29 Mitglieder der Sektion Lindach unternahmen siebentägige Exkursion auf der Blumeninsel im Atlantik

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Sieben herrliche Tage erlebtenkürzlich Mitglieder des Schwäbischen Albvereins aus Lindach auf derblühenden Trauminsel Madeira. Bei Ausflügen und Wanderungen lernten die Teilnehmer Landschaft, Natur und die Kulturschätze der Insel kennen.

Freitag, 29. Oktober 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
191 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (pm). Ab ging es zunächst mit dem Bus der Firma Kolb pünktlich um 12 Uhr nach Stuttgart. Dort angekommen bestiegen die Lindacher das Flugzeug, um sicher gegen 18 Uhr Ortszeit in Funchal auf Madeira zu landen. Eine wunderschöne traumhafte Insel sowie Reiseleiter Albano begrüßten die Reisegruppe. Dieser hat 15 Jahre im „Schwabenländle“ gelebt und gearbeitet und beherrscht das „Schwäbisch“ mindestens so gut wie wir selbst. Der Bus, welcher die Teilnehmer die folgenden Tage immer begleitet, brachte die Gruppe nach Camico in ein Super-​Hotel direkt am Meer.
Über grandiose Panoramawege und durch enge Tunnelstrecken
Hier das Reisetagebuch des Lindacher Albvereins: Der erste Tag ging nach Bezug der Zimmer und nach reichlichem Abendessen dann auch schnell nur Neige.
Der erste Morgen auf Madeira bricht an und nach reichhaltigem Frühstücksbuffet haben wir Gelegenheit das Korbflechterdorf Camacha zu besuchen. Hier werden Korbwaren jeglicher Art in Kalt– und Warmwasserbehandlung hergestellt. Die Ergebnisse sind einfach einmalig in Punkto Ausführung und Vielfalt.
Weiter geht es zur nahen Kirche, die mit ihrem Altarraum und dem Kruzifix uns alle stark beeindruckt. Die anschließende Wanderung führt uns durch immergrüne Lorbeerwälder, durch Spiele von Licht und Schatten, durch Tunnels, entlang von Brücken, auf schmalen Wegen vorbei an mit Drahtseilen gesicherten Felsen, über gut angelegte Treppen und über gut gefüllte Levadas zurück in unser Hotel im Süden. Dabei genießen wir eine herrliche Aussicht auf den Küstenort Porto da Cruz im Nordosten der Insel. Levadas sind wasserführende Kanäle. Sie dienen der Bewässerung der Felder, decken 60 Prozent des Energiebedarfs und begleiten auch die reizvollen Wanderwege. Der Bau wurde bereits von nordafrikanischen Sklaven im 19. Jahrhundert begonnen und ist Garant für die Wasserversorgung der Insel.
Am zweiten Tag wandern wir entlang einer Levada westwärts mit grandioser Aussicht auf umliegende Dörfer. Nach Durchquerung einiger Tunnels, zum Teil in gebückter Haltung und mit Taschenlampe, kommen wir zum Caldeiro Verde, einem majestätischen Wasserfall. In Santana haben wir Gelegenheit, urige kleine Häuschen zu besichtigen. Sie sind mit Stroh gedeckt, das bis zum Boden reicht. Obwohl sie klein sind und zum Teil verfallen, so sind einige schön restauriert und sauber gestrichen. Zurück geht’s auf demselben Weg. Am darauffolgenden Tag besuchen wir die Inselhauptstadt Funchal mit ihren 120 000 Einwohnern.
Zuerst geht es in die Stickereimanufaktur, die hauptsächlich unsere Damen begeistert. In der Mercada dos Lavradores (Markthalle) haben wir Gelegenheit, dem regen Treiben der Händler zuzusehen. Verkauft werden Gemüse, Fisch, exotische Früchte, Obst und Blumen sowie auch Geschenkartikel, welche auf Madeira hergestellt werden. Im Anschluss gehen wir nach dem Besuch des Stadtparks in den Botanischen Garten mit seinen herrlichen Anlagen. Am Spätnachmittag besteigen wir den Bus, der uns zurück ins Hotel bringt. Der nächste Tag führt uns in den Osten der Insel, wo wir natürlich wieder zu Fuß unterwegs sind. Wir wandern durch eine bizarre Vulkanlandschaft, die zu den beliebtesten auf Madeira zählt und genießen herrliche Blicke auf Berge und Meer. Leider ist uns das Wetter heute nicht so hold, aber das kann ja die Lindacher nicht erschüttern.
Rasante Talfahrt mit den traditionellen Korbschlitten
Der folgende Tag führt uns über das Hochmoor Paul da Serra zur Südküste. Der Weg weist uns durch den Märchenwald und das Gebiet der 25 Quellen. In Calheta wo Rast gemacht wird besuchen wir die örtliche Zuckerrohrfabrik und genießen im nahen Lokal das Nationalgetränk der Madeirenser, die Poncha. Man könnte sich an sie gewöhnen, so gut schmeckt sie. Heute haben wir noch mal Gelegenheit, eine Korbschlittenfahrt von Monte nach Funchal mitzumachen. Die „Willigen“ können eine rasante Talfahrt über ca. 3 km in einem von zwei Einheimischen gelenkten Schlitten auf Holzkufen erleben — einmalig!
Der letzte Tag bricht an. Unser Bus bringt uns über den Aussichtspunkt Pico dos Barcelos nach Eira do Serrado. Hier genießen wir einen einmaligen Talblick. Eine schmale Serpentinenstraße führt uns ins Nonnental und weiter nach Monte, wo wir eine Wallfahrtskapelle aufsuchen. Ein Teehaus entlang der Liebesblumenlevada lädt zu einem kurzen Stop ein und wir haben Gelegenheit, herrlich schmeckenden Kuchen zu genießen.
Alles nimmt ein Ende, leider auch der Aufenthalt auf Madeira. Heute geht es zurück nach Lindach. Bedingt durch einen Fluglotsenstreik in Frankreich verlängert sich der Rückflug um über eine Stunde, allerdings nur auf der Startbahn in Funchal. Aber was soll’s.
Den Organisatoren der Reise, voran Hans Niederberger sowie unserem Reiseleiter, Albano Lopes, galt abschließend ein ganz herzliches „Dankeschön“ für ihren Einsatz. Man kann nur eines sagen: „Das war spitze!!“ Madeira war sicher für die Meisten von uns ein Traum, welcher in Erfüllung ging.