Weleda stellte gestern seine Bilanzzahlen für 2009 vor und ging auf die Erwartungen für 2010 ein

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Nach einem Umsatzeinbruch 2008 hat die Weleda im vergangenen Jahr 13,2 Prozent Umsatz zugelegt. In Gmünd stieg die Mitarbeiterzahl um etwa 20 auf rund 1000 an. Von Manfred Laduch

Mittwoch, 23. Juni 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND. „Dass wir in einem allgemein eher turbulenten Jahr so positive Zahlen geschrieben haben, stimmt uns optimistisch“, erklärte Erk Schuchhardt, Vorsitzender der deutschen Weleda-​Geschäftsleitung. In Deutschland stieg der Umsatz um 14,1 Prozent auf 153 Millionen Euro. Auch das Ergebnis, 2008 nach 5,7 Prozent Rückgang gerade noch mit schwarzen Zahlen, stieg um 4,6 Prozent.
Die Ausgaben für Marketing und Vertrieb sowie Forschung und Entwicklung seien erhöht worden, da man den immer größeren Wettbewerb vor allem im Bereich Naturkosmetik spüre. Durch konsequentes Kostenmanagement habe Deutschland mit 4,8 Millionen zum Konzernergebnis beigetragen.
Überdurchschnittlich sei der Bereich Naturkosmetik an diesem Ergebnis beteiligt, betonte Andreas Sommer, für diesen Bereich zuständiges Vorstandsmitglied. Der Spitzenplatz wurde von 23 auf 25 Prozent des Marktes ausgebaut. Dafür verantwortlich war vor allem die neue Granatapfel-​Regenerationspflege, die sich als Renner erwiesen habe und von mehreren Seiten preisgekrönt wurde.
Im Bereich Arzneimittel betrug das Wachstum 13 Prozent, führte Nikolai Keller aus. Das sei sehr erfreulich, wenn man bedenke, dass der gesamte Markt gerade einmal um zwei Prozent zugelegt habe. Die Weleda konzentriere sich zunehmend auf die Felder ihrer Kernkompetenz. Das sind zur Selbstmedikation Produkte gegen Stress und Erkältung, bei den verschreibungspflichtigen Medikamenten Herz– und Kreislaufmittel.
Da Weleda nicht über den Preis konkurriere, habe man weiter an der Qualitätsführerschaft gearbeitet. Auch wurde besonderer Wert auf das wissenschaftliche Fundament der Produkte gelegt. Als bedenklich stufte Keller es ein, dass die Gesundheitsreform das Unternehmen im Jahr 2010 rund eine Million Euro kosten werde.
Über Investitionen am Standort Schwäbisch Gmünd sprach Dr. Samir Kedwani, Pharmazeut und Herstellungsleiter Arzneimittel. Der Neubau an der Rems (Ecke Möhlerstraße) für die Herstellung von jährlich 71 Tonnen flüssiger Arzneimittel habe 4,8 Millionen Euro gekostet. Die Anlage zur Kapazitätsausweitung bei der Naturkosmetik (die Produktionsmenge an Cremes wurde verdreifacht) schlug mit 1,5 Millionen Euro zu Buche.
Kedwani gab auch die Zahlen der „Weleda Naturals GmbH“ bekannt, die mit 52 Mitarbeitern in Wetzgau Essenzen aus Pflanzen als Grundstoffe für die weiteren Weleda-​Produkte gewinnt. Dort stieg der Umsatz um 26,5 Prozent auf 7,2 Millionen Euro.
Von der Rems-​Zeitung auf die geplante weitere Expansion angesprochen, die nicht in Wetzgau, sondern auf dem Gügling erfolgen soll, erklärte Erk Schuchhardt, dass es hier noch keinen konkreten Zeitplan gebe. Zunächst gelte es, die verbesserten Kapazitäten auszulasten. Gebaut werde auf dem Gügling jedenfalls nicht in den nächsten fünf Jahren.
Über die wirtschaftlichen Zukunftspläne fielen die Aussagen des Vorsitzenden der deutschen Geschäftsleitung sehr optimistisch aus. Man wolle laut Planung bis 2015 jedes Jahr zweistellig wachsen.