Regierungspräsidium will an der besonders engen, tiefen und wasserreichen Tunnelbaustelle Gmünd Ost kein Risiko eingehen

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Seit einigen Tagen gibt es an der Tunnelbaustelle Gmünd Ost zusätzliche Behinderungen. Zwischen den Fahrbahnen an der Pfitzerkreuzungen ist ein Bohrgerät aufgestellt.

Donnerstag, 10. Juni 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
56 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Wie auf Anfrage Dipl.-Ing. Robert Hamm vom Gmünder Baubüro des Regierungspräsidiums erklärt, handle es sich hierbei um Bohrarbeiten für einen zusätzlichen Grundwasserpegel. Die Bauleitung wolle besonders an dieser Stelle die Grundwassersituation ganz genau beobachten, um keinerlei Risiko einzugehen. Das augenscheinlich in großen Mengen in die danebenliegende, rund 24 Meter tiefe Zielbaugrube für den Tunnel eindringende Grundwasser sei normal und beherrschbar.
Das Wasser aus dem Tunneltrog wird derzeit ständig abgepumpt. Später wird jedoch die Tunnelkonstruktion völlig wasserdicht ummantelt sein. Damit der Trog im Grundwasser keinen Auftrieb erhält und aufschwimmt wie der Rumpf eines Schiffes, wurde eine mächtige Betongrundplatte (bis zu zweieinhalb Meter dick) eingebracht. Zusammen mit dem Gewicht der Betonwände und stabilisiert durch die Betonpfähle, seitlich verspannt und verdübelt mit bis zu 30 Meter langen Ankern aus Stahlseilen und Betonverfüllungen, ist die Standsicherheit gegeben. Das Grundwasser kann später einmal diesen mächtigen Betonkasten problemlos umfassen. Ebenso achten die Ingenieure und Betonbauer auf die Rems, die im Abstand von nur wenigen Metern parallel zum Tunneltrog verlaufen wird. Durch mehrere Maßnahmen erhöhen die Tunnelbauer die Hochwassersicherheit. Deshalb wurden im Bereich der Leonhardsvorstadt auch alte Brücken abgerissen, um den Durchfluss zu verbessern und den Tunnel auch gegen extreme Hochwasserereignisse zu schützen.