Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Redakteur der Rems-​Zeitung schreibt hilfreiches Fachbuch für Blaulichtorganisationen

Montag, 01. September 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 11 Sekunden Lesedauer

Dem Verlag und dem Autor geht es um ein besseres Verständnis und Miteinander zwischen der modernen und atemberaubend schnell gewordenen Medien– und Nachrichtenwelt auf der einen und den Hilfsorganisationen auf der anderen Seite. Vor allem bei extrem emtionsgeladenen Großschadensereignissen und auch im täglichen Einsatzgeschehen gibt es oft Konflikte zwischen Helfern und Führungskräften von Blaulichtorganisationen einerseits und der Erwartungshaltung und der Arbeitweise der Medienvertreter andererseits. Ereignisse der letzten Jahre zeigen auch, dass Grenzen der Ethik, des Presserechts und des Pressekodex leichtfertig, oft fahrlässig überschritten werden. Auch innerhalb der — vor allem ehrenamtlich strukturierten — Hilfsorganisationen gibt es Unsicherheit und Berührungsängste wie mit „der Presse“ und vor allem auch mit der neuen Medienwelt einschließlich der sozialen Netzwerke im Internet umzugehen ist. So soll dieses Buch eine praxisbezogene Handreichung für den Einsatzalltag und presserechtliche Orientierung für Führungskräfte und alle Mitglieder von Blaulichtorganisationen zu brenzligen Fragen sein, um Konflikte zu vermeiden.
Der Neckar-​Verlag, der auch das offizielle baden-​württembergische Organ des Landesfeuerwehrverbands „Brandhilfe“ heraus gibt, war Anfang des vergangenen Jahres auf den Gmünder Autor mit Idee und Bitte zugekommen, dieses Buch zu verfassen. Denn Heino Schütte kann ideal seine Erfahrungen aus über 30 Jahre Tageszeitungs– und 40 Jahre Feuerwehrarbeit miteinander verknüpfen.
Der Autor dankt in seinem Vorwort vielen profunden Impuls– und Ratgebern, unter denen sich auch die beiden altgedienten Polizei-​Pressesprecher und Dozenten Klaus Hinderer (Polizeipräsidium Aalen) und Karl-​Heinz Schmid (Freiburg) befinden. Ebenso basiert das Buch auf vertrauensvolle Gespräche mit vielen Beteiligten und Betroffenen im Zusammenhang mit den furchtbaren Ereignissen des Amoklaufs von Winnenden oder der jüngsten Brandkatastrophen von Titisee-​Neustadt und Backnang, wo Opfer und Helfer durch forsches und moralisch bedenkliches Auftreten von Medienvertretern zusätzliche Belastungen zu erleiden hatten. „Konflikte müssen nicht sein, wenn man bei Hilfsorganisationen und bei der Presse mehr voneinander und über die jeweiligen Arbeitsweisen und presserechtlichen Grundlagen weiß. In beiden Bereichen gab es in den letzten Jahren stürmische Entwicklungen, die es zu berücksichtigen gilt“, so der Autor. Und: Eine gute Öffentlichkeitsarbeit bei dramatischen Einsätzen und auch im Alltagsgeschehen diene auch dem Image und letztendlich auch der Mitgliederwerbung der ehrenamtlichen Hilfsorganisationen, was angesichts der demografischen, sozialen und auch politischen Entwicklung wichtiger denn je werde.
Intensiv setzt sich Heino Schütte auch mit grundlegenden Fragen zu Schaulust und Emotionen auseinander, die zu Motoren und Motivation der Medienwelt gehören. Ein Kapitel befasst sich auch mit interkulturellen Besonderheiten des Miteinanders mit türkischen Medien, wo es zwischen Presse und Hilfsorganisationen häufig sehr stark zu Missverständnissen kommt. So hoffen Autor und Herausgeber, dass dieses Buch auch reichlich von Pressevertretern gelesen wird.

Das Buch „Medien und Emotionen im Einsatz“ mit 124 Seiten und zahlreichen Abbildungen und Beispiel-​Fotos ist im Neckar-​Verlag erschienen und ab sofort auch in allen Buchhandlungen und im Internet-​Feuerwehrfachhandel erhältlich. ISBN-​Nummer: 978 – 3-​7883 – 0990-​9

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