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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Lossprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft Ostalb im Stadtgarten

„Noch nie war das Handwerk so wertvoll wie heute.“ Auf diesen Nenner brachte bei der Lossprechungsfeier am Montagabend Landrat Klaus Pavel die aktuelle Situation der Handwerksbetriebe. Mehrfach angesprochen wurde aber auch: Es wird immer schwieriger, offene Stellen zu besetzen.

Montag, 21. September 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 38 Sekunden Lesedauer

243 junge Gesellinnen und Gesellen standen im Mittelpunkt der Veranstaltung der Kreishandwerkerschaft Ostalb im Congress Centrum Stadtgarten. Die Frauen und Männer aus verschiedenen Bereichen des Handwerks erhielten ihre Ausbildungszeugnisse und wurden feierlich von ihren Lehrrherren und der Berufsschule „losgesprochen“. Dieser Begriff ist freilich relativ, denn im Hinblick auf den wachsenden Fachkräftemangel auch im Handwerk werden die Betriebe ihren ausgebildeten Nachwuchs nicht einfach loslassen, sondern alles daran setzen, um diese qualifizierten Leute zu halten.
Kreishandwerkermeister Alexander Hamler begrüßte die große Festversammlung mit vielen Vertretern des politischen und wirtschaftlichen Lebens. Seine Betrachtung zur aktuellen Lage im handwerk war zwiegespalten. Zufrieden zeigte er sich über die anhaltend gute Auftragslage, unzufrieden jedoch über wachsenden Mangel an geeigneten Bewerbern. „Über 200 offene Ausbildungsstellen im Ostalbkreis im September sind einfach zuviel. Die Verlierer sind nicht nur die Handwerker. Auch die Kunden müssen oft lange warten bis ihr Projekt endlich realisiert werden kann.“
Und der Kreishandswerksmeister fuhr fort: „Was können wir in Sachen Ausbildung noch tun? ich muss ehrlich gestehen, da bin auch etwas ratlos.“
In den folgenden Festreden kam jedoch immer wieder zum Ausdruck, welche tolle Chancen und welch reiche Anerkennung auf motivierte junge Handwerker warten. „Euch stehen alle Türen offen, geht einfach durch!“ spornte Landrat Klaus Pavel an. Schmunzelnd meinte OB Richard Arnold: „Meldet Euch alle zur meisterprüfung an. Und wenn’s dann doch nicht klappt, könnt‘ Ihr immer noch Oberbürgermeister werden.“
Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm, verdeutlichte mit Urlaubserinnerungen, wie vor allem das Handwerk weltweit jeweils das Bild eines Landes präge. Große Bauwerke für die Touristik oder auch prächtig sanierte und renovierte alte Städte, immer stehe dahinter das Handwerk.
Wer in einem Handwerksbetrieb arbeite, so Mehlich weiter, genieße nach jüngsten Umfragen bei der Bevölkerung sogar ein größeres Vertrauen als die Polizei. „Wir haben für die Gestaltung unserer Heimat Chancen für alle jungen Menschen, die hier sind oder die aus schwierigsten Lagen zu uns kommen“, so Hauptgeschäftsführer Dr. Tobia Mehlich unter Anspielung auf den Zustrom von Flüchtlingen.
Auch die beiden Landtagsabgeordneten Dr. Stefan Scheffold und Klaus Maier richteten Grußwort an den Handwerkernachwuchs. Den traditionellen Gesellendank sprach Lydia Steinbrich. Ausführlicher Bericht mit der Liste der Preisträger am Dienstag in der Rems-​Zeitung.

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