Auf der Liste des „ursprünglichen“ Turniersiegers Sven Willers wurden nachträglich zwei Fehler festgestellt und korrigiert

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Andreas Rieger vom Gmünder Skatclub Schipp Sieben ist der 26. Gmünder Skatmeister! Wie das, warum? werden sich die anderen 142 Teilnehmer der Meisterschaft vom Freitagabend fragen. Da wurde doch Sven Willers aus Winnenden mit dem ersten Preis und einem Pokal geehrt. Die Antwort: Erst nach der Siegerehrung wurde festgestellt, dass auf der Spielliste von Willers zwei Spiele falsch eingetragen waren. Demzufolge hat Willers nicht 2755 Punkte, sondern 2501 und ist damit Siebter.Von Heinz Strohmaier

Montag, 22. November 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
228 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Die Gmünder Skatmeisterschaft ist beinahe ein „familiäres“ Ereignis. Zumindest kennen sich die meisten Teilnehmer untereinander und viele spielen auch seit Jahren immer mit. Also kann man die Konkurrenz ein bisschen einschätzen. Während in den vergangenen 25 Jahren die Sieger immer aus Gmünd oder unmittelbarer Nachbarschaft kamen, stand in diesem Jahr mit Sven Willers ein Spieler, der aus der ehemaligen DDR stammt und derzeit in Winnenden wohnt, und den keiner „auf der Rechnung hatte, nach zwei Serien ganz oben. Doch bei der Kontrolle der Listen wurde festgestellt, das Sven Willers zwei Spiele gutgeschrieben bekommen hat, die er gar nicht gespielt haben konnte. Damit fiel er um über 200 Punkte zurück und der echte Sieger ist Andreas Rieger mit 2696 Punkten, der mit seinem Team, Skatclub Schipp Sieben, auch den Mannschaftspreis der Kreissparkasse Ostalb gewann.
Wie geht man nun mit so einer Situation um? Sven Willers hat akzeptiert, dass ein Fehler auf seiner Liste vorliegt. Soll man nun die Preise untereinander austauschen? Der bisherige Dritte bekommt den zweiten Preis, der vierte den dritten und Rieger den Einkaufsgutschein in Höhe von 400 Euro? Dass sich Andreas Rieger auch sozial engagiert, machte die Sache einfach: Der Siegerpreis geht an das Jugendheim „Sonnenhof“ auf dem Hardt, der vermeintliche Sieger, Sven Willers, bekommt vom Veranstalter 100 Euro in bar ausbezahlt.
Die Gmünder Stadtmeisterschaft im Musikerheim der Gmünder Stadtjugendkapelle ist in jedem Jahr, immer am Freitag nach Buß– und Bettag, Treffpunkt der Skatspieler aus der gesamten Region. So kommen die Teilnehmer nicht nur aus dem Gmünder Raum, sondern auch aus Aalen, Heidenheim, Schorndorf, Winterbach, Waiblingen und in diesem Jahr auch einer aus Winnenden: Sven Willers. Und der hatte einen „Einstand nach Maß“, die ersten drei Spiele gleich gewonnen und nach der Hälfte der ersten Serie hatte Willers schon gut tausend Punkte. 1610 waren es am Ende, doch nach Abzug der 254 Punkte und den 1145 in der zweiten Runde dazu, hatte er „nur noch“ 2501 Punkte als Gesamtergebnis auf der Liste stehen. Dabei hatte er in der zweiten Serie mit dem einstigen Gmünder Stadtmeister Horst Mönch, dem Serien-​Vereinsmeister bei Schipp Sieben, sowie mit Uli Engele aus Plüderhausen und auch mit Wolfgang Klingenmaier aus Hussenhofen „erfahrene und gute Mitspieler“ am Tisch, die aber allesamt an sein Ergebnis nicht herankamen.
In Runde zwei schaffte Andreas Rieger (Gmünd) mit 1755 Punkten das beste Resultat, und damit auch die beste Serie an diesem Abend insgesamt. Rieger katapultierte sich damit von Platz 39 in der ersten Runde (941 Punkte) auf Platz eins. Auch Wolfgang Matussek, schon zweimal Gmünder Skatmeister, rollte das Feld von hinten auf und erzielte nach 1094 Punkten im ersten Durchgang stolze 1570 Punkten, die nach der Korrektur zu Rang zwei reichten. Dritter ist nunmehr Thomas Schuwer aus Aalen.
Alle drei Erstplatzierten erhielten die Ehrenpokale der Heubacher Brauerei, dazu der Sieger einen Einkaufsgutschein von Expert Nubert in Höhe von 400 Euro, der nun an die soziale Einrichtung geht, der Zweite einen Flachbild-​Fernseher und der Dritte eine Wii-​Spielekonsole.
Waren im vergangenen Jahr unter den besten Fünf der Meisterschaft gleich drei Damen, so landete die beste der zwölf Teilnehmerinnen in diesem Jahr auf Platz 20. Irene Spielmann aus Hüttlingen, ihres Zeichens Schriftführerin und ehemals Vizepräsidentin der Verbandsgruppe Schwaben im Deutschen Skatverband, kam auf 2138 Punkte. Dagegen waren die Chancen der letztjährigen Gmünder Skatmeisterin, Irmgard Thutewohl, schon nach der ersten Runde fast auf den Nullpunkt gesunken. Sie schaffte nur 509 Punkte, erhielt in der ersten Hälfte der Serie eins nur ein einziges Spiel, und das ging mit 60 Augen auch noch verloren. Trotz „leichter Steigerung“ in Runde zwei (654) schaffte sie es am Ende des Abends nicht einmal unter die besten 100.
Rund 50 schöne Sachpreise im Gesamtwert von rund 2000 Euro standen für die besten Spieler/​innen zur Verfügung. Dazu gab es vier Mannschaftspreise von der Kreissparkasse Ostalb. Hier holte sich das Team von Schipp Sieben mit Andreas Rieger (2696), Horst Mönch (2572), Frank Erlenhöfer (2026) und Andreas Schipowski (1929) mit zusammen 9223 Punkten die Siegprämie (200 Euro) vor dem Team Plüderhausen (8117) mit Horst Trinkle, Hans Baur, Uli Engele und Gerhard Burkhardt (150 Euro), den „Glücksrittern“ aus Aalen (7877) mit Thomas Schuwer, Kurt Randlshofer, Gerhard Köpernik und Irene Spielmann sowie dem Team Buben Quetscher (7650) mit Rolf und Birgit Maisch, Rainer Ziegler und Sven Willers).
Ganz kurzfristig wurde die Liste der Preise noch aufgewertet: Teambetreuer Ralf Herkommer vom Bundesligisten VfB Stuttgart hatte noch zwei Eintrittskarten für das Sonntagsspiel gegen den 1. FC Köln zur Verfügung gestellt. Und die hat offenbar der „Richtige“ gewonnen: Norbert Nießen aus Rechberg, ein gebürtiger Kölner.
Kurz vor Mitternacht konnte Organisator Heinz Strohmaier von der Rems-​Zeitung zusammen mit Frank Erlenhöfer vom Skatclub Schipp Sieben die Siegerehrung durchführen, sich bei den Helfern vom Musikerheim für die Bewirtung und bei Patrick Tannhäuser sowie Jörg Hinderberger von der RZ-​Sportredaktion für die Unterstützung bedanken. Aber auch bei den Sponsoren wie die Kreissparkasse Ostalb, Sport Klingenmaier oder Expert Nubert. Aber nicht nur die Preisgewinner erhielten eine Urkunde, sondern jeder Teilnehmer durfte eine Urkunde mit nach Hause nehmen. Wer noch keine hat, kann sie sich bei der Rems-​Zeitung abholen.