Entscheidung im Investorenwettbewerb ist für Ende November vorgesehen /​Bahnhofs-​Boulevard: Erläuterung von Eckpunkten

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Das Ergebnis der Beurteilungskommission in Bezug auf die überarbeitete Gamundia-​Planung war gestern Thema in einer gemeinsamen Sitzung des Bau– und Umweltausschusses und des Verwaltungsausschusses.

Donnerstag, 11. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
155 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (nb). Bis zum 25. Oktober konnten noch Angebote abgegeben werden. Die Sitzung der Beurteilungskommission fand zwei Tage später statt. Im Hinblick auf Städtebau und Architektur unterscheidet sich der Sepa-​Entwurf vom bisherigen Entwurf nur durch die Aufstockung des Hotelgebäudes im südlichen, der Rems zugewandten Bereich. Hier soll, wie in der Rems-​Zeitung bereits zu lesen war, eine Sky-​Bar entstehen.
Deutliche Änderungen im Vergleich zu dem bisherigen Entwurf gibt es beim HBB-​Entwurf. Hier seien die Verantwortlichen der Frage nachgegangen, wie die Bebauung in Richtung der Lorcher Straße mehr akzentuiert werden könne, so Julius Mihm. Das Ergebnis führe allerdings nicht in die richtige Richtung, machte der Baubürgermeister klar.
Die größte Neuerung im Gamundia-​Bereich ist beim HBB-​Entwurf die geplante Alternative für das Hotel – die Rede ist von einem „grünen Hochhaus“ – ein elfstöckiger Turm mit begrünten Balkonen. Auch ist im obersten Geschoss eine gastronomische Einrichtung geplant. Alternativ wurde ein konventionelles Hotel mit sechs Stockwerken angeboten. Weitere Änderung ist der jeweilige (im Vergleich zum bisherigen Entwurf größere) Abstand zwischen alter Post und Einhornbau für die HfG auf der Westseite sowie dem Bürokomplex auf der Ostseite.
Es habe sich gezeigt, dass die Arbeit von Sepa in Bezug auf die städtebauliche Entwicklung in die richtige Richtung führe, sagte Baubürgermeister Mihm anschließend. Die Aufstockung des Hotelgebäudes wurde von der Jury als „wünschenswerte Verbesserung“ bezeichnet.
Der Entwurf von HBB habe sich, „im Vergleich zum vorhergehenden Entwurf verschlechtert“. HBB bekam bei der Neubewertung, die von der Beurteilungskommission vorgenommen wurde, für den Bereich Gamundia 20 Punkte; beim alten Entwurf waren es 23. Für den Bereich Ledergasse gab es wie schon zuvor 27 Punkte. Sepa erhielt abermals für beide Entwicklungsbereiche jeweils 35 Punkte.
Vier Kriterien werden am 17. November ins Gremium eingebracht: Städtebauliche und baulich-​funktionale Konzeption und Gestaltung; Nutzungskonzept (Empfehlung durch die Gesellschaft für Markt– und Absatzforschung); Grundstückskaufangebot (bindende Bewertung durch Ernst & Young); Finanzierungs-​, Vermarktungs– und Umsetzungskonzept (bindende Bewertung durch Ernst & Young). Eine Entscheidung ist für den 24. November vorgesehen. Oberbürgermeister Richard Arnold äußerte sich zuversichtlich: „Wir sind jetzt auf der richtigen Zielgeraden.“
Bahnhofs-​Boulevard Thema
im Bau– und Umweltausschuss
In einer anschließenden Sitzung des Bau– und Umweltausschusses stand der Bahnhofs-​Boulevard im Blickpunkt. Hier wurden einzelne Punkte nochmals unter die Lupe genommen. Hierzu wurde Johannes Kuhn vom Büro Pressel & Molnar zur Sitzung eingeladen. Diese wurden mit der Durchführung der Planung beauftragt. Angesprochen wurde der Kreisverkehr West. Hier, so Kuhn, habe man beschlossen auf die zunächst angedachten Innenringe zu verzichten. So sei es möglich, im Falle der Verkehrsüberlastung ggf. den Kreisel zweistreifig zu nutzen.
Im Bezug auf den Busverkehr im Boulevard-​Bereich favorisiere das Büro Pressel & Molnar die Lösung einer durchgängig befahrbaren Busspur von den Ausstiegshaltestelle am Bahnhof bis zur Zufahrt ZOB. Hier seien allerdings noch Gespräche mit der Verkehrsbehörde und den Busunternehmen nötig. Eine Fahrbahnbreite sei in diesem Bereich ebenfalls vorgesehen. Die Räte sprachen sich mehrheitlich ebenfalls für diese Variante aus.
Im Bereich der Taubentalabfahrt gibt es das Problem der Verkehrsführung. So müssen hier die Fahrzeuge Richtung Stadtmitte am Kreisverkehr wenden, wollen sie aus dem oder ins Taubental fahren. Die Verkehrsführung wurde vom Gemeinderat beschlossen. Wird diese Regelung beibehalten, empfiehlt das Büro Pressel & Molnar durch Poller etc. riskante Wendevorgänge zu verhindern.
Beim Kreisverkehr Ost soll ebenfalls auf einen gepflasterten Innenring verzichtet werden. Eine Vergrößerung des Außendurchmessers des Kreisverkehrs wird angestrebt. Im Bereich Ledergasse wird eine Fahrbahnbreite von 6,50 Meter vorgeschlagen.
In Bezug auf den Radverkehr ist vorgesehen, dass sichere Radfahrer die Fahrbahn nutzen können; weiter ist ein gemeinsamer Geh– und Radweg angedacht.
Offene Details sollen nun noch geklärt werden. Die Ergebnisse werden dem Bau– und Umweltausschuss am 1. Dezember dann erneut vorgestellt.