Protest– und Infoaktion der IG Metall Jugend auf dem Weihnachtsmarkt

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Als Nikoläuse, Rentiere und Engel verkleidet macht die Jugend der IG Metall auf dem Schwäbisch Gmünder Weihnachtsmarkt auf die verschlechterte Ausbildungssituation im Ostalbkreis aufmerksam.

Freitag, 24. Dezember 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
58 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (jo) — Da staunten die Besucher des Weihnachtsmarktes nicht schlecht, als vier Rentiere mit blinkenden roten Nasen, drei Nikoläuse und ein Engel mit zahlreichen Helferlein am Freitagabend kleine Rentiergeldbeutel verteilten. Drinnen war eine rot-​goldene Karte, auf der stand „Ich will eine Zukunft, die Spaß macht!“ und ein Schokoladen-​Osterhase. In Baden-​Württemberg hätten 11 000 Jugendliche in diesem Jahr keinen Ausbildungsplatz gefunden, sagte Jugendsekretärin Cynthia Schneider, die die Nikolausaktion organisiert hatte.
Die Osterhasen seien ein Zeichen dafür, dass weder an Weihnachten noch an Ostern auf Ausbildungsplatzgeschenke gehofft werden könne. Dabei würden viele Betriebe schon jetzt den Facharbeitermangel beklagen, der eigentlich hausgemacht sei. Mit der Bereitstellung von Ausbildungsplätzen könne dem Mangel vorgebeugt werden.
Auch im Ostalbkreis seien weniger Ausbildungsplätze angeboten worden als im Vorjahr, sagte Schneider. Die Firmen würden dies mit der Krise begründen und in diesem Fall kurzsichtig agieren. Da war es kein Wunder, dass die etwa 30 Jugendlichen als Chor auftraten und „Oh du fröhliche, oh du selige, Ausbildungsplatz bringende Weihnachtszeit“ sangen. Die IG Metall Jugend will sich aktiv für die Jugendlichen einsetzen, die vergeblich einen guten Ausbildungsplatz suchen und stattdessen in berufsvorbereitende Maßnahmen geschickt werden. Die Weihnachtsmarktbesucher freuten sich über die Geschenke und vielen wurde erst mit dieser Aktion die Situation der Jugendlichen bewusst.