausfordernder und anspruchsvoller Lauf, aber im kommenden Jahr bin ich wahrscheinlich bei einem anderen Wettbewerb am Start.“
Der Wettbewerb bei den Herren war also von einem Dreikampf zwischen Mirco Berner (TV Jahn Kempten), Michael Wetzel sowie Richard Schumacher (beide AST Süßen) geprägt. Bereits am Anfang des Rennens setzte sich dieses Trio vom Rest des Feldes ab, wonach Schumacher etwas zurückfiel. Vor dem Gipfel des Hohenrechbergs hatte Wetzel mutig die Führung übernommen, allerdings mit nur sechs Sekunden Vorsprung vor Berner. Auf den folgenden 10 km über Stuifen und Schwarzhorn spielte Berner sein ganzes Können als Bergläufer aus und lief knapp drei Minuten Vorsprung auf Wetzel heraus. Auf den darauffolgenden Bergabpassagen kam wiederum Schumacher ins Spiel und überholte erst seinen Vereinskollegen Wetzel und sodann verkürzte er auch noch seinen Abstand auf Berner von fünf auf knapp drei Minuten, ohne jedoch eine echte Chance zu haben, ihn einzuholen. Berner konnte auf der Schlusspassage auf der Klepperlestrasse dann nicht mehr zulegen, erarbeitete sich aber in 3:23;32 h eine gute Zeit. Wenngleich sie gegenüber dem überragenden letztjährigen Streckenrekord von 3:07 h dann doch etwas abfiel. Schumacher hingegen verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr und lief in 3:25,38 h seine drittbeste Zeit beim Alb-​Marathon. Auch Wetzel musste sein couragiertes Antreten vor dem Rechberg auf dem Rückweg etwas büßen, verlor weitere neun Minuten auf Berner, kam aber als Dritter ins Ziel (3:35,32 h).
Begeistert waren die beiden Moderatoren im Ziel, Marcel Egeter und Lui Bertram, die souverän durch den Tag führten, beim Sieg von Karin Kern in der Damenwertung. Kern, die noch am Morgen mit Übelkeit und abklingenden Fieber zu kämpfen hatte, distanzierte die Nächstplatzierte und war im Ziel trotzdem nicht ganz zufrieden.
„Das war meine schlechteste Europa-​Cup-​Zeit“, sagte die Spitzenläuferin nachdem sie sich gesammelt hatte, „aber mir ging es heute überhaupt nicht gut und am Rechberg oben dachte ich ernsthaft daran, aus dem Rennen auszusteigen. Dann habe ich mich nochmals durchgebissen und auch erfolgreich durchgekämpft, auch wenn ich mit der Zeit nicht zufrieden bin.“ Branka Hajek aus Ludwigsburg, die bereits zum sechsten Mal in diesem Jahr einen Marathon absolvierte, kam als Zweite ins Ziel. Hajek hat in diesem Jahr bereits den Sonthofen Marathon gewonnen, ebenso beim „3 3 M-​Cup“, drei Marathons in drei Monaten in Liechtenstein, Zermatt und eben in Sonthofen die Gesamtwertung. „Ich bin zum ersten Mal in Gmünd und der Lauf hat mir sehr gut gefallen. Ich bin mit meiner Leistung zufrieden. Sehr gerne bin ich, wenn es der Terminplan zulässt, im kommenden Jahr wieder mit dabei.“ Hajek schlug im Gespräch vor, nachdem es in diesem Jahr keine Deutsche Meisterschaft über die 50 Kilometer Distanz gab, den Lauf als DM auszuschreiben.
Neben der DJK selbst waren wieder die Partnervereine, das DRK und das THW bei der Organisation oder als Helfer dabei, außerdem auch der Bauhof der Stadt Schwäbisch Gmünd. Weitere Helfer kamen von Schulklassen des Parler Gymnasiums, der Freiwilligen Feuerwehr Gmünd Abteilung Innenstadt und dem AGV 1973. Insgesamt waren über 250 freiwillige Helfer im Einsatz. Die Polizei war bei kurzfristigen Sperrungen nach dem Start und bei der Absicherung von Straßenquerungen dabei, um einen sicheren Ablauf zu gewährleisten.

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