Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Eindrucksvolle Jahresbilanz der Gmünder Feuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr Schwäbisch Gmünd war 2014 gefordert wie schon lange nicht mehr: 371 Einsätze mussten bewältigt werden. Die schönste Zahl aus der Statistik: 51 Menschenleben konnten aus lebensbedrohlichen Situationen gerettet werden.

Freitag, 27. März 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 46 Sekunden Lesedauer

Die eindrucksvolle Jahresbilanz tätiger Nächstenhilfe wurde am Freitagabend im Rahmen der Hauptversammlung aller zwölf Abteilungen von Gesamtkommandant Ralf Schamberger vorgetragen. Hierzu konnte er in der Lindacher Gemeindehalle im großen Kreis seines 455-​köpfigen Teams (plus 170 Kameraden aus der Altersabteilung und 210 Jugendfeuerwehrler) auch viele Ehrengäste begrüßen, darunter als obersten Dienstherren Oberbürgermeister Richard Arnold sowie Abgeordnete und Stadträte. Auch freute die der Gmünder Feuerwehrchef über Vertreter von allen Blaulichtorganisationen.
Die Jahresrückschau des Kommandanten war geprägt von einer ganzen Anzahl von sehr dramatischen Ereignissen, die von den weitgehend ehrenamtlichen Mitgliedern der Feuerwehr manchesmal sehr viel physische und auch psychische Kraft abverlangte. So schob der Kommandant auch ein herzliches Dankeschön für den Rückhalt der „beiden Michaels“ der Gmünder Feuerwehr ein, mit er kameradschaftlich die Notfallseelsorger Michael Benner und Michael Gseller ansprach.
In Wort und Bild hörten und sahen die Gäste Beispiele aus dem Einsatzgeschehen, darunter neben Bränden auch sehr schwere Verkehrsunfälle. Gleich zu Beginn des Jahres stand etwa ein heftiger Wohnhausbrand in Großdeinbach. „Dem schnellen Eingreifen war es zu verdanken, dass es hier keine Toten gab.“ Noch nie waren die beiden Drehleitern der Gmünder Feuerwehr so wertvoll wie im vergangenen Jahr: Bei einem Gebäudebrand in der Parlerstraße wurden acht von Rauch und Flammen eingeschlossene Menschen gerettet. Noch extremer der Drehleiter– und Rettungseinsatz unter Beteiligung von sogar 120 Feuerwehrleuten kurz vor Weihnachten beim Großbrand an und in einem Hochhaus in Bettringen Nordwest: 19 Menschen wurden hierbei über Drehleitern in Sicherheit gebracht. Leider gab es in diesem Fall auch ein Todesopfer und Verletzte zu beklagen. Dass das Zusammenspiel aller Blaulichtorganisationen in Schwäbisch Gmünd bei solch größeren Unglücken bestens funktioniert, zeigte sich auch beim Großalarm im Gmünder Tunnel, nachdem dieser durch ein defektes Fahrzeug verraucht war. Zu den schlimmsten Unfalleinsätzen mit eingeklemmten Personen gehörte das Lkw-​Unglück auf der B 29 bei Waldhausen, als ein 40-​Tonner einen Kleinbus mit drei Insassen unter sich begraben hatte. Der Streifzug durch letzte Jahr beschrieb auch Unwetter– und Umwelteinsätze sowie auch rund 200 Sicherheitswachen, wobei sich auch die Landesgartenschau bemerkbar machte.
Kommandant Ralf Schambergers Blick war auch in die Zukunft gerichtet. Er freute in erster Linie über eine sehr erfolgreichen Nachwuchsarbeit und dankte den Jugendleitern für ihr besonderes Engagement. Durch Gründung einer zusätzlichen Kinder– und Jugendgruppe gab es auf einen Schlag den erfreulichen Zuwachs von 53 Jungen und Mädchen.
Doch der Gmünder Feuerwehrkommandant zeigte sich nicht frei von Sorgen: „Nach wie vor wird uns das Problem der Tagesverfügbarkeit begleiten. Es bereiten uns vor allem zeitkritische Einsätze während der regulären Arbeitszeit Probleme. Wir werden Konzepte finden müssen, die es uns — finanziell tragbar — ermöglichen, den vorhandenen Standard zu erhalten.“ In diesem Zusammenhang zeigte sich Ralf Schamberger froh, dass mit dem Feuerwehrbedarfsplan eine Orientierung für zukunftsgerechte Entwicklungen und Investitionen auf den Weg gebracht worden sei. Er bat darum, die Aussagen und Forderungen daraus nicht auf die lange Bahn zu schieben. Im Blickpunkt stehen bedarfsgerechte Fahrzeugersatzbeschaffungen sowie die bauliche und funktionelle Ertüchtigung von Feuerwehrhäusern. Schamberger fand gestern Abend bei den Ehrengästen, insbesondere bei den zuschussgebenden Landtagsabgeordneten spontane Unterstützungszusagen in erster Linien auch für Modernisierung des Gmünder Florian.
„Sie leisten Großes!“ so fasste Oberbürgermeister Richard Arnold in seinem Grußwort angesichts einer „eindrucksvollen Bilanz“ zusammen. Die Gmünder Feuerwehr sorge für ein Kissen, auf dem alle Gmünder und auch die Bürger in der Umgebung ruhig und sicher schlafen können. Auch die Abgeordneten Barthle, Scheffold und Maier traten mit Worten des Respekts ans Mikrophon, das dem Ansturm von so viel Prominenz offensichtlich nicht gewachsen war und immer wieder zum Vergnügen der Feuerwehrleute immer wieder einstürzte. Hausherr Ortsvorsteher und Feuerwehrkamerad Peter Funk darf auch nach seinem Grußwort damit rechnen, dass der Oberbürgermeister schon am Montag eine Modernisierung der Hallenbeschallung in Auftrag gibt. Kreisbrandmeister Otto Feil meinte anerkennend: „In Gmünd wird’s mir nie langweilig.“ Sein leidenschaftlicher Appell: Das flächendeckende Feuerwehr-​Ehrenamt sei das eigentliche Sparpotenzial der Politik. Daran nochmals zu sparen wäre Unsinn.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

2219 Aufrufe
664 Wörter
3317 Tage 21 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 3317 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2015/3/27/eindrucksvolle-jahresbilanz-der-gmuender-feuerwehr/