Kleinkindbetreuung und Ortsmitte samt altem Bezirksamt sind Themen in Großdeinbach

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

So vieles kann in den nächsten Jahren nicht finanziert werden — doch die Stimmung gestern in Großdeinbach hätte schlechter sein können; die Ortschaftsräte schätzen die Investitionen in die Kleinkindbetreuung und die Bemühungen um die Ortsmitte.

Freitag, 19. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
102 Sekunden Lesedauer

GMÜND-​GROSSDEINBACH (bt). Überraschenderweise kam Kämmerer René Bantel beim Thema Haushalt 2011 nicht in Begleitung des Oberbürgermeisters, sondern mit Bürgermeister Bläse in den Ortschaftsrat. Bläse sprach zunächst von einem Aufwärtstrend in der Stadt, um den Gmünd weithin beneidet werde — auch wenn manchmal noch gar nicht viel zu sehen sei. Drei Faktoren seien gut für die Stadt: Die Stadtverwaltung spreche als Team; „die Mitarbeiter sind wieder gerne dabei“, das zeige sich etwa beim Betriebsfest. Wichtig sei auch, dass Gemeinderat und Stadtverwaltung gemeinsam und parteiübergreifend Ziele festlegten, und drittens seien Transparenz und Bürgerbeteiligung entscheidend. In Zeiten so großer Finanznot, das wurde freilich auch deutlich, bleibt nicht viel, als sich auf politische Ziele zu konzentrieren. Dass die Haushaltsanmeldungen in Großdeinbach vielfach nicht berücksichtigt werden können, wurde mit Fassung getragen; der Ortschaftsrat weiß wohl zu schätzen, was in Bildungsstrukturen und insbesondere in die Betreuung der unter 3-​Jährigen investiert wurde — in Waldau 300 000 Euro und im Holder rund 10 000 Euro. Zudem ist eine neue Ortsmitte samt dem alten Bezirksamt Thema; 2011 wurde eine Planungsrate in Höhe von 10 000 Euro eingestellt. Sollte sich im Herbst abzeichnen, dass das Feuerwehrhaus, das erst 2012 berücksichtigt werden soll, untrennbar mit der Ortsmitte verbunden ist, könnte das Hochbauamt aus eigenen Planungsmitteln tätig werden. Anderes, wie gesagt, etwa dringend gewünschte Verkehrsberuhigungen, muss warten.
Auch die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes war gestern Abend Thema. Planer Markus Krämer erklärte für die Stadtverwaltung, was in den nächsten 15 Jahren an „baulicher Entwicklung“ vorgesehen ist. In der zweiten Beteiligungsrunde hat sich einiges verändert — etwa die Vorgabe, den Flächenverbrauch zu reduzieren (von 90 auf 72 Hektar), oder die politisch gewollte stärkere Ausrichtung Gmünds nach Stuttgart, weshalb ein kleines Wustenriet Süd wieder Thema wird. Nach wie vor bestimmend sind die Holder-​Erweiterung, Lindenmahd, ein kleines Gewerbegebiet, sollte der Aussiedlerhof aufgegeben werden, sowie Abrundungsflächen in anderen Gebieten.
Glas– und Dosencontainer stören in einer Ortsmitte. Der Ortschaftsrat beschloss, die GOA zu bitten, die verbliebene Anlage am Holzbrunnen — die fast nur von Pkw-​Fahrer, kaum von Fußgängern genutzt werde — abzubauen; die Ortsrand-​Container seien ausreichend. Nach langer Diskussion beschloss das Gremium zudem, den Bürgersaal im Bezirksamt den Vereinen kostenlos zur Verfügung zu stellen — zumindest bis wieder eine Gastronomie am Ort ist. Weiteres Thema war unter anderem Ortsvorsteher Gerhard Maiers Baumlehrpfad (die RZ wird berichten).