Schülerinnen und Schüler des Franziskus-​Gymnasiums arbeiteten in Workshops auf der Kapfenburg

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Schülerinnen und Schüler des Franziskus-​Gymnasiums arbeiteten in Workshops auf der Kapfenburg. Requisiten wurden hergestellt, ein riesiges Franziskus-​Kreuz, das Tau, kreiert und für eine Bühnenrolle gelernt.

Mittwoch, 23. Juni 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
132 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (rui). All dies war Teil abwechslungsreicher Workshops, welche die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe Fünf des Franziskus-​Gymnasiums in Schwäbisch Gmünd mit ihren Lehrern in der herrlichen Umgebung auf der Kapfenburg bei Lauchheim genießen konnten.
Massive Holzböden, hohe stuckverzierte Decken und der Blick hinaus in eine weite Umgebung: In diesem Ambiente verlief der Unterricht einmal ganz anders, als sonst in den Schulräumen. Drei Tage lang konnten sich die Mädchen und Jungen, die im Schulalltag getrennt unterrichtet werden, bei gemeinsamen Aktivitäten besser kennen lernen. Die Internationale Musikschulakademie Kulturzentrum Schloss Kapfenburg bot den Schülerinnen und Schülern den bestens geeigneten Rahmen und die Atmosphäre für ein ungezwungenes Lernen und jede Menge neuer Erfahrungen. Dabei kam auch der Spaß nicht zu kurz.
Mit der Bahn ging es von Gmünd Richtung Aalen. Aufbruchstimmung herrschte im Großraumwagen. 60 Kinder und zwei Lehrer reisten ins „Mini“-Schullandheim. Aber auch ein kurzer gemeinsamer Ausflug verheißt große Freiheiten. Mit den Klassenkameraden wurde in einem Zimmer übernachtet. Natürlich gab es genügend Zeit zum Kicken und „Verbrannt“-Spielen. Jedoch eines gab’s nicht: drei Tage keine Vokabeln lernen, keine Schulfächer, wenig Kontrolle. Wenn sich das auch manches Kind vielleicht zunächst so vorgestellt hatte. In einem langen Tross liefen die Kinder vom Bahnhof in Lauchheim hoch auf die Kapfenburg. Vorneweg marschierten Gassenhauer schmetternde Knaben, weiter hinten die Mädchen, von denen manche die Ästhetik des Panoramas erkannten und erste Fotos machten. „Ist das jetzt ein Schloss oder eine Burg?“, fragten die Kinder, denn für beides fanden sie Indizien.
Letztlich überwog das Burgartige. Zumindest fühlten sich manche bestimmt wie Burgherren oder Burgfräuleins, als sie später von ihren Fenstern aus in den Hof hinunter winkten. Viel Programm strukturierte die drei Tage. Die beiden Klassenlehrer und ihre Kollegen scheuten weder Aufwand noch Mühe, um ein interessantes und vielfältiges Workshop-​Programm zusammenzustellen. Dies konnte nur mit aktiver Unterstützung von Eltern in die Tat umgesetzt werden. Gelegenheit zu Sport, Spiel und Bewegung war selbstverständlich ebenfalls gegeben.
Die übergreifende Idee war, Kinder in verschiedenen Workshops das Schulleben bereichern zu lassen. Im Zentrum stand ein kleines Theaterstück, eine Zeitreise in die Schule des alten Roms. Erste Vokabeln kamen somit durch die Hintertür. In Zusammenhang damit entstanden Kostüme, wie Tunikas, Requisiten und Bühnenbildteile sowie Schul-​Raps.
Andere nutzten die frühen Morgenstunden, um die lateinischen Textzeilen ihrer Rolle auswendig zu lernen. Außerdem bastelte jedes Kind das Zeichen des Franziskus in einem „Tau“-Workshop. Dort entstanden kleine modellierte und bemalte Taus zum Umhängen und ein Riesen-​Tau in Gestalt eines Papiermosaiks, das so groß ist, dass es 60 Kinder in zwei Tagen nur mit Mühe fertig schnipseln und kleistern konnten. Das gelungene Werk soll als Symbol franziskanischer Gemeinschaft einen würdigen Platz im neuen Mutlanger Schulgebäude erhalten. Da das Wetter kontinuierlich schlechter wurde, musste die Nachtwanderung abgeblasen werden, was der Stimmung jedoch keinen Abbruch tat.
Der gemeinsam mit Sketchen begonnene Abend konnte schließlich wahlweise im Spielekeller, mit Karaoke-​Singen oder auf den Zimmern verbracht werden. Der Müdigkeit nach, die beim abschließenden Spaziergang am dritten Tag herrschte, hatten die Kinder die Freiheiten nach Kräften ausgekostet.