Gesangverein Hussenhofen im „Lieblichen Taubertal“: Eintauchen in die Vergangenheit

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

War es morgens auch noch etwas frostig und neblig, als die Mitglieder des Gesangvereins Hussenhofen den Bus bestiegen, konnte man nichtsdestotrotz erahnen, dass es ein wunderschöner Spätherbsttag werden würde. Und so sollte es denn auch sein.

Mittwoch, 10. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
86 Sekunden Lesedauer

GMÜND-​HUSSENHOFEN (pm). Erstes Ziel war die „Herrgottskirche“ in Creglingen. Leider wird diese gerade innen und außen renoviert und man konnte außer dem bekannten Riemenschneider-​Marienaltar nicht viel besichtigen. Inzwischen lugte aber die Sonne hervor und wir konnten den mitgebrachten warmen Leberkäse und die Briegel so richtig genießen. Frisch gestärkt fuhren die Ausflügler mit Busfahrer Klaus durch seine Heimat, das liebliche Taubertal, zum nächsten Ziel, dem Städtchen Weikersheim mit seinem guterhaltenen Schloss. Dort wurden die Mitglieder des Gesangvereins und ihre Gäste bereits zur „Kostümführung“ erwartet und in zwei Gruppen aufgeteilt.
Aus dem Nähkästchen
geplaudert
Während die einen von der schön gekleideten „Zofe Anna Weber“ erfuhren, wie sie in der Zeit um 1600 lebte und ihrer Herrschaft diente, führte sie durch die Räume des Schlosses, über die sie die Schlüsselgewalt hatte. Dabei erzählte sie hinter vorgehaltener Hand geheime Dinge über ausgelassene Feste am Hof und wie „fromm“ es dort immer zuging.
Die andere Gruppe wurde vom „Hofmusicus Erasmus Widmann“ geführt. Er erzählte davon, dass ein Fest im Schloss anstehe und welche „Oxenarbeit“ es ist, hier am Grafenhof zu leben und zu arbeiten. Die Hussenhofer wurden wie „Edle Gäste“ behandelt und hörten höfische Musik, während sie durch die Prunkräume geführt wurden. Danach war noch Zeit, in den herrlichen Schlosspark zu gehen oder bei Kaffee auf dem wunderschönen Marktplatz von Weikersheim die Herbstsonne zu genießen. Die Fahrt zum Weinbesen in Windischenbach-​Pfedelbach durch das Herbstbunte Taubertal war richtig kurzweilig durch die Erklärungen des Busfahrers, der dort praktisch jeden Stein kennt. Die Tische im Besen waren fast zu klein für die Schlachtplatten mit Kraut, verschiedenen Würsten, Salz– und Kesselfleisch. Die Zeit verging viel zu schnell bei richtiger „Besenstimmung“ mit viel Gesang und Gelächter. Auf der Heimfahrt kam keiner zum Schlafen; „wir nahmen die Stimmung einfach mit“, erinnern sich die Ausflügler. Alle waren der gleichen Meinung: So einen Ausflug müssen wir wieder machen.