Auch OB Arnold hat jetzt Ostalb-​Doppelwunschkennzeichen an den Dienstwagen geschraubt

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Nicht nur aufmerksamen Gmündern ist es aufgefallen: Oberbürgermeister Richard Arnold hat sich für den silbernen Dienst-​Mercedes, den er von seinem Vorgänger übernommen hat, ein neues Wunschkennzeichen zugelegt: GD 1000 nach dem AA. Offensichtlich auch ein Ausdruck neuen Selbstbewusstseins.

Dienstag, 08. Juni 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Er freue sich über jeden, der mit dem GD hinterm AA unterwegs sei, erklärte das Stadtoberhaupt im Zusammenhang mit der aufgeflammten Diskussion über eine Rückkehr zur raumschaftsbezogenen Altkreis-​Kennzeichnung. Doch er betonte auch schon wiederholt: „Wir sind keine Separatisten im Ostalbkreis.“
Doch welches Signal geht dann vom auffälligen neuen Wunschkennzeichen am „Mercedes one“ der Stadt Schwäbisch Gmünd aus? Schließlich ist diese „Stadtskarosse“ ja auch in Aalen und Stuttgart unterwegs.
Rathaus-​Pressesprecher Markus Herrmann erklärt im Hinblick auf die kürzlich erfolgten Umfragen mit einem überwältigenden Ergebnis für die Rückkehr zu ortsbezogenen, ehemaligen Autokennzeichen innerhalb eines Landkreises, dass dies bei der Stadtverwaltung natürlich Thema bleibe.
Wie berichtet, hatte sich landesweit das überwiegend jugendliche Publikum des Senders Radio 7 zu 80 Prozent für einen solchen Schritt zurück ausgesprochen. Denn nicht nur im Ostalbkreis tut sich diese Möglichkeit auf. Nahezu hundertprozentig war der Ruf nach GD bei einer Passantenbefragung durch die Hochschule für Marketing und Touristik Heilbronn in der Gmünder Fußgängerzone. Im Rahmen eines Forschungsprojekts wird dort untersucht, ob durch relativ geringen Verwaltungsaufwand ein starker Mehrwert für Bürgersinn und Wirtschaftsförderung erreicht werden könnte, wenn Städten oder Raumschaften die „Heimkehr“ zu ehemaligen bzw. ortsbezogenen Kennzeichen gewährt würde.
Der städtische Pressesprecher ergänzt, dass eine solche Initiative vom Landkreis ausgehen müsste. Für eine vorsichtige Gangart trotz der neuen GD-​Euphorie spricht sich OB Richard Arnold aus. Gmünd wolle keinesfalls den Eindruck einer Loslösung vom Ostalbkreis erwecken, habe derzeit und auch zukünftig viele starke Projekte, auf die man sich eher konzentrieren sollte. Auf der anderen Seite bleibt GD Thema, wie auch ein Antrag aus der FW/​FDP-​Gemeinderatsfraktion zeigt, der die Verwaltung auffordert, GD-​initiativ zu werden. Bei Oldtimer-​Veranstaltungen wurden in den vergangenen Wochen jene Autos mit Altkreis-​Kennzeichen immer wieder ganz besonders beklatscht.
Mit der vierstelligen Ziffernkombination hinter dem AA-​GD (bisher nur drei) hat OB Richard Arnold die Wunschkennzeichenpalette um ein Vielfaches erweitert. Warum also könnte eines Tages nicht umgekehrt auch das Ostalb-​Kennzeichen „GD-AA.…“möglich sein?