OB lobt Spendenaktion beim Richtfest für den Kahle-​Nordflügel

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Extrem lang war die Liste derer, denen Oberbürgermeister Richard Arnold gestern dankte. Kein Wunder, war es doch keineswegs selbstverständlich, dass für den Anfang August abgebrannten Nordflügel der Klösterle-​Schule schon das Richtfest gefeiert werden konnte

Mittwoch, 22. Dezember 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
94 Sekunden Lesedauer

Von Manfred Laduch
SCHWÄBISCH GMÜND. Es sei eine Herausforderung für alle, erklärte Konrektor Hartmut Weller in der Ankündigung des „Showprogramms“. Die Musikinstrumente der Schule seien verbrannt, weshalb das Stück „Winter ist“ als rhythmischer Sprechvortrag dargeboten wurde. Dass es sich lohnt, ein altes Haus zu erhalten, ging aus dem Titelsong des letztjährigen Klösterle-​Musicals „Das alte Haus hat im Leben viel geseh’n“ hervor.
OB Arnold zeigte sich außerordentlich erfreut darüber, dass Dank des schnellen und unbürokratischen Handelns der Versicherung und der Stadtverwaltung und Dank dem großen Einsatz der beauftragten Planer und Handwerksbetriebe der Wiederaufbau des Schulgebäudes zügig voran geht. Er erinnerte nochmals an den Schock am frühen Morgen des 4. August, als ein Großbrand den Nordflügel des 1877 erbauten Maria-​Kahle-​Gebäudes der Klösterleschule zerstörte und Schaden in Millionenhöhe hinterließ.
Zum Glück seien keine Menschen zu Schaden gekommen, betonte der Oberbürgermeister und dankte den Hilfskräften von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, DRK und Polizei für deren Einsatz. Rasch habe man die Sicherung, den Rückbau, Entkernungs– und Säuberungsmaßnahmen in die Wege geleitet. Leider mussten dabei auch echte Schätze weggeworfen werden, was ihm in der Seele wehgetan habe.
Dank unbürokratischer Zusammenarbeit aller Beteiligter habe man pünktlich zum Schuljahresbeginn den Unterricht im Klösterle-​Gebäude wieder aufnehmen können, nachdem für die dort zu Gast gewesenen HBG-​Schüler eine Containerlösung gefunden worden war.
Eigentlich hätte man gern zum Jahreswechsel das Dach komplett gedeckt gehabt. Dem habe jedoch der frühe, harte Wintereinbruch einen Riegel vorgeschoben. Nach Berechnung der Architekten wird der Wiederaufbau 2,8 Millionen Euro kosten, die fast komplett die Versicherung übernimmt.
Dass darüber hinaus vieles für die Klösterleschule wiederbeschafft werden kann, sei besonders der vorbildlichen Spendenaktion der Rems-​Zeitung unter dem Titel „Ein Herz fürs Klösterle“ zu verdanken, bei der über 30 000 Euro zusammengekommen sind.
Man hoffe auf einen zügigen und verletzungsfreien weiteren Bauverlauf, erklärte der OB. Sofern es die Witterungsverhältnisse zuließen, solle zum Beginn des nächsten Schuljahres das Gebäude wieder komplett in Betrieb genommen werden.
Die Zeremonie schloss mit dem traditionellen Richtspruch, den Rainer Feuerle für die Firma Holzbau Rieg hielt, und der ganz individuell zu den Ereignissen passend gedichtet worden war.