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Fußball, Landesliga: Die Bilanz zur Winterpause der drei „Gmünder“ Mannschaften SG Bettringen, TSGV Waldstetten und FC Bargau

Auf den Plätzen elf, 13 und 15 stehen die SG Bettringen, der TSGV Waldstetten und der FC Bargau nach 19 von 34 Landesliga-​Spieltagen. Während der Aufsteiger zufrieden ist, hat man sich in Waldstetten und Bargau mehr erhofft.

Mittwoch, 10. Dezember 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
5 Minuten Lesedauer

SG Bettringen: Platz elf,
33:33-Tore, 21 Punkte
Der Saisonverlauf: Nach sechs Siegen, drei Unentschieden und neun Niederlagen fällt das Zwischenfazit von Oliver Glass „absolut positiv“ aus. Dass man sich als bestes Gmünder Team auf einem Nichtabstiegsplatz in die Winterpause verabschiedet, galt anfangs als blanke Utopie. „Wir sind ganz schwach gestartet“, erinnert sich der Teammanager an den Fehlstart mit vier Niederlagen am Stück zurück. Doch dann ging es aufwärts, „weil wir uns rasch ans schnelle Tempo in dieser Liga gewöhnt und das eine oder andere Spiel souverän gewonnen haben.“ Der bisherige Höhepunkt war die 7:0-Gala gegen Deizisau im letzten Heimspiel. Glass stuft die klaren Erfolge gegen Frickenhausen (4:1) und in Bad Boll (3:0) als ähnlich glorreich ein.
Die Derbys: Die Auftritte gegen Waldstetten und Bargau trüben die recht erfreuliche Bilanz. Vor allem die Partie daheim gegen den FCB bewertet Glass als das „bitterste Spiel überhaupt“. Trotz eines 2:0 musste man sich noch mit 2:3 geschlagen geben. Das 1:2 in Waldstetten war laut Glass eine verdiente Niederlage. Am Sonntag in Bargau habe es die eigene Elf nicht geschafft, ihr Potenzial auszuschöpfen. Mit einem Mann mehr musste man beim 1:1-Remis sogar noch um den einen Punkt zittern. „Das war auch ein Kopfproblem“, sagt Oliver Glass.
Die Neuen: Benjamin Klement (FC Normannia) habe sich auf Anhieb zu einem Führungsspieler entwickelt und Andreas Rusche (TV Lindach) sei ein vorbildlicher Teamplayer. „Enis Zejnulahi ist angeschlagen gekommen. Von ihm erwarten wir uns im neuen Jahr einen Schub“, so der Teammanager über den aus Göppingen zurückgekehrten Stürmer. Und dann ist da noch Tim Adam. Er entwickelte sich vom Bankdrücker zum Stammspieler. Oliver Glass: „Das ist der Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass er im letzten Jahr noch in der B-​Klasse gespielt hat.“
Das muss besser werden: Was die Bettringer eine Klasse höher zu spüren bekommen: individuelle Fehler werden bestraft. „Die müssen wir abstellen – vor allem in der Rückwärtsbewegung“, fordert Glass. Aber auch in der Offensive gebe es Steigerungspotenzial. Und das, obwohl man mit 33 Treffern den viertbesten Angriff der Liga stellt. „Wir haben viele Großchancen noch leichtfertig vergeben.“
Die Ziele nach der Winterpause: Am liebsten wäre es Glass, man sammelt doppelt so viele Punkte wie bisher. „Nochmals 21 Punkte langen für den Klassenerhalt.“
Zu– oder Abgänge im Winter: Oliver Glass sieht keine Notwendigkeit, auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. „Stand heute wird es keine personellen Veränderungen geben. Der Kader ist gut genug, um die Liga zu halten.“ Außerdem kann Trainer Klaus Frank wieder auf Lukas Hartmann setzen. Der Sechser kehrt im Januar von seinem Auslandsstudium in den USA zurück.
TSGV Waldstetten: Platz 13, 12:25-Tore, 20 Punkte
Der Saisonverlauf: In einer blendenden Verfassung präsentierte sich der TSGV Waldstetten zu Saisonbeginn. „Wir sind richtig gut gestartet“, betont der Sportliche Leiter Timo Brenner die starke Frühform, mit der man nicht nur im WFV-​Pokal durch den 7:1-Kantersieg in Bettringen glänzte, sondern auch in der Landesliga auf den zweiten Rang stürmte. Doch dann folgte der Einbruch. „Seit Oktober läuft es nicht mehr.“ Am 5. Oktober gelang ein 1:0 in Ebersbach. In den folgenden neun Spielen bis zur Winterpause blieb der TSGV ohne Sieg und stürzte auf einen Abstiegsplatz ab. „Wir rätseln auch, an was es liegt“, sagt der Sportliche Leiter, liefert aber den Grund nach: „Wir schießen zu wenig Tore.“ Zwölf Treffer in 18 Spielen lautet die schwache Ausbeute, obwohl die Waldstetter in vielen Partien spielerische Vorteile und Chancen en masse hatten. „Diese Misere liegt aber nicht nur am fehlenden Glück, sondern hat auch etwas mit fehlender Qualität zu tun“, so Brenner zur Ladehemmung.
Die Derbys: Auf den 2:1-Erfolg gegen Bettringen folgte ein 1:1-Patt in Bargau. „Vier Punkte aus zwei Spielen sind okay“, spricht Timo Brenner von einer ordentlichen Bilanz. „Gegen Bettringen haben wir verdient gewonnen, während wir in Bargau glücklich den Punkt holten.“
Die Neuen: Auch den Neuzugängen hat es der TSGV seinem Sportlichen Leiter zufolge zu verdanken, „dass wir besser besetzt sind als im letzten Jahr.“ Als Volltreffer hat sich die neue Nummer eins Bernd Stegmaier (TV Herlikofen) bewiesen. „Er ist ein sehr guter Landesliga-​Torwart“, hebt Brenner diese Verpflichtung heraus. Auch mit den Leistungen des Stürmers Max Knödler (FC Normannia) sei man anfangs hoch zufrieden gewesen. Doch auch er konnte die Erwartungen zuletzt nicht mehr erfüllen: „Wir haben uns mehr erhofft als seine drei Tore. Er wird aber aus seinem Tief herauskommen.“
Das muss besser werden: Es ist klar, wo Trainer Leo Gjini den Hebel ansetzen muss. „Es hakt im Angriff. Hinten sind wir fast immer gut gestanden. Wir brauchen Tore“, hofft Timo Brenner auf eine bessere Chancenausbeute im neuen Jahr.
Die Ziele nach der Winterpause: Der Sportliche Leiter baut auf eine ähnlich gelungene Vorbereitung wie im Sommer. Danach soll ein Lauf gelingen. „Mit zehn Punkten aus vier Spielen kann man schnell einen großen Sprung machen.“ Brenner mache sich jedenfalls keinerlei Sorgen, dass das eigene Potenzial nicht für den Klassenverbleib ausreiche.
Zu– oder Abgänge im Winter: Wenn der TSGV für den Angriff personell nachlegt, „muss es jemand sein, der uns sofort weiterhilft. Es macht keinen Sinn, jemanden aus der A-​Liga zu holen.“ Brenner werde die Augen offen halten, finanziell seien dem Verein aber die Hände gebunden. Die knappe Kasse spricht auch gegen die Verpflichtung von Felix Bauer. Timo Brenner: „Einen Stürmer mit seiner Qualität nehmen wir sofort. Ich befürchtete aber, dass wir mit der Konkurrenz nicht mithalten können.“
FC Bargau: Platz 15,
26:37-Tore, 18 Punkte
Der Saisonverlauf: Ein Auf und Ab erlebte der FC Bargau, weshalb Trainer Michael Kuhn eine „durchwachsene Bilanz“ zieht. „Wir holten unsere Punkte am Anfang“, freut sich der FCB-​Coach mehr über die erste als die zweite Hälfte der Hinrunde. Denn ab Oktober war es vorbei mit der Herrlichkeit. „Wir haben kein Spiel mehr gewonnen. Mit den vier Unentschieden und vier Niederlagen kann ich nicht zufrieden sein.“ Dabei krankte es hinten und vorne. „Wir haben zu viele Tore bekommen und zu wenig Treffer aus dem Spiel heraus erzielt.“
Die Derbys: Eine bessere Figur abzugeben als in der Vorsaison hatte man sich unterm Scheuelberg vorgenommen. Mit fünf Punkten aus drei Spielen ist man in den Derbys noch ungeschlagen. „In den Heimspielen gegen Waldstetten und Bettringen waren wir jeweils die bessere Mannschaft. Trotzdem ist die deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr erfreulich“, so Michael Kuhn.
Die Neuen: Unterschiedlich bewertet der Bargauer Trainer die Neuen. Positives kann er über Spieler wie Joshua Kolb (FC Normannia), Daniel Bundschuh (TV Weiler), Hannes Balle (VfR Aalen, U 19), Tino Reichelt (FC Heidenheim II) oder Firat Koc (TV Lindach) berichten. Etwas Pech habe Vedran Cutura (TSG Hofherrnweiler) gehabt, der sich zu einem „ungünstigen Zeitpunkt“ verletzte und seither nicht mehr so oft zum Einsatz kam. Nicht gepasst hat es mit Sebastian Schmid (TSV Essingen). Michael Kuhn: „Nach dem Spiel in Bettringen, wo ich ihn nicht spielen ließ, erklärte er, dass er für den FC Bargau nicht mehr zur Verfügung steht.“
Das muss besser werden: Michael Kuhn appelliert an seine Mannen, künftig so geschlossen aufzutreten wie am Sonntag im Derby gegen Bettringen. „Für Nebenkriegsschauplätze ist kein Platz. Jeder muss seine Egoismen hinten anstellen.“
Die weiteren Ziele nach der Winterpause: Der FC Bargau möchte mindestens vier Plätze gutmachen. „Wie im letzten Jahr ist der elfte Platz unser Ziel.“ Kuhn rechnet damit, dass der Kampf um den Klassenerhalt – wie in der Saison 2013/​2014 – bis zum letzten Spieltag anhalten wird.
Zu– oder Abgänge im Winter: Kuhn will nur dann zuschlagen, wenn sich ein qualitativ hochwertiges Schnäppchen finden lässt, das den Kader verstärkt. Ein Kandidat ist auch beim FCB der ehemalige Stürmer des FC Normannia und VfR Aalen II: „Natürlich hätte ich Felix Bauer gerne“, gibt der Trainer zu. „Es ist aber so, dass die anderen Mitbewerber mehr zahlen können als wir.“ Sebastian Schmid kehrt zum TSV Essingen zurück.

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